Nordsee-Kabeljau in schlechtem Zustand - Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern nachhaltige Fangquoten für 2019
(ots) - Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES) 
veröffentlicht neue Fangempfehlung für die Nordsee - 
ICES-Wissenschaftler empfehlen für 2019 eine Reduzierung der 
Kabeljauquoten um 47 Prozent, damit sich der Bestand erholen kann - 
DUH und Our Fish fordern Bundeslandwirtschaftsministerin Julia 
Klöckner auf, die wissenschaftlichen Empfehlungen im EU-Ministerrat 
durchzusetzen
   Die Bestände des Nordsee-Kabeljaus erholen sich nicht ausreichend,
um nachhaltige Größen zu erreichen. Dies geht aus dem aktuellen 
Bericht des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) hervor. 
Die Empfehlung des ICES lautet, die Kabeljau-Fangquoten für 2019 um 
47 Prozent im Vergleich zu 2018 zu senken, das heißt auf maximal 22 
000 Tonnen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Initiative Our 
Fish fordern Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, sich
im EU-Ministerrat für die empfohlene Fangmenge des ICES auszusprechen
und sich für Kontrollen des Rückwurfverbots einzusetzen. Die 
Anlandeverpflichtung trägt dazu bei, das Ziel, die Überfischung in 
den EU-Gewässern bis spätestens 2020 zu beenden, zu erreichen.
   Die Kabeljaubestände haben sich seit dem historischen Tiefstand im
Jahr 2006 zwar leicht erholt, doch dieses Wachstum setzt sich nicht 
fort, da der Nachwuchs in der Nordsee zu gering ist. Obwohl 
Bewirtschaftungspläne für Fischarten wie Scholle und Seezunge in der 
Nordsee existieren, stehen andere Fischarten, die ungewollt in den 
Netzen der Fischer landen, sogenannte Beifangarten, zusätzlich unter 
immensem Nutzungsdruck. Auch davon ist der Kabeljau betroffen.
   Europäische Fischereibetreiber setzen immer noch nichtselektive 
Fangmethoden wie Grundschleppnetze ein, die dem Ökosystem schaden. 
Der ungewollte Beifang wird häufig wieder über Bord geworfen. Das 
Rückwurfverbot soll die Beifangarten vor den verschwenderischen 
Rückwürfen auf See bewahren, doch dafür müssen die gesetzlichen 
Vorgaben ausreichend kontrolliert werden - was bisher nicht der Fall 
ist.
   Schätzungen des ICES ergeben, dass von den Kabeljaufängen in der 
Nordsee über 20 Prozent unerwünschter untermaßiger Kabeljau ist. "Wir
können unsere kostbaren Meeresressourcen nicht weiter so 
verschwenden. Das Rückwurfverbot sollte dem entgegenwirken - es ist 
Zeit für eine effektive Überwachung und Umsetzung", sagt Rebecca 
Hubbard, Direktorin der Our Fish-Kampagne. Deutschland müsse handeln,
um schnellstmöglich eine ferngesteuerte elektronische Überwachung zu 
etablieren, die laut Experten am besten sicherstellt, dass die 
geltenden Regeln eingehalten werden.
   Mit der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) haben sich
bereits 2014 alle Mitgliedstaaten der EU verpflichtet, die 
Überfischung in den EU-Gewässern bis spätestens 2020 zu beenden. Um 
dieses Ziel zu erreichen, sollen alle Fischbestände wieder auf ein 
gesundes ökologisches Niveau gebracht werden, um den in der GFP 
vorgeschriebenen höchstmöglichen Dauerertrag sicherzustellen. Dafür 
müssen die wissenschaftlichen Empfehlungen bei den 
Fangquotenfestlegungen berücksichtigt werden. Doch in den vergangenen
Jahren war das selten der Fall.
   "Die EU-Fischereiminister müssen bei der Festlegung der 
Fangbeschränkungen endlich den wissenschaftlichen Gutachten folgen 
und einen schnellen Übergang zu selektiveren Fangmethoden schaffen. 
Nur auf diese Weise können wir sicherstellen, dass sich alle 
Fischbestände, einschließlich der durch Beifang gefährdeten Arten, 
wieder erholen und Europa die Überfischung beendet", sagt Sascha 
Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.
   Der ICES-Bericht liefert die wissenschaftliche Grundlage für den 
Vorschlag der EU-Kommission und die anschließenden Beratungen des 
EU-Ministerrates (Agrifish Council) über die zulässigen 
Gesamtfangmengen (Total Allowable Catches -TAC) in der Nordsee. Der 
Ministerrat legt die Fangmöglichkeiten für die Nordsee auf seiner 
jährlichen Tagung im Dezember fest.
   Über Our Fish:
   Die Initiative Our Fish will sicherstellen, dass die 
EU-Mitgliedstaaten die GFP umsetzen und für nachhaltige Fischbestände
in den europäischen Gewässern sorgen. Die DUH koordiniert diese 
Arbeit in Deutschland.
   Links:
ICES Webseite: http://l.duh.de/ices 
Bericht: http://l.duh.de/icesbericht 
Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de 
Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca(at)our.fish
Dr. Katja Hockun, DUH-Projektmanagerin Meeresnaturschutz
030 2400867-895, hockun(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf 
030 2400867-20, presse(at)duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
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Datum: 05.07.2018 - 11:02 Uhr
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