IndustrieTreff - Atradius: Zahlungsrisiken in Autoindustrie erhöhen sich weiter

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Atradius: Zahlungsrisiken in Autoindustrie erhöhen sich weiter

ID: 1521262

(ots) - Atradius sieht in der aktuellen Debatte um Diesel-
und Benzinmotoren erhöhte Liquiditätsgefahren für
Automobilzulieferer. Nach Einschätzung der Risikoanalysten des
Kreditversicherers drohen in absehbarer Zeit mehrere spezialisierte
Komponenten- und Einzelteilanbieter in Zahlungsschwierigkeiten zu
geraten, sollte der Anteil von Dieselzulassungen in Deutschland im
selben Tempo zurückgehen wie zuletzt. Auf lange Sicht könnten laut
Atradius generell Firmen finanzielle Probleme bekommen, die sich
weiterhin stark auf Verbrennungsmotoren konzentrieren.

"Der Ausgang des Nationalen Forums Diesel dürfte den Trend zu
alternativen Antrieben weiter beschleunigen. Das vergrößert erneut
die Unsicherheit bei vielen Zulieferern", sagt Michael Karrenberg,
Regional Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe
& Russia/CIS von Atradius. "Die Spezialisierung auf einzelne
Verbrennungsmotorkomponenten - worauf viele Anbieter bis vor wenigen
Jahren noch gesetzt haben - könnte sich jetzt als Nachteil erweisen.
Künftig werden diejenigen Akteure am wettbewerbsfähigsten sein, die
breiter aufgestellt sind, sich bereits auf die neuen Technologien
eingestellt haben oder über ausreichend finanzielle Mittel verfügen,
um schnell auf Innovationsanforderungen reagieren zu können."

Rückläufiges Interesse an Dieselmodellen

Der Anteil der Dieselautos an den Gesamtzulassungen ist in
Deutschland zuletzt deutlich zurückgegangen. Laut des Verbands der
Automobilindustrie betrug er im Juli 2017 40,5 % nach 47,1 % im
Vorjahresmonat. Atradius weist aufgrund der jüngsten Entwicklungen
auf erhöhte Liquiditätsgefahren bei nachgelagerten, kleinen und
mittleren Zulieferern für Dieselfahrzeuge hin, deren Kernprodukte zum
Beispiel bei Einspritzanlagen, Filtersystemen, Antriebswellen,
Abgasanlagen oder Getrieben zum Einsatz kommen. Lässt die Nachfrage




nach Dieselfahrzeugen weiter nach, wird es für diese Unternehmen
schwer, die für sie notwendigen Stückzahlen zu verkaufen.
"Zahlungsprobleme können im schlimmsten Fall bereits innerhalb von
zwei Quartalen eintreten", erläutert Michael Karrenberg.

Atradius: stärkerer Fokus auf zukunftsfähige Produkte in der
Risikoprüfung

Die Autoindustrie nimmt bereits seit Längerem eine Reihe von
Trends und Entwicklungen wahr, die sich auf das Geschäft auswirken.
Hierzu zählen zum Beispiel höhere Ansprüche an die
Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen und sich verändernde Mobilität,
etwa durch so genannte Carsharing-Modelle. Aufgrund der jüngsten
Ereignisse rund um Abgasfahrzeuge rechnet Atradius mit einer weiteren
Beschleunigung dieses Wandels. Die Risikoanalysten des
Kreditversicherers sehen aktuell einen hohen Druck auf der
Dieselzuliefererindustrie, da sie bei zurückgehenden Umsätzen in
Innovationen investieren muss. Verschärft wird die Situation unter
anderem durch die Diskussionen über Fahrverbote in deutschen Städten,
die zunehmende Konkurrenz von Elektrofahrzeuganbietern aus den USA
und Asien oder die Ankündigungen Frankreichs und Englands,
mittelfristig keine Verkäufe von Verbrennungsfahrzeu¬gen mehr
zuzulassen. Auch in Deutschland gibt es aktuell eine Debatte über
einen solchen Zulassungsstopp.

"Früher oder später wird die veränderte Mobilität die gesamte
Wertschöpfungskette von Verbrennungsmotoren betreffen",
prognostiziert Michael Karrenberg. "Viele Subzulieferer stehen vor
der Herausforderung, schnell ihr Produktportfolio den neuen
Anforderungen anzupassen und Dienstleistungen rund um die
Elektromobilität zu entwickeln. Insofern werden wir die
Geschäftsmodelle der Firmen künftig noch intensiver hinterfragen."
Atradius bewertet in der Risikoprüfung auch die Wandel- und
Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Abnehmer seiner Kunden.

"Geringe Risiken sehen wir hingegen bei großen diversifizierten
Systemlieferanten und bei den Herstellern selbst, unter anderem, weil
sie über ausreichend Forschungs- und Entwicklungskapazitäten
verfügen, den Wandel mitzugehen", sagt Michael Karrenberg. "Die
entscheidende Frage wird sein, wann auf die neue Mobilität umgestellt
wird."

Über Atradius

Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung,
Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit 160 Büros in mehr als 50
Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen von mehr als 240
Millio-nen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf
der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu schützen, wenn
Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht
bezahlen können. Atradius ist Teil der Grupo Catalana Occidente
(GCO.MC), die in Spanien zu den größten Versicherern und weltweit zu
den größten Kreditversicherern gehört. www.atradius.de



Pressekontakt:
Atradius Kreditversicherung
Stefan Deimer
Pressereferent
Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2016
stefan.deimer(at)atradius.com

Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210
astrid.goldberg(at)atradius.com

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Datum: 17.08.2017 - 09:55 Uhr
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