Die Rolle der Augenuntersuchung für die NAKO Gesundheitsstudie
(ots) - Die NAKO Gesundheitsstudie (NAKO) ist die 
größte Kohortenstudie, die bisher in Deutschland eine 
Augenuntersuchung durchführt. Sie ermöglicht, die bisher unzureichend
erforschten Zusammenhänge zwischen Veränderungen der Netzhaut und 
einer Reihe von Volkskrankheiten genauer zu untersuchen und neue 
Erkenntnisse zu gewinnen.
   Was wird untersucht 
   Im Rahmen der Augenuntersuchung der NAKO werden innerhalb von 
10-15 Minuten an beiden Augen die Sehschärfe der Teilnehmenden 
getestet und Fotos des zentralen Augenhintergrundes - auch 
Fundusfotografie genannt - durchgeführt. Die Bilder des 
Augenhintergrundes und die Sehschärfeergebnisse eines jeden 
Teilnehmers aus allen 18 NAKO Studienzentren werden zentral in 
Heidelberg gesammelt und über eine sichere Verbindung nach Tübingen 
in das sogenannte Eye Reading Center übertragen. Hier werden die 
Bilder auf Auffälligkeiten hin untersucht.
   Erfassen und Verlauf von Augenerkrankungen des zentralen hinteren 
Augenabschnittes 
   Durch diese spezielle Untersuchung können Augenerkrankungen des 
zentralen hinteren Augenabschnittes (Augenhintergrundes) erfasst 
werden. "Dazu gehören", so Prof. Marius Ueffing, Leiter des 
Kompetenzmoduls Auge der NAKO, "häufige Netzhauterkrankungen, wie die
altersabhängige Makuladegeneration und die diabetische Retinopathie 
und erbliche seltene Netzhauterkrankungen." Darüber hinaus wurden 
bereits einzelne Tumoren im Augenhintergrund entdeckt. "Die 
Betroffenen bemerken diese - je nach Lokalisation - meist relativ 
spät, sodass eine frühzeitige Diagnose in der Regel bessere 
Behandlungsoptionen ermöglicht", erläutert der Experte. Einige 
Augenerkrankungen, wie z. B. der grüne Star (Glaukom), sind aber 
durch die 2D-Aufnahmen nur schwer bzw. gar nicht erkennbar. "Daher", 
betont die Augenärztin Dr. Alexandra Schweig, die das Tübinger 
Reading Center koordiniert, "kann bzw. will die Augenuntersuchung der
NAKO niemals den Besuch bei einem Augenarzt ersetzen." 
   Erfassen von Gefäßveränderungen des Augenhintergrundes als Marker 
für generelle Erkrankungen 
   Die Fotos des zentralen Augenhintergrundes können nicht nur 
Augenerkrankungen sichtbar machen, sondern auch Gefäßveränderungen 
aufzeigen, die auf Systemerkrankungen wie Diabetes oder 
Herzkreislauf-Erkrankungen hinweisen. Veränderungen am 
Augenhintergrund können langsam über Jahrzehnte hinweg fortschreiten,
ohne dass der Betroffene sie bemerkt. Erste Forschungsergebnisse 
weisen darauf hin, dass diese Veränderungen als frühe Marker für 
Diabetes und Schlaganfallrisiko dienen können. Die Zweituntersuchung 
der NAKO nach ca. 4 Jahren ermöglicht es, den Verlauf dieser langsam 
fortschreitenden Veränderungen zu erfassen. "Hier können wir relativ 
früh, bevor jemand zum Arzt geht, bei Diabetes-Patienten 
Veränderungen sehen und untersuchen, wodurch sie beeinflusst werden" 
merkt Prof. Ueffing an. Es könne auch analysiert werden, welche 
Parameter das Risiko für eine diabetesbedingte Netzhauterkrankung 
erhöhen. 
   Darüber hinaus weisen erste Studien darauf hin, dass 
"Veränderungen der Gefäße des Augenhintergrundes späteren alters- und
krankheitsbedingten Veränderungen der Gefäße im Gehirn vorausgehen 
können", so Prof. Klaus Berger, Sprecher der Expertengruppe 
Neurologischer Erkrankungen in der NAKO. Dies soll anhand der Daten 
der NAKO in größerem Umfang untersucht werden. Wenn sich die 
Ergebnisse bestätigen, ließe sich durch eine Augenuntersuchung das 
Risiko für vaskuläre Erkrankungen des Gehirns, beispielsweise dem 
Schlaganfall, besser vorhersagen. "Im Gegensatz zum direkten Nachweis
im Gehirn sind Veränderungen des Gefäßsystems des Augenhintergrundes 
relativ einfach visualisierbar und lassen sich mit geringem Aufwand 
über die Zeit verfolgen", erklärt Prof. Klaus Berger. "Eine neu ins 
Leben gerufene interdisziplinäre Expertengruppe wird" so Prof. Markus
Löffler, Mitglied der Expertengruppe und Vorstand der NAKO, "diese 
Ergebnisse in Zukunft in Hinblick auf ihre Aussagekraft und 
Korrelationen zu anderen Volkskrankheiten diskutieren und auswerten".
   Warum ist die Folgeuntersuchung wichtig? 
   Eine einmalige Untersuchung mit der damit verbundenen 
augenärztlichen Auswertung der Netzhautfotografien im Rahmen der 
Basiserhebung würde die zeitlichen Veränderungen im Augenhintergrund,
der Netzhaut und ihrer anliegenden Gefäßstrukturen nicht sichtbar 
machen. 
   In Bezug auf die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zeigte 
sich im EU-Projekt Eye-Risk (www.eyerisk.eu), dass eine 
Folgeuntersuchung bei einer Patientenkohorte unabdingbar ist zur 
Erfassung von Risiken für die Entwicklung einer AMD. "Daher ist die 
Folgeuntersuchung", betont Prof. Annette Peters, Vorstandsvorsitzende
der NAKO, "ein essentieller Teil des Untersuchungsprogramms, die es 
ermöglichen wird, komplexe Erkrankungsverläufe und deren Ursachen zu 
verstehen."
   Hintergrund NAKO Gesundheitsstudie: 
   Seit 2014 werden in der NAKO Gesundheitsstudie zufällig aus den 
Melderegistern gezogene Männer und Frauen zwischen 20 und 69 Jahren 
bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren
Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische Erkrankungen, wie 
zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, 
Infektionen und Depression genauer zu erforschen, um Prävention, 
Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit 
verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Das multizentrische Projekt 
wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten
Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Bis Ende März 2019 
haben mehr als 200.000 Personen (davon fast 29.000 an der 
zusätzlichen einstündigen MRT-Ganzkörperuntersuchung) an der NAKO 
Studie teilgenommen. 
   Weitere Informationen unter www.nako.de.
Ansprechpartnerin für die Presse:
Glorianna Bisognin-Nechwatal 
NAKO Geschäftsstelle  
Projektkommunikation 
Telefon: 06221- 42620-61  
E-Mail: presse(at)nako.de
www.nako.de
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Datum: 11.04.2019 - 11:00 Uhr
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