Biomethanbranche verzeichnet stabile Geschäftslage
(ots) -
- dena-Branchenbarometer: Einspeisung zum ersten Mal über 10
Terawattstunden
- Anlagenzubau auf niedrigem Niveau
- Potenzial vor allem im Kraftstoffsektor
Die Geschäftslage im Biomethanmarkt ist nach Einschätzung der
Branche insgesamt stabil. Das zeigt das Branchenbarometer Biomethan
2019 der Deutschen Energie-Agentur (dena). Dafür hat die dena rund 60
Unternehmen aus dem Biomethanmarkt zu Marktentwicklung, Trends und
Stimmungen befragt.
Laut Branchenbarometer ist die Erzeugung im Jahr 2018 erneut
leicht gewachsen. Zum ersten Mal wurden über 10 Terawattstunden (TWh)
Biomethan in das Netz eingespeist. Der Zubau neuer
Biomethaneinspeiseanlagen bewegt sich insgesamt auf niedrigem Niveau.
Der Verbrauch ist mit 8,8 TWh im Vergleich zu 2017 leicht gestiegen,
bleibt aber weiterhin unter der Einspeisemenge. In den einzelnen
Märkten hat sich der Absatz nur minimal verändert. In der gekoppelten
Strom- und Wärmeerzeugung, die vom Erneuerbare-Energien-Gesetz
gefördert wird, verzeichnet Biomethan weiter den mit Abstand größten
Absatz.
Potenzial für Biomethan im Kraftstoffsektor ab 2020
Der Einsatz von Biomethan im Kraftstoffsektor wird sich den
Unternehmen zufolge ab 2020 deutlich steigern. Zum einen wird die
nationale Treibhausgasminderungsquote um zwei auf sechs Prozent
erhöht. Darüber hinaus muss im Rahmen der
Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED 2) auch eine energetische
Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe erfüllt werden. Diese
beträgt zunächst 0,05 Prozent, steigt bis 2025 jedoch auf 0,5
Prozent, was - ausgehend vom aktuellen Energieverbrauch im Verkehr -
einem Mengenbedarf von rund 3 TWh entspricht. Da Biomethan derzeit
der einzig verfügbare fortschrittliche Kraftstoff ist, setzt die
Branche große Hoffnung auf eine steigende Nachfrage. Kurzfristig
können die bestehenden Anlagen die Mengen decken. Mittelfristig kann
für Biomethan ein wichtiger Absatzmarkt und für Marktakteure
Planungssicherheit entstehen.
Schwankende Biomethanpreise
Der Bau neuer Biomethan-Anlagen bei gleichbleibendem Absatz führt
zu einem Überangebot, das wiederum sinkende Preise für Biomethan zur
Folge hat. Zugleich machten der heiße und langanhaltende Sommer 2018
und die dadurch entstandenen Ernteverluste die Einsatzstoffe teurer.
Die Ernteausfälle haben sich zwar noch nicht in der Produktion
niedergeschlagen, die befragten Unternehmen gehen dennoch davon aus,
dass 2019 weniger Biomethan im Vergleich zu 2018 produziert wird.
Diese Effekte machen Biomethan unwirtschaftlicher für
Biomethanproduzenten. Die Branchenakteure erwarten jedoch, dass sich
die Biomethanpreise mittel- bis langfristig wieder stabilisieren
werden.
Trend zu Erzeugung von Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen
Derzeit sind rund 10 Aufbereitungsanlagen in Bau oder Planung, die
noch 2019 oder 2020 den Betrieb aufnehmen sollen. Hier zeigt sich die
Verlagerung zur Erzeugung von Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen.
Während aktuell die meisten Anlagen mit nachwachsenden Rohstoffen als
Hauptsubstrat arbeiten, werden bei über der Hälfte der im Bau
befindlichen Anlagen Abfall- und Reststoffe als Hauptsubstrat
eingesetzt. Im April 2019 waren 213 Anlagen in Betrieb.
Zum Branchenbarometer und zur Biogaspartnerschaft
Seit 2012 erarbeitet die dena innerhalb der Biogaspartnerschaft
das Branchenbarometer Biomethan: ein vertieftes Monitoring der
Marktentwicklung. Die Biogaspartnerschaft bringt Marktakteure der
gesamten Wertschöpfungskette der Biogaseinspeisung zusammen und
unterstützt sie in ihren Aktivitäten zur Marktgestaltung. Die dena
moderiert die Biogaspartnerschaft und stellt den Mitgliedern aus
Landwirtschaft, Anlagenbau, Energiewirtschaft und Wissenschaft eine
Plattform für die Informationsbeschaffung und -aufbereitung sowie
deren nationale und internationale Verbreitung zur Verfügung.
Das Branchenbarometer Biomethan ist abrufbar unter
https://bit.ly/2Msrq2X.
Weitere Informationen zur Biogaspartnerschaft unter
www.biogaspartner.de.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Natalie Fechner, Chausseestraße
128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 66 777-848, Fax: +49 (0)30 66 777-699,
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Datum: 04.06.2019 - 11:03 Uhr
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