Chips: VDE warnt vor Abhängigkeit von Asien (FOTO)

(ots) - 
   - Technologieverband appelliert an die Politik, die 
     Mikroelektronik nicht aus der Hand zu geben
   - Über 15.000 deutsche Unternehmen erwirtschaften Umsatzvolumen im
     dreistelligen Milliardenbereich
   - "Deutschland hat das Zeug, Weltmarktführer in der 
     Digitalisierung zu werden"
   - Gesamte Innovationskette vor Ort unerlässlich für Cyber Security
   Deutschland ist seit Jahren Weltmarktführer in der 
Mikrosystemtechnik (MST), einer Technologie für unzählige 
Investitions- und Konsumgüter, mit einem Umsatzvolumen im 
dreistelligen Milliardenbereich, jährlichen Wachstumsraten von bis zu
zehn Prozent und knapp einer Million Arbeitsplätze bei über 15.000 
MST-Unternehmen mit einem globalen Umsatzanteil von 21 Prozent. "Das 
ist weltmeisterlich", konstatierte Dr. Gunther Kegel, Präsident des 
Technologieverbandes VDE, heute in München. Aber mit der 
Digitalisierung würden die Karten auf dem internationalen Parkett neu
gemischt. "Ohne wettbewerbsfähige Mikroelektronik-Industrie werden 
wir abhängig und zum Importeur von Schlüsseltechnologien - fatal für 
eine Exportnation. Statt die Produktion aus der Hand in Richtung 
Asien zu geben, muss die gesamte Innovationskette vom Chip-Design bis
zur Fertigung vor Ort sein, vor allem eigene Kryptochips, die 
Kriminellen den Zugang durch Backdoors von Beginn an verweigern", 
warnte Kegel. Deutschland verpasse sonst die Chance, Weltmarktführer 
in digitalen Technologien zu werden.
   Ohne Mikroelektronik keine Digitalisierung
   Chips sind das Nervensystem der Digitalisierung. Im Internet of 
Things (IoT) gehen Mikrosysteme online und ermöglichen neue 
Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Lifestyle, Autonomes Fahren, 
Industrie 4.0 oder Smart Energy. MST-Sensoren zählen dabei zu den 
wichtigsten "Enablern" des IoT. Prognosen sagen einen Anstieg der 
weltweiten Nachfrage von 1 Milliarde in 2007 und 10 Milliarden in 
2014 auf 100 Billionen bis 2030 voraus. Ein enormes wirtschaftliches 
Potential für die Exportnation Deutschland. Dass die Bundesregierung 
bis 2020 eine Milliarde Euro bereitstellt, die zusätzliche 
Investitionen der Industrie von 2,3 Milliarden Euro stimulieren 
sollen, begrüßt der Technologieverband. "Aber während wir diese 
Schritte gehen, springen manche Wettbewerber aus Asien staatlich 
gedopt bis zur Halskrause in Siebenmeilenstiefeln voran", führte 
Kegel auf. Wenn wir in Deutschland unser heutiges Handeln nicht 
konsequent auf die Zukunft ausrichteten, fokussiert, unternehmerisch 
und schnell, riskierten wir schneller als uns lieb sein wird unsere 
Position als Industriestandort im weltweiten Wettbewerb.
   Regierung muss Tempo geben
   Auf dem globalen Halbleitermarkt fällt Europa erstmals unter die 
10 Prozent-Marke. Selbst in seinen Vorzeige-Domänen Automotive und 
Industrie ist die deutsche Wirtschaft unterdurchschnittlich 
gewachsen. "Bis 2021 werden Europa, aber auch Amerika, weiter Anteile
an Asien verlieren, wo sich jetzt schon mehr als zwei Drittel des 
Welthalbleitermarkts konzentrieren", erklärte Kegel. Der VDE 
appelliere daher an die neue Bundesregierung die Stellschrauben neu 
zu justieren, das Tempo zu erhöhen und den Mikroelektronik-Standort 
Deutschland zu stärken. "Wir brauchen schlichtweg eine umfassende 
Industrialisierungs- und Digitalisierungsstrategie mit der 
Mikroelektronik als Herzstück. High Tech und Innovationen müssen 
stärker gefördert, die IKT-Infrastruktur und 5G als 
Kommunikationsstandard ausgebaut werden. Und es muss dringend mehr 
Geld in die Ausbildung unserer Kinder gesteckt werden, von der Kita 
bis zum Studium", forderte Kegel. Allein in den nächsten zehn Jahren 
fehlen nach VDE-Prognosen mehr als 100.000 neue IngenieurInnen. Und 
die fallen nicht vom Himmel.
   Über den VDE: 
   Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und 
Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 
Unternehmen) und 1.600 Mitarbeitern einer der großen 
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint 
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die 
Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über 
Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur 
IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs- 
und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das 
VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym
für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am 
Main. www.vde.com
   #MST2017
Pressekontakt:
Melanie Unseld, Telefon: 069 6308-461, melanie.unseld(at)vde.com
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Datum: 23.10.2017 - 11:15 Uhr
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