Die Kraft des Lichts in der medizinischen Forschung / Ein Chip, der Leben retten kann (VIDEO)
(ots) - 
   Übelkeit, Schüttelfrost, Herzrasen: Selbst Mediziner lassen sich 
von Symptomen für eine Infektion häufig täuschen. Sie vermuten eine 
harmlose Erkrankung - und wenig später kämpft der Patient auf der 
Intensivstation um sein Leben. Diagnose: multiples Organversagen als 
Folge einer Sepsis. Eine Sepsis endet schnell tödlich. Doch sie wird 
oft zu spät erkannt. Ein Jenaer Wissenschaftlerteam hat ein 
Diagnoseverfahren erforscht, das Patienten künftig sehr viel 
schneller zur richtigen Behandlung verhelfen und damit Leben retten 
könnte.
   Sie trifft hierzulande mehr Menschen als ein Schlaganfall, als 
Brust- oder Darmkrebs: Jedes Jahr erkranken 280.000 Deutsche an einer
Sepsis - umgangssprachlich "Blutvergiftung" genannt. Fast jeder 
vierte stirbt daran. Betroffen sind immer mehr Menschen, trotz der 
Fortschritte der modernen Medizin. Je älter wir werden und je 
häufiger operative Eingriffe vorgenommen werden, desto mehr Menschen 
erleiden eine Sepsis als Folge einer Infektion. Bei diesem 
lebensbedrohlichen Zustand richtet sich das Immunsystem gegen den 
eigenen Körper. Beim Versuch, eine Infektion zu bekämpfen, beschädigt
es das eigene Gewebe und die Organe.
   Wenn das eintritt, zählt vor allem eines: Zeit. Denn jede Stunde 
Wartezeit auf die richtige Therapie verschlechtert die 
Überlebenschancen des Patienten drastisch. Mit derzeitigen Methoden 
jedoch müssen Mediziner bis zu drei Tage warten, bis sie wissen, 
welches Bakterium die Infektion auslöst und welche Medikamente 
dagegen wirken.
   Einem Jenaer Forscherteam ist nun ein Durchbruch gelungen, der die
Diagnose lebensbedrohlicher Infektionskrankheiten mit der Kraft des 
Lichts revolutionieren könnte. "Eine potentiell lebensrettende 
Entwicklung", urteilt Prof. Michael Bauer, der am Uniklinikum Jena 
die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin leitet. Nicht nur 
für den einzelnen Patienten: Das zuletzt mit mehreren hochrangigen 
Forschungspreisen ausgezeichnete Verfahren ermöglicht es Ärzten, 
Infektionen zielgenau zu therapieren und leistet so einen 
entscheidenden Beitrag im Kampf gegen resistente Keime - einer Gefahr
für Menschen weltweit.
   Die Lösung der Forscher vom Leibniz-Institut für Photonische 
Technologien (Leibniz-IPHT), der Friedrich-Schiller-Universität und 
des Universitätsklinikums Jena verkürzt die Zeit bis zur richtigen 
Diagnose drastisch. In drei Stunden statt bis zu drei Tagen liefert 
der laserbasierte Test Ärzten die entscheidenden Informationen, um 
mit der optimalen Behandlung zu starten.
   Die Methode ist nicht nur schnell, sondern auch kostengünstig und 
universell einsetzbar: ein Chip, der ein Labor ersetzt. Wenige 
Tropfen einer Patientenprobe genügen und Ärzte können einfach 
ablesen: Welches Bakterium ist der Auslöser der Infektion und gegen 
welche Antibiotika ist es resistent.
   "Die Jenaer Entwicklung könnte helfen, uns aus der 
Resistenz-Misere zu befreien", urteilt der Intensivmediziner Michael 
Bauer. "In drei bis fünf Jahren wollen wir das Verfahren am Markt 
haben", sagt Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des 
Leibniz-IPHT. Dort arbeitet das Forscherteam bereits an einem 
tragbaren System. "Unser Ansporn ist es, Ärzten ein Mittel an die 
Hand zu geben, das sie dort einsetzen können, wo es am meisten 
gebraucht wird: in der patientennahen Diagnostik", so Popp. So könnte
der Schnelltest auch Ärzten auf dem Land, wo keine Klinik und kein 
Speziallabor in der Nähe ist, zu einer präzisen Diagnose und ihren 
Patienten zu einer passenden Behandlung verhelfen. 
   www.leibniz-ipht.de
Pressekontakt:
Daniel Siegesmund 
Abteilungsleiter
Öffentlichkeitsarbeit und Forschungsmarketing
Leibniz-IPHT // JenaPhotonics®
Leibniz-Institut für Photonische Technologien
Albert-Einstein-Str. 9
D-07745 Jena
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Datum: 16.05.2019 - 09:00 Uhr
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