Smart? Kurzstudie zu Digitalisierung von Haushaltsgeräten: Ökologische Risiken müssen wirksam minimiert werden
(ots) - Eine heute im Rahmen der Berliner Energietage 
vorgestellte Kurzstudie des Borderstep Instituts für Innovation und 
Nachhaltigkeit im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz 
Deutschland (BUND) zeigt die ökologischen Herausforderungen der 
zunehmenden Vernetzung privater Haushalte. Gleichzeitig benennen die 
Studienautoren Maßnahmen, um den Verbrauch von Energie und anderen 
Ressourcen in umweltverträgliche Bahnen zu lenken. "Die zunehmende 
Vernetzung von Haushaltsgeräten birgt große ökologische Risiken. Der 
Trend wird zu einem Mehrverbrauch an Energie und anderen Rohstoffen 
führen, wenn die Politik nicht rechtzeitig durch geeignete Maßnahmen 
gegensteuert", kommentiert Irmela Colaço, Energieexpertin beim BUND, 
die Ergebnisse.
   Immer mehr Geräte im Haushalt sind vernetzt, Tendenz steigend. Bis
2025 ist europaweit mit 1,7 Milliarden vernetzten Haushaltsgeräten zu
rechnen, zusätzlich zu den "klassischen" Produkten der Informations- 
und Kommunikationstechnik wie Computern und Unterhaltungselektronik. 
"Sind Haushaltsgeräte rund um die Uhr empfangsbereit, um auf 
Sprachbefehle oder Signale anderer Geräte zu reagieren, kann das 
Umwelt und Verbraucher teuer zu stehen kommen. Die Stromrechnung 
eines Haushalts kann um bis zu 100 Euro pro Jahr steigen", so Dr. 
Ralph Hintemann, einer der Studienautoren. "Europaweit kann sich 
dieser Mehrverbrauch langfristig auf 70 Terawattstunden pro Jahr 
summieren. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch aller 
privaten Haushalte Italiens."
   Darüber hinaus dokumentiert die Kurzstudie, dass der 
Energieverbrauch auch außerhalb der Haushalte zunehmen wird. Schon 
jetzt steigen der Datenverkehr und die dafür notwendigen Ressourcen 
in Übertragungsnetzen und Rechenzentren rasant an. "Der Trend, immer 
mehr Haushaltsgeräte zu vernetzen, wird diese Entwicklung weiter 
anfeuern", so Hintemann. Außerdem steige die Gefahr, dass der 
Verbrauch weiterer Rohstoffe enorm zunimmt, etwa wenn vernetzte 
Produkte schneller unbrauchbar werden, weil keine Sicherheitsupdates 
mehr verfügbar sind.
   "Smarte" Lösungen dienen bisher vor allem als Motor für weiteres 
Wirtschaftswachstum. Ihre Folgen für die Umwelt und zukünftige 
Generationen werden dabei kaum berücksichtigt. Das ist 
unverantwortlich", sagt Colaço. "Die Bundesregierung muss die 
ökologischen Risiken der Digitalisierung wirksam minimieren." Ein 
erster Schritt im Smart Home Bereich müsse sein, den ökologischen 
Fußabdruck von vernetzten Geräten im gesamten Lebenszyklus zu 
reduzieren. Dazu seien strenge europäische Ökodesign-Vorgaben und 
mehr Transparenz für Verbraucher notwendig.
   Gleichzeitig müssten die sich bietenden Potenziale der 
Digitalisierung für den Klima- und Umweltschutz gezielter genutzt 
werden, so Colaço weiter. So könnten zum Beispiel Fehler im Betrieb 
von Heizungsanlagen durch ein digitales Monitoring besser erkannt und
behoben werden. Dadurch seien enorme Energieeinsparungen möglich. 
"Doch die Chancen der Digitalisierung im Heizungskeller hat die 
Politik bisher verschlafen".
   Der BUND weist im Zusammenhang mit der zunehmenden Vernetzung in 
den Haushalten auch auf datenschutzrechtliche sowie auf mögliche 
gesundheitliche Auswirkungen durch elektromagnetische Felder hin, die
aber nicht Gegenstand der Studie waren.
   Die Kurzstudie finden Sie als PDF zum Download unter: 
www.bund.net/kurzstudie_smarthome
   Eine Grafik zum zusätzlichen Stromverbrauch vernetzter 
Haushaltsprodukte finden Sie unter: 
www.bund.net/service/presse/pressebilder/aktionen/#c9866
   Weitere Informationen zu Folgen und Risiken mobiler 
Kommunikationstechnologien finden Sie unter: www.bund.net/emf
Pressekontakt:
Irmela Colaço, BUND-Energieexpertin, Mob. 0177-4254487, 
E-Mail: irmela.colaco(at)bund.net bzw. Sigrid Wolff und Ansgar Lahmann, 
BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425/-497, E-Mail: presse(at)bund.net, 
www.bund.net
Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell
      
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Datum: 08.05.2018 - 11:14 Uhr
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