Die Wahrheitüber das Körpergewicht: Wissenschaftliche Erkenntnisse räumen mit Vorurteilen auf (FOTO)

(ots) - 
   Warum scheitern bei manchen Menschen die Diätversuche permanent, 
während andere nie übergewichtig werden? Zwar führen Diäten in 
Verbindung mit mehr körperlicher Aktivität zu einer Gewichtsabnahme, 
aber danach geht das Gewicht in fast allen Fällen über kurz oder lang
auf das Ausgangsgewicht zurück. Zurzeit versuchen Wissenschaftler 
Licht ins Dunkel zu bringen und die dahinter liegenden Mechanismen 
besser zu verstehen. Eine aktuelle Veröffentlichung* beleuchtet die 
Set-Point-Theorie, also das Phänomen, dass das Körpergewicht immer 
wieder auf das höhere Ausgangsgewicht zurück gehen lässt. Dieser und 
andere körpereigene Mechanismen der Gewichtsregulation machen 
Adipositas zu einer chronischen Erkrankung. Diese Mechanismen zu 
verstehen, kann bei der Behandlung der Adipositas wertvolle Hilfe 
bieten.
   Ob es sich um Übergewicht oder bereits um Adipositas handelt, 
entscheidet sich am Body-Mass-Index (BMI). Ein BMI ab 30 kg/m2 zeigt 
eine Adipositas an. In Deutschland haben mehr als 23 Prozent der 
Erwachsenen Adipositas.(1) Das wichtigste Ziel einer Therapie der 
Adipositas ist natürlich, das Gewicht zu reduzieren - und das 
langfristig. Neuere Erkenntnisse der Forschung erklären, warum das 
nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick aussieht. Aktuell 
wird die Set-Point-Theorie diskutiert, die besagt, dass der Körper 
versucht, das einmal erreichte Höchstgewicht als Sollwert wieder zu 
erreichen. "Dieser Sollwert schiebt sich bei den meisten Menschen 
kontinuierlich nach oben und lässt sich prinzipiell nicht mehr 
dauerhaft nach unten korrigieren", so Prof. Dr. med. Werner Kern, 
Endokrinologikum, Ulm. Auch wenn der Betroffene erfolgreich 
abgenommen hat, steuert der Körper innerhalb weniger Monate bis Jahre
wieder seinen alten "Set-Point" an. Wir kennen das als Jo-Jo-Effekt.
   Jo-Jo-Effekt im Fokus der Forschung - einfach nur weniger essen 
reicht nicht aus
   Dieser Kompensationsmechanismus hat sich im Laufe der Evolution 
entwickelt. Denn in Zeiten mit weniger Nahrung und der Notwendigkeit,
sich mehr zu bewegen, war es wichtig, den Körper vor Gewichtsverlust 
zu schützen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Die meisten 
Menschen haben sitzende Tätigkeiten und bewegen sich nicht 
ausreichend. Hinzu kommt ein Überangebot an kalorienreicher Nahrung 
mit einem hohen Fett- und Kohlehydratanteil. Das führt dazu, dass der
Anteil der Menschen mit Übergewicht und Adipositas weltweit und auch 
in Deutschland zunimmt.
   Der Set-Point wird, so die wissenschaftliche Meinung, im 
Hypothalamus gespeichert und bei Gewichtsverlust durch neurochemische
Prozesse verteidigt. Der Hypothalamus ist ein Teil des Zwischenhirns,
der zahlreiche Vorgänge im Körper steuert, unter anderem Atmung, 
Kreislauf, Körpertemperatur, Sexualverhalten sowie die Flüssigkeits- 
und Nahrungsaufnahme. An der Gewichtsregulation und den 
gewichtsbezogenen Vorgängen wie Hunger und Sättigung sind die beiden 
Hormone Leptin und Ghrelin, aber auch GLP-1, beteiligt. Das 
Sättigungshormon Leptin wird in den Fettzellen gebildet. Es spielt 
eine wichtige Rolle bei der Regulation des Körpergewichtes, indem es 
dem Gehirn signalisiert, dass es den Appetit vermindern und mehr 
Kalorien verbrennen soll. Das appetitanregende Hormon Ghrelin wird 
vom Magen freigesetzt. Es verstärkt den Hunger und kann die 
Fettverbrennung des Körpers drosseln. Wenn das Sättigungshormon 
Leptin absinkt und das appetitanregende Hormon Ghrelin zunimmt, wird 
in der Folge der Appetit gesteigert. Veränderungen dieser 
appetitregulierenden Hormone, die Hunger und Appetit steigern, können
lange erhalten bleiben. "Noch etwa 12 Monate nach der Gewichtsabnahme
kann das gesteigerte Hungergefühl bestehen bleiben", sagt Kern. 
Pharmakologische Therapien, die auf den Mechanismus hinter dem 
Set-Point einwirken, können das Hungergefühl verringern und das 
Sättigungsgefühl verstärken und so eine wertvolle Ergänzung zur 
Basistherapie aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie 
bieten. Eine medikamentöse Therapie kann bei Patienten mit einem BMI 
(Body-Mass-Index) größer gleich 27 kg/m2 und zusätzlichen 
Begleiterkrankungen beziehungsweise mit einem BMI größer gleich 30 
kg/m2 eingesetzt werden.
   Mythen zu Übergewicht und Adipositas führen auf die falsche Spur
   - Wenn das Gewicht erst mal runter ist, wird alles gut
   Gesunde und kalorienreduzierte Ernährung zusammen mit verstärkter 
körperlicher Aktivität, helfen zwar das Gewicht zu reduzieren. Aber 
in den meisten Fällen reicht das nicht aus. Denn den meisten Menschen
fällt es schwer, dieses Gewicht dann auch zu halten. "Trotz 
konsequenter Lifestyle-Änderung und intensiver Ernährungsbemühung 
liegt die Rückfallrate der Adipositas bei nahezu hundert Prozent", so
Kern.
   - Adipositas ist nur ein Lebensstil-Problem
   Vielfach ist nicht bekannt, dass Adipositas kein 
Lebensstil-Problem, sondern eine chronische Erkrankung ist, die 
behandelt werden muss. Das sagen auch die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) sowie die Deutsche Adipositas-Gesellschaft. Denn Adipositas 
kann langfristig das Risiko für verschiedene andere Erkrankungen 
erhöhen. Zudem haben Menschen mit Adipositas eine um 2 bis 10 Jahre 
verringerte Lebenserwartung.(2) Daher bedarf diese chronische 
Erkrankung einer lebenslangen Therapie.
   - Übergewichtigen Menschen fehlt der Antrieb abzunehmen
   Menschen mit starkem Übergewicht werden stigmatisiert und begegnen
häufig dem Vorurteil, faul und willensschwach zu sein. Übergewicht 
und Adipositas werden oft als selbstverschuldetes Problem in Folge 
einer falschen Lebensführung angesehen. Aber Adipositas ist eine 
schwerwiegende chronische Erkrankung, bei der komplexe Faktoren, wie 
Gene, Verhalten, Umwelt und Hungersignale eine wichtige Rolle 
spielen. Zusätzlich können Begleiterkrankungen eine Gewichtsabnahme 
erschweren, beispielsweise Arthrose, Schilddrüsenerkrankungen oder 
Hormonstörungen.
   - Abnehmen - dafür ist jeder alleine verantwortlich
   Jeder Mensch mit Adipositas, der abnehmen und das Gewicht 
langfristig halten möchte, sollte seinen Arzt um Unterstützung 
bitten. Er kann beim Abnehmen helfen, indem er Behandlungsoptionen 
aufzeigt und zusammen mit dem Patienten einen Plan für das 
Gewichtsmanagement festlegt.
   Weitere Informationen finden Sie unter: 
http://www.novonordisk.de/patienten/adipositas.html
   Über Adipositas
   Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die eine langfristige 
Behandlung erfordert. Sie kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen 
haben und mit einer verringerten Lebenserwartung einhergehen. 
Adipositas-assoziierte Komorbiditäten umfassen: Typ 2 Diabetes, 
Herzerkrankungen, obstruktives Schlafapnoe-Syndrom und bestimmte 
Krebsarten. Adipositas ist eine komplexe, multifaktorielle Krankheit,
die durch genetische, physiologische, psychologische, 
sozioökonomische und Umweltfaktoren entstehen kann.
   Der weltweite Anstieg der Adipositas-Prävalenz ist ein Problem für
das Gesundheitswesen und führt zu hohen Kosten für die 
Gesundheitssysteme. 2014 wurden weltweit 13 Prozent der erwachsenen 
Männer und Frauen, d.h. etwa 600 Millionen Menschen, als adipös 
eingestuft.
   Über Novo Nordisk
   Novo Nordisk ist ein globales Unternehmen der Gesundheitsbranche 
und durch seine Innovationen seit über 90 Jahren führend in der 
Diabetesversorgung. Diese langjährige Erfahrung und Kompetenz nutzen 
wir auch, um Betroffene bei der Bewältigung weiterer chronischer 
Erkrankungen zu unterstützen: bei Hämophilie, Wachstumsstörungen und 
Adipositas. Novo Nordisk beschäftigt derzeit rund 42.000 Menschen in 
77 Ländern. Die Produkte des Unternehmens mit Hauptsitz in Dänemark 
werden in über 165 Ländern vertrieben. Weitere Informationen unter 
www.novonordisk.de.
   * Kern W. Adipositas 2017; 11(2): 100-107
   Referenzen
   1. IFB Adipositas. Erkrankungen. Entwicklungen. Online verfügbar 
      unter: https://www.ifb-adipositas.de/adipositas/entwicklungen. 
      Zuletzt abgerufen am 13.06.2017
   2. Whitlock G et al. Lancet 2009;373(9669):1083-1096.
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Novo Nordisk Pharma GmbH - Brucknerstraße 1 - 55127 Mainz
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Datum: 03.07.2017 - 11:49 Uhr
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