IndustrieTreff - Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche: "Wir befinden uns in einem technologischen Wandel, der große

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Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche: "Wir befinden uns in einem technologischen Wandel, der große Chancen eröffnet."/Exklusiv-Interview mit Dr. Dieter Zetsche (AUDIO)

ID: 1576248

(ots) -
Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusiv-Interview zur Bilanz
2017, zur Elektromobilität, zu den Veränderungen im Unternehmen und
zu den Erwartungen an 2018 EXKLUSIV-INTERVIEW MIT DAIMLER-CHEF DR.
DIETER ZETSCHE

Anmoderation:

Großer Journalistenandrang heute bei der Bilanz-Pressekonferenz
der Daimler AG in Stuttgart. Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche und
Finanz-Chef Bodo Uebber haben die Geschäftszahlen des Konzerns für
das Jahr 2017 vorgelegt. Konzernweit hat Daimler im vergangenen Jahr
einen Umsatz von 164,3 Milliarden Euro erzielt und ein Konzern-EBIT
von 14,7 Milliarden. Insgesamt hat der Konzern im vergangenen Jahr
3,3 Millionen Fahrzeuge verkauft, davon 2,4 Millionen Mercedes-Benz
Fahrzeuge. Das Konzernergebnis lag bei 10,9 Milliarden, ein Plus von
24 Prozent. Wir haben uns nach der Bilanz-PK mit Daimler-Chef Dr.
Dieter Zetsche unterhalten:

1. Frage: Herr Dr. Zetsche, Erfolg und Wandel waren die beiden
Hauptbotschaften von Ihnen bei der Jahrespressekonferenz in
Stuttgart. Wie groß war der Erfolg?

Ich glaube, wir können auf der einen Seite mit Stolz, auf der
anderen Seite mit Dankbarkeit gegenüber unseren Mitarbeitern
zurückblicken auf das Jahr 2017, wo wir praktisch in jeder Hinsicht
einen neuen Rekord für Daimler haben aufstellen können. Wir haben
eine hohe Wachstumsdynamik aufgewiesen, gleichzeitig aber auch die
Profitabilität, die Ergebnisse deutlich steigern können und damit
insgesamt unserem Ziel - profitablem Wachstum - in vollem Umfang
entsprechen können. (0:26)

2. Frage: Welche Faktoren waren ausschlaggebend für diesen
immensen Erfolg?

Ich glaube, man kann grundsätzlich sagen, dass die tragende Säule
unseres Erfolgs die Produkte sind. Wir haben in hohem Maße in der
Vergangenheit in neue Produkte investiert. Das ist nicht nur eine




Frage der Quantität, sondern es ist offenkundig, dass praktisch all
diese neuen Produkte - das gilt besonders für die Pkw-Seite, aber
auch für die anderen Bereiche - zu Rennern im Markt geworden sind und
wir deshalb fast eher von unserer Produktionskapazität in unserer
Entwicklung bestimmt beziehungsweise begrenzt sind, als durch die
Nachfrage, die weltweit außerordentlich erfreulich ist. Besonderen
Stellenwert nimmt dabei China ein, wo wir in den letzten fünf Jahren
unseren Absatz haben verdreifachen können und mit jetzt fast 600.000
Einheiten auf der Pkw-Seite natürlich einen ganz, ganz wichtigen
Markt für uns entwickelt haben. (0:44)

3. Frage: Sie haben sich gleich zu Beginn Ihrer Rede bei Ihren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedankt. Wie wichtig sind die für
die zweite Kernbotschaft: Wandel?

Es wäre vielleicht naheliegend, in einer solch erfolgreichen Phase
des Unternehmens zu sagen: Lasst uns mal möglichst wenig ändern,
never change a winning team. Das wäre fatal. Wir befinden uns in
einem technologischen Wandel, der insbesondere durch die
Digitalisierung - aber nicht nur - getrieben ist und der zunächst
einmal große Chancen eröffnet, Kunden zukünftig neue Lösungen
anbieten zu können, die in Teilen vor wenigen Jahren noch eher im
Bereich der Science Fiction lagen. Ich denke da zum Beispiel an das
autonome Fahren. Wir wissen, dass zum Einen technologische Kompetenz,
aber zum Anderen auch Offenheit und ein kultureller Wandel für die
erfolgreiche Adressierung dieser neuen Möglichkeiten die
Voraussetzung bietet. Deshalb bin ich sehr, sehr froh, dass wir zum
Einen in all diesen Zukunftsfeldern eine ganz führende Rolle
technologisch einnehmen, aber gleichzeitig die Art und Weise, wie wir
zusammenarbeiten, die Freiräume, die die Mitarbeiter für kreative
Lösungen ausfüllen können, all diese Dinge sich in eine sehr, sehr
positiven Richtung entwickeln und wir insofern aus einer Position der
Stärke heraus uns die großen Chancen der Zukunft zu eigen machen
werden. (1:07)

4. Frage: Welche Zukunftsthemen werden bei Daimler in den nächsten
Jahren im Fokus stehen?

Wir haben im Pkw-Bereich - aber sinngemäß gilt das für alle unsere
Geschäftsfelder - diese neuen Technologien durch ein Akronym, durch
CASE, beschrieben. C steht für Connectivität, A für das autonome
Fahren, S für die Shared Mobility und E für Elektromobilität. Alle
vier Felder wollen wir mitgestalten, wollen wir die zukünftigen
Lösungen miterarbeiten. Das gelingt uns bisher sehr gut. Wir sind vor
allen Dingen gespannt, was aus dem Zusammenspiel dieser vier Felder
an sogar neuen Geschäftsmodellen entstehen kann. (0:34)

5. Frage: Bei der Elektromobilität werden Sie ein noch höheres
Tempo einschlagen. Was planen Sie im Einzelnen?

Wir sind in einer großen Elektro-Offensive in allen
Geschäftsfeldern. Bei Pkw werden wir unser gesamtes Portfolio
elektrifizieren. Das beginnt mit sogenannten 48-Volt-Anlagen,
erstreckt sich über Plug-in Hybride bis hin zu vollelektrischen,
batterieelektrischen Fahrzeugen. 10 an der Zahl bis 2022, die uns
dann praktisch das gesamte Portfolio erschließen für die
entsprechenden Kundensegmente. Wir haben aber gleichermaßen auf der
Van-Seite vor, alle unsere Segmente dort zu elektrifizieren. Das
beginnt in diesem Jahr mit dem Vito und setzt sich im nächsten Jahr
fort mit dem Sprinter. Wir haben bereits mit Fuso einen elektrischen
Lkw im Markt, im Angebot. Auch hier wird sich das Angebot, auch über
die Marke Mercedes und Freightliner, weiter verbreitern und, last but
not least, werden auch elektrische, batteriegetriebene Busse im
nächsten Jahr zur Verfügung stehen. (1:00)

6. Frage: Sie haben heute angekündigt, die einzelnen Divisionen
der Daimler AG in rechtlich selbstständige Einheiten
weiterzuentwickeln. Was erwarten Sie von diesem Schritt?

Wir glauben, dass der Wandel zum einen technologisch getrieben
sein muss und sich zwischen unseren Produkten und Dienstleistungen
auswirken wird, zum zweiten, sich kulturell ausdrücken wird. Dass wir
uns letztlich auch strukturell flexibler auf die Zukunft ausrichten
wollen. Und deshalb arbeiten wir daran, eine Entscheidung treffen zu
können, die Daimler AG über drei rechtlich selbstständige Einheiten -
Cars und Vans, Trucks und Busses und Financial Services und
Mobilitätsdienste, rechtlich aufzuteilen, um damit diesen Monolithen
in flexiblere Einheiten zu entwickeln, die zum einen die Möglichkeit
bieten, im jeweiligen Geschäft noch fokussierter die jeweiligen
Kundengruppen mit tollen Angeboten begeistern zu können und die uns
gleichzeitig für mögliche Kooperationen oder anderen Veränderungen in
der Zukunft die Möglichkeiten bieten. (1:02)

7. Frage: Was wird sich dadurch für die Mitarbeiter ändern?

Für die Mitarbeiter ändert sich nahezu nichts, außer der Tatsache,
dass sie dann in den jeweiligen rechtlichen Einheiten und ein Teil
der Selben nicht mehr bei der Daimler AG direkt arbeiten werden. Wir
haben diese Veränderung mit Betriebsrat im Detail besprochen, einen
Interessenausgleich abgeschlossen, der den Mitarbeitern über eine
lange Zeit, bis 2030 Beschäftigungssicherung gibt und dann im
Aufsichtsrat inklusive der Arbeitnehmerseite uns für diesen Weg
ausgesprochen. (0:32)

8. Frage: Lassen Sie uns zum Schluss noch auf 2018 schauen: Was
erwarten Sie im 132. Jahr nach der Erfindung des Automobils von Ihrem
Unternehmen?

Wir haben uns in schon fast schwindelerregende Höhen mit dem
Erfolg unseres Unternehmens in 2017 begeben. Wir wollen in allen
Bereichen wachsen beziehungsweise kräftig wachsen. Wir wollen das
Gesamt-Konzernergebnis angesichts der zusätzlichen Belastungen aus
Mehrung und aus noch neuerlich erhöhten Investitionen in die Zukunft,
die in Summe eine Belastung von 2 Milliarden ausmachen, diese
Belastungen verarbeiten und das Konzernergebnis auf dem Niveau von
2017 fortschreiben. (0:39)

Abmoderation:

Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusiv-Interview nach der
Bilanz-Pressekonferenz heute in Stuttgart. Die Daimler AG hat auf der
Jahrespressekonferenz in Stuttgart ihre Zahlen für das Jahr 2017
bekannt gegeben. Das abgelaufene Geschäftsjahr war das erfolgreichste
Jahr in der Firmengeschichte. Daimler hat einen Gesamtumsatz von
164,3 Milliarden erzielt. Auch das Konzernergebnis war mit 14,7
Milliarden Euro ein neuer Rekord. Das Unternehmen zahlt eine
Dividende von 3,65 Euro und die Mitarbeiter erhalten bis zu 5.700
Euro.



Pressekontakt:
Daimler AG, Jörg Howe, 0711 17 41341
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0

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Datum: 01.02.2018 - 12:50 Uhr
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