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Windige Weihnachten: dena plädiert für Stärkung von Pumpspeichern / Kuhlmann: "Pumpspeicherwerke sind unverzichtbar für die Integration der erneuerbaren Energien"

ID: 1442658

(ots) - Nach den extrem windreichen Weihnachtstagen 2016
empfiehlt die Deutsche Energie-Agentur (dena), die Rahmenbedingungen
für Pumpspeicherwerke zu verbessern. Pumpspeicherwerke könnten bei
einem starken Überangebot von Strom aus schwankenden Quellen wie
Wind- und Solarenergie maßgeblich zur Versorgungssicherheit
beitragen, da sie überschüssige Energie in großen Mengen aufnehmen
und in Zeiten geringeren Stromangebots abgeben. Es gelte jetzt, die
Rahmenbedingungen für Stromspeicher weiterzuentwickeln, um einen
wirtschaftlichen Betrieb auch in Zukunft zu sichern.
Pumpspeicherwerke würden zum Beispiel über die sogenannte
Letztverbraucherregelung mit nicht sachgerechten Abgaben belastet.

"Pumpspeicherwerke und andere Speichertechnologien sind
unverzichtbar für die Integration volatiler erneuerbarer Energien",
sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "Sie
wirken als Puffer zum Ausgleich von Schwankungen des Stromangebots
und der Nachfrage. Außerdem tragen sie maßgeblich zur Netzstabilität
insgesamt bei. Damit wir diese Schlüsseltechnologie für die
Energiewende in vollem Umfang nutzen können, müssen wir jetzt
günstige Rahmenbedingungen schaffen und möglichst auch Investitionen
in neue Anlagen anregen. Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, Speicher
als Letztverbraucher einzustufen und sie mit nicht sachgerechten
Entgelten und Umlagen über Gebühr zu belasten. Leider wurde dies bei
der aktuellen Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes und des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes nicht angemessen berücksichtigt.
Stromspeicher sollten im Energiewirtschaftsgesetz als eigenes Element
definiert und von allen Letztverbraucherabgaben befreit werden."

Pumpspeicherwerke stellen gesicherte Leistung bereit und können
wichtige Systemdienstleistungen erbringen. Hierzu zählen unter




anderem die Bereitstellung von Regelleistung, mit der
unvorhergesehene Schwankungen im Netz kurzfristig ausgeglichen werden
können; die Bereitstellung von Blindleistung, um die Spannung stabil
zu halten; die sogenannte Schwarzstartfähigkeit, also die Fähigkeit,
ohne Strom den Betrieb aufzunehmen; und deren Nutzen für das
Engpassmanagement der Stromnetze im Redispatch, also beim Eingriff in
die Erzeugungsleistung von Kraftwerken.

Beispiel Dezember 2016: Pumpspeicher entlasten Stromnetz und
nehmen überschüssigen Strom auf

Die Weihnachtsfeiertage 2016 waren gekennzeichnet durch eine
niedrige Stromnachfrage und eine hohe Windeinspeisung. Es kam
zeitweilig zu negativen Preisen an der europäischen Strombörse EEX.
Ein Teil des Stroms wurde in deutschen Pumpspeicherwerken
zwischengespeichert. Dennoch kam es zu relativ hohen Stromexporten.
Beispiel Heiligabend: Der Anteil der Windkraft an der
Nettostromerzeugung betrug um 19:00 Uhr 52,5 Prozent, der Anteil des
Stroms aus Pumpspeicherwerken lag aufgrund niedriger Strompreise nur
bei 0,3 Prozent. Das zeigen die Angaben der Übertragungsnetzbetreiber
und der europäischen Strombörse.

Vier Tage später, am 28. Dezember um dieselbe Zeit, hatte der Wind
merklich nachgelassen. Die Nachfrage und die Strompreise stiegen
wieder an und Windräder steuerten nur noch 5,6 Prozent zur
Nettostromerzeugung bei. Dagegen lieferten Pumpspeicherwerke während
dieses Zeitraums 6,5 Prozent des Stroms. Die Weihnachtstage zeigen
beispielhaft, wie Pumpspeicherwerke dazu beitragen, starke
Schwankungen der Einspeisung und Phasen niedriger Erzeugung
erneuerbarer Energien auszugleichen und zu überbrücken.

Energiewende braucht verschiedene Speicheroptionen

Generell gibt es neben Pumpspeichern unterschiedliche
Speichertechnologien wie etwa Batteriespeicher oder Power to Gas.
Diese unterscheiden sich vor allem durch ihren Entwicklungsstand, die
damit verbundenen Kosten sowie durch ihre Leistung und Kapazität.
Speicher wie Schwungräder und Kondensatoren können zum Beispiel
Stromschwankungen eher im Sekunden- bis Minutenbereich ausgleichen.
Batterien eignen sich dagegen für den Minuten- bis Stundenbereich,
Pumpspeicher auch für den Tagesbereich.

Langfristige Speicher, die auch tage- oder wochenlang Strom
bereitstellen können, werden in Zukunft vor allem durch chemische
Speicherung verfügbar sein, befinden sich aber noch in der Erprobung.
Ein Beispiel hierfür ist die Power-to-Gas-Technologie, bei der Gase
wie Wasserstoff oder Methan mit Hilfe von erneuerbarem Strom
hergestellt werden. "Für das Stromsystem werden im Zuge der
Energiewende kurz- und langfristige Stromspeicher in großem Umfang
benötigt", sagt Andreas Kuhlmann.

dena-Plattform Pumpspeicherwerke

Um Lösungsvorschläge für eine sinnvolle Integration von
Pumpspeicherwerken in das Energiesystem zu erarbeiten, hat die dena
die Plattform Pumpspeicherwerke gegründet. Partner sind unter anderem
Kraftwerksbetreiber, Anlagenbauer, Energieversorger und
Netzbetreiber. Mit ihrer Initiative bringt die dena wichtige
Unternehmen unterschiedlicher Branchen zusammen und bündelt das
Know-how. Auf der Agenda stehen insbesondere die Erarbeitung
gemeinsamer Positionen für die künftige Rolle von Pumpspeichern im
Energiesystem, die Identifikation von Herausforderungen,
Stellungnahmen zu aktuellen Fragestellungen sowie Veranstaltungen und
Dialogangebote.

Weitere Informationen zu Pumpspeicherwerken und zur dena-Plattform
unter www.pumpspeicher.info.

Zur energiewirtschaftlichen Bedeutung von Pumpspeichern äußert
sich die dena auch als Gutachter bei den Erörterungsverhandlungen zum
Pumpspeicher-Projekt Atdorf, die vom 10. bis 28. Januar in Wehr im
Landkreis Waldshut, Baden-Württemberg, stattfinden.



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Sebastian Fasbender,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-825, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699,
E-Mail: fasbender(at)dena.de, Internet: www.dena.de

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