COP23: "Die Welt ist abhängig von fossilen Energien, sie muss auf Entzug" - Klarer Auftrag an alle Staaten bis zum nächsten Weltklimagipfel
(ots) - Als eine "Konferenz der Trippelschritte beim
Klimaschutz" hat der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Hubert Weiger, die heute endende
Weltklimakonferenz bewertet. "Die Regeln für die Überprüfung der
nationalen Klimaschutzpläne sind sehr schwammig geworden. Noch vor
der nächsten Klimakonferenz in Katowice müssen sich Vorreiterstaaten
dazu bekennen, ihre schwachen Klimaschutzpläne nachzubessern. Auch
Deutschland läuft Gefahr, ohne entschiedene Maßnahmen, zu den
Schmuddelkindern zu gehören und muss deshalb aus der Kohleverstromung
aussteigen", sagte der BUND-Vorsitzende.
Ein Misserfolg der COP23 sei, dass es noch immer keinen Fonds für
die Bewältigung der milliardenschweren Zerstörungen durch Stürme,
Dürren und andere Folgen der Erderhitzung gebe. "Die ärmeren Staaten,
die vom Klimawandel betroffen sind, stehen bei der Bewältigung der
Schäden alleine. Die Hoffnung, dass unter der Präsidentschaft eines
Inselstaates mehr für die betroffenen Länder erreicht wird, wurde
enttäuscht", sagte der BUND-Vorsitzende.
Als Erfolg bewertet der BUND, dass es den Entwicklungsländern
gelungen sei, die Industrieländer auf die Einhaltung ihrer
Versprechen für mehr Klimaschutz in den nächsten drei Jahren zu
verpflichten. Die Industriestaaten hätten hier in Bonn zugesichert,
ihre Klimaschutzzusagen bis 2020 zu erfüllen und dies auch überprüfen
zu lassen.
"Eine Kontrolle der Klimaschutzzusagen allein reicht nicht aus.
Alle Staaten müssen ihre Klimaschutzanstrengungen verstärken und
schnell aus fossilen Energien aussteigen. Die Welt ist abhängig von
fossilen Energien, sie muss auf Entzug. Es ist ein klarerer Auftrag
an alle Staaten, bis zum nächsten Klimagipfel in Katowice den
Ausstieg aus den Fossilen einzuleiten", sagte Weiger.
Die Kluft zwischen dem Pariser Klimaziel, die Erderwärmung
deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten und den tatsächlichen
Gegenmaßnahmen sei nach wie vor riesig. Deutschland mache da keine
Ausnahme. "Der Koalitionsvertrag der kommenden Bundesregierung muss
einen sozial-ökologischen Ausstiegsplan für den Abschied von der
Kohle bis 2030 enthalten", forderte Weiger.
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Datum: 17.11.2017 - 16:08 Uhr
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