IndustrieTreff - Strom aus Erneuerbaren vs. fossilen Energien: Die Energiewende gewinnt den Kostenvergleich / Gedanke

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Strom aus Erneuerbaren vs. fossilen Energien: Die Energiewende gewinnt den Kostenvergleich / Gedankenexperiment von Agora: Was würde Strom im Jahr 2050 kosten, wenn es keine Energiewende gäbe?

ID: 1444143

(ots) - Die Energiewende wird bis 2050 nicht nur eine
klimafreundliche Stromversorgung bringen, das Stromsystem wird mit
der Energiewende wahrscheinlich auch kostengünstiger werden als mit
einer Stromversorgung auf Basis von Kohle oder Gas. Demnach wird das
gesamte Stromsystem auf Basis Erneuerbarer Energien im Jahr etwa 64
Milliarden Euro kosten. Die Kosten für ein fossiles Stromsystem
liegen im Durchschnitt von zwölf Szenarien bei 67 Milliarden Euro.
Das ist das Ergebnis einer Analyse, die vom Öko-Institut für Agora
Energiewende erarbeitet wurde.

Die Wissenschaftler um Felix Matthes haben darin 35 Jahre in die
Zukunft geblickt und ein Stromsystem, das zu 95 Prozent auf
Erneuerbaren Energien basiert, mit mehreren fiktiven Stromsystemen
verglichen, in denen von nun an keine Wind-, Solar, Wasserkraft- oder
Biomasseanlagen mehr gebaut würden - und die folglich vollständig auf
Erdgas und Kohle basieren würden. In den Szenarien wurden die Kosten
für Brennstoffe (niedrig/hoch) und die CO2-Preise
(niedrig/mittel/hoch) variiert, woraus zwölf Vergleichsszenarien
resultierten.

Das Ergebnis dieses Vergleichs ergibt, dass ein zu 95 Prozent auf
Erneuerbaren Energien basierendes Stromsystem im Jahr 2050 etwa 63
bis 64 Milliarden Euro kostet - inklusive aller Kosten für Anlagen,
Netze und Speicher. Dies entspricht in etwa auch den heutigen Kosten
des Stromsystems. Demgegenüber ist ein fossiles Stromsystem im Jahr
2050 in vier Szenarien deutlich teurer (75 bis 88 Milliarden Euro),
vier fossile Szenarien kosten etwa ähnlich viel wie das
Energiewende-Szenario (59 bis 69 Milliarden Euro) und vier fossile
Szenarien sind deutlich billiger (45 bis 54 Milliarden Euro). Eine
genauerer Blick auf die Szenarien offenbart, unter welchen
Bedingungen im Jahr 2050 eine fossile Stromwelt deutlich billiger
wäre als die Energiewende-Welt: Im Fall des Kohlestromsystems gilt




dies dann, wenn man die CO2-Kosten sehr niedrig ansetzt (20 Euro pro
Tonne CO2) und im Fall einer Gas-Stromwelt nur dann, wenn man
niedrige Gaspreise und gleichzeitig niedrige bis mittlere CO2-Kosten
erwartet. Zudem wird deutlich, dass in keinem der fossil dominierten
Szenarien die Klimaschutzziele erreicht werden. Die CO2-Emissionen im
Energiewende-Szenario liegen hingegen nahe Null.

"Wir wissen nicht, wie sich die Preise für Kohle, Gas und
CO2-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln werden", sagt
Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. "Wir wissen
aber, dass ein fossiles Stromsystem in den Szenarien, die mit einer
recht großen Wahrscheinlichkeit eintreten, teurer ist als ein
Erneuerbaren-Energien-Stromsystem. Die Energiewende ist insofern zum
einen notwendig für den Klimaschutz und wirkt zum anderen
gleichzeitig wie eine Versicherung gegen das Risiko hoher Brennstoff-
oder CO2-Preise."

In allen betrachteten Szenarien wurde einer sehr guten
Versorgungssicherheit hohe Priorität eingeräumt. Während dies in den
Kohle- und Gasszenarien über die fossilen Kraftwerke gewährleistet
wird, wurde im Energiewende-Szenario dazu mit großen Mengen an
Speichern und Gaskraftwerken gerechnet, die bei Flaute oder
Dunkelheit mit aus Erneuerbaren Energien erzeugtem Gas befeuert
werden (Power-to-Gas). Zudem wurden Erzeugung und Verbrauch
stundenscharf modelliert. Der für alle Szenarien gleich angenommene
Stromverbrauch entspricht mit 550 Terawattstunden im Jahr in etwa dem
heutigen Niveau. Die Preise für Treibhausgas-Emissionen wurden
zwischen 20, 50 und 103 Euro je Tonne CO2 variiert.

Die Analyse "Erneuerbare vs. fossile Stromsysteme: ein
Kostenvergleich" steht zum kostenfreien Download unter
www.agora-energiewende.de zur Verfügung.



Pressekontakt:
Christoph Podewils, Leiter Kommunikation
Tel: 030/700 1435-110
christoph.podewils(at)agora-energiewende.de

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Datum: 13.01.2017 - 11:04 Uhr
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