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Greenpeace-Analysen: LEAG kann Milliardenkosten für Renaturierung der Tagebaue nicht decken / Wirtschaftsprüfer stoßen auf Bilanztricks der Braunkohleunternehmen

ID: 1648531

(ots) - 12. 9. 2018 - Der Braunkohlekonzern LEAG ist
voraussichtlich wirtschaftlich außerstande, die nötigen
Milliardenrückstellungen für die Renaturierung seiner Kohlegruben in
der Lausitz aufzubringen. Zu diesem Schluss kommen die
Wirtschaftsprüfer von Cordes + Partner in einer von Greenpeace
beauftragten Stellungnahme (http://bit.ly/2N5hY5F). Setzt die
Bundesregierung ihre völkerrechtlich bindenden Zusagen zum Pariser
Klimaschutzabkommen um und legt ein dazu passendes Enddatum für die
Kohleverstromung fest, "wäre eine Ansammlung der Rückstellung
tendenziell unterdotiert", schreiben die Prüfer. Es erschiene dann
"fraglich, ob ausreichend Liquidität für die Renaturierung noch
generiert werden könnte." Beim Verkauf des früher von Vattenfall
betriebenen Braunkohlegeschäfts an ein Konsortium um die tschechische
Finanzholding EPH haben sich Verkäufer und Käufer Haftungsausschluss
gesichert. Im Falle einer Insolvenz der heutigen EPH-Tochter LEAG
müssten entsprechend die Länder Brandenburg und Sachsen für die
Renaturierung zahlen. "EPH wettet in der Lausitz auf den Bankrott der
deutschen Klimaschutzpolitik", sagt Greenpeace Energieexperte Karsten
Smid. "Das Risiko für diese Wette hat der Finanzinvestor geschickt
auf andere verteilt: Entweder zahlen die Opfer des Klimawandels oder
die deutschen Steuerzahler."

In ihrer Stellungnahme stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass
die von Vattenfall für die Rekultivierung der Tagebaue zugesagte
Barmittel nicht vollständig an die LEAG gezahlt wurden. Von den
versprochenen 1,7 Milliarden Euro sind lediglich 1 Milliarde
geflossen. Aus Sicht der Finanzexperten "außergewöhnlich" sei, dass
sich das Käuferkonsortium EPH/PPF über höhere Bilanzierungen 508
Millionen Euro in ihren Büchern gutschrieb, obwohl die LEAG hohe
Verluste schreibt. Der Jahresabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr




2016 (1.6. - 31.12.16) der LEAG-Bergbau weist einen Verlust von 103,8
Millionen Euro aus. Für das Jahr 2017 geht die LEAG laut eigenem
Prognosebericht von Verlusten im niedrigen zweistelligen
Millionenbereich aus.

Greenpeace kritisiert LEAG-Kaufvertrag zu Lasten der Allgemeinheit

Durch den Verkaufsprozess haben sich sowohl Vattenfall als auch
EPH von möglichen Haftungsrisiken befreit. Sowohl der ehemalige
Eigentümer als auch der neue haben eine Haftung für die
bergbaubedingten Rekultivierungskosten des LEAG-Konzerns
ausgeschlossen. Im Falle einer Insolvenz der LEAG wäre früher
Vattenfall in vollem Umfang für alle Folgekosten aufgekommen. Nach
dem Verkauf der Braunkohlesparte an EPH stünden die Bundesländer in
einem solchen Fall alleine da. "EPH und Vattenfall haben den
Kaufvertrag bewusst zum Nachteil Dritter gestaltet", so Smid. "Die
Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen müssen dringend das
Insolvenzrisiko klären und prüfen, wie dieses etwa über
Sicherheitsleistungen vom Steuerzahler abgewendet werden kann."

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid,
Tel. 0171-8780821 und Pressesprecher Björn Jettka, 0171-8780778. Den
Bericht finden Sie unter: https://www.greenpeace.de/presse/publikatio
nen/bilanztricks-bei-der-leag Greenpeace-Pressestelle: Telefon
040-30618-340, Email presse(at)greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
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Datum: 12.09.2018 - 06:00 Uhr
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