IndustrieTreff - Matthias Wissmann: "Ich glaube, die beste Antwort, die man geben kann, wenn Fehler gemacht word

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Matthias Wissmann: "Ich glaube, die beste Antwort, die man geben kann, wenn Fehler gemacht worden sind, ist Innovation und Erneuerung!" (AUDIO)

ID: 1528752

(ots) -
VDA-Präsident Matthias Wissmann im Interview zum Auftakt der IAA
heute in Frankfurt

INTERVIEW

Anmoderation:

"Zukunft erleben" lautet das diesjährige Motto der IAA, die heute
mit dem ersten Pressetag in Frankfurt beginnt. Es wird eine ganz
besondere Messe, zu der weit über 800.000 Besucher erwartet werden.
Zwei Trends bestimmen die weltweit größte Automobilmesse in diesem
Jahr: die Elektromobilität und die Digitalisierung. Wir haben mit
VDA-Präsident Matthias Wissmann über diese beiden Trends gesprochen,
aber auch über das Thema Fahrverbote, die Konkurrenz aus China und
über das Thema Diesel:

1. Frage: Herr Wissmann, was bietet die IAA in den kommenden 13
Tagen den vielen Besuchern? Es gibt 1.000 Aussteller und es gibt sehr
viele Sachen, die einfach die neue Welt der Mobilität zeigen. Ein
Besucher wird sicher auf die große Freifläche der sogenannten Agora
gehen und das erste Mal wahrscheinlich in seinem Leben Fahrzeuge
sehen, die automatisch fahren oder die automatisch bremsen, ohne dass
jemand noch auf die Bremse tritt. Das heißt, diese neue Welt der
Automobilität, von der Teilautomatisierung über die
Hochautomatisierung zur Vollautomatisierung, kann man auf der Messe
in einer einzigartigen Weise erleben. (0''35)

2. Frage: Die Besucher interessieren sich aber auch für die
Neuheiten und Weltpremieren. Und davon gibt es dieses Jahr 52 mehr
als vor zwei Jahren... Wir haben über 300 Weltpremieren von
Herstellern und Zulieferern. Da ist natürlich das Thema
Elektromobilität ein ganz großes Thema. Wir sehen die Zukunft der
Elektromobilität bei vielen Herstellern, nicht nur deutschen, aber
gerade auch bei den deutschen Herstellern. Da haben wir aber auch für
die Techniker interessante Lösungen zur Einsparung von Gewicht beim
Material, zur Modernisierung des Antriebsstrangs, zur Optimierung des




Verbrennungsmotors, zur Vermeidung von Stickoxidemissionen beim
Diesel. Man hat für den, der an die Oberfläche guckt, spannende
Themen, aber man hat auch für den, der sich für Details interessiert,
viele hochinteressante technische Antworten. (0''45)

3. Frage: In der Pressekonferenz gestern wurden Sie auch gefragt,
welche Konsequenzen aus der aufgeheizten Debatte um den Diesel auf
der IAA gezogen wird. Nun muss man klar sehen: Hier sind 1.000
Aussteller, Hersteller und Zulieferer. Schwere Fehler sind bei
einigen gemacht worden, aber nicht bei allen, und zwar bei einigen
Deutschen, aber auch bei einigen Ausländern. Die geben ihre Antwort
auf den Ständen durch überzeugende Produkte. Was machen sie, um den
Diesel perfekt zu machen, die letzte Baustelle beim Diesel,
Stickoxidemissionen, zu schließen? Wie investieren sie in die
Elektromobilität, welche neuen Projekte sind bereits im Fluss? Ich
glaube, die beste Antwort, die man geben kann, wenn Fehler gemacht
worden sind, ist: Innovation, Erneuerung, Lernen aus Fehlern, und ich
glaube, dass das schon bei der IAA, gerade bei den Unternehmen, die
betroffen sind, ziemlich deutlich wird. (0''45)

4. Frage: Ist für Sie nach dem Diesel-Gipfel im
Bundesverkehrsministerium am 01. August das Thema Fahrverbote in
Innenstädten vom Tisch? Ich freue mich sehr, dass - wenn ich jetzt
mal drei nennen darf - die Bundeskanzlerin, der Spitzenkandidat der
SPD und der baden-württembergische Ministerpräsident, also drei
verschiedene Parteifarben, alle gemeinsam sagen: Wir wollen alles
tun, um Fahrverbote zu vermeiden. Wir als Industrie werden alles tun,
um dafür die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Wir machen
schnellstmöglich, wenn das vom Kraftfahrtbundesamt genehmigt ist, die
Software-Updates, wir bieten in breitester Front Umstiegsprämien an
auf modernste Fahrzeuge mit niedrigsten Stickoxidemissionen. Und wir
haben Gottseidank die normale Flottenerneuerung, sodass unsere
Rechnung ist: Wir erreichen bis 2019 eine Verringerung der
Stickoxidemissionen um 12 bis 14 Prozent durch diese drei Maßnahmen.
Dieser Beitrag, den wir bringen, wird der Politik auch helfen,
Fahrverbote zu vermeiden, weil wir gemeinsam ein Interesse haben, den
Menschen, der sich in gutem Glauben ein Fahrzeug gekauft hat, nicht
zu enttäuschen. (1''05)

5. Frage: IAA hat das Wort "International" im Namen. Wie
international ist die Internationale Automobil-Ausstellung in diesem
Jahr? So international wie noch nie. 41 Prozent der Aussteller kommen
aus aller Welt, mehr noch als beim letzten Mal. Die meisten übrigens
aus China. Wir gehen davon aus: Die Chinesen mit ihrer gewaltigen
wirtschaftlichen Innovationskraft bleiben ein ganz wichtiger Partner,
suchen auch den Kontakt zu uns und deswegen sind sie auch die
stärksten Aussteller aus dem Ausland mit über 400 Unternehmen. (0''28)

6. Frage: Muss die deutsche Automobilindustrie Angst haben vor der
chinesischen Konkurrenz? Wissen Sie, ich habe großen Respekt vor der
Innovationskraft der Chinesen, aber wenn Sie mal in China sind und
fragen, vor dem sie Respekt haben, dann sagen sie, "vor der deutschen
Automobilindustrie". Und wen sie gefragt werden, wo sie lernen bei
der Elektromobilität, dann auch von ihren deutschen Partnern. Ich
will damit sagen: Der Respekt ist wechselseitig. Keiner hat
ausgelernt, keiner darf nur auf Verteidigung spielen, wie im Fußball
auch. Wenn Sie erfolgreich sein wollen, dann müssen Sie auf Angriff
spielen. Das heißt in unserer Industrie: neue Wege gehen, digitale
Wege gehen, die Elektromobilität vorantreiben, den Verbrenner
optimieren. Dieses ganze Konzert der Möglichkeiten sehen Sie hier.
(0''44)

7. Frage: Jetzt haben wir über Digitalisierung und Elektroantrieb
gesprochen. Die IAA steht bei den Besuchern aber auch deshalb so hoch
in der Gunst, weil hier faszinierende Fahrzeuge ausgestellt sind. Ist
das auch 2017 so? Man kann immer noch tolle Autos sehen und spannende
Innovationen auf jedem einzelnen Stand vieler Hersteller. Aber
gleichzeitig wird die Welt immer digitaler. Wer hätte vor zehn Jahren
gedacht, dass es Unternehmen wie Facebook und Google - soweit sie
überhaupt schon bestanden haben - auf diese Messe treibt und sie dort
die Partnerschaft mit der Automobilindustrie auf Augenhöhe suchen.
Und wenn Sheryl Sandberg, die Verantwortliche von Facebook, bei der
Eröffnungsfeier spricht, dann gibt das ja auch ein Signal, wohin die
Reise geht. In einer Zeit der Smartphones muss man Smartphone und
Auto zu einer Einheit verbinden, um intelligente Antworten zu kriegen
auf die riesigen Mobilitätsprobleme in vielen Städten der Welt. Das
ist schon hochinteressant und es wird viele junge Leute auch sicher
interessieren. (0''50)

8. Frage: Was werden Sie als erstes anschauen, wenn alle Hallen
und Stände fertig sind? Ja, für mich ist - und da will ich als erstes
hinschauen - dieser Weg auf die Freifläche mit den automatisch
fahrenden Fahrzeugen, das ist sicher sehr eindrucksvoll. Da bekommt
man ein Gefühl dafür, was in einem Jahrzehnt vielleicht in manchen
Städten möglich ist und vielleicht schon früher auf der rechten Spur
der Autobahn, dass Autos ohne Fahrer fahren. (0''20)

Abmoderation:

Die Internationale Automobil-Ausstellung beginnt heute mit dem
ersten Pressetag. Am Donnerstag, 14.09., eröffnet dann
Bundeskanzlerin Angela Merkel die Messe unter dem Motto "Zukunft
erleben".

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Datum: 12.09.2017 - 07:00 Uhr
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