IndustrieTreff - Studie:Öffentliche Verwaltung und Energieversorger investieren in digitale Plattformen

IndustrieTreff

Studie:Öffentliche Verwaltung und Energieversorger investieren
in digitale Plattformen

ID: 1748536

(ots) - 59 Prozent der Entscheider der öffentlichen
Verwaltungen sowie der Energie- und Wasserversorger in Deutschland
bewerten digitale Plattformen als wichtiges bis sehr wichtiges Thema.
Ziel ist zum einen ein besserer digitaler Service für Bürger und
Kunden. Zum anderen geht es den Verantwortlichen darum, kommerziellen
Plattformen in bestimmten Bereichen eine öffentlich finanzierte
Alternative zu bieten. Das zeigt die Studie "Potenzialanalyse
Digitale Plattformen" von Sopra Steria Consulting, für die 355
Entscheider und Fachspezialisten aus verschiedenen Branchen befragt
wurden.

Digitale Plattformen sind für die öffentlichen Verwaltungen kein
Neuland. Die wohl bekannteste für den Bürger nutzbare Plattform ist
Elster (elektronische Steuererklärung), ein gemeinsames Portal aller
Länder und des Bundes zur Abwicklung der Steuererklärungen und
Steueranmeldungen über das Internet. Die Plattform OSI
(Online-Service-Infrastruktur) des öffentlichen IT-Dienstleisters
Dataport ermöglicht beispielsweise ein zentrales Servicekonto, mit
dem sich Bürger und Unternehmen anmelden, ein Postfach für Eingaben
und Bescheide, eine Bezahlfunktion sowie eine Anbindung an
Fachverfahren. Die Stadt Hamburg setzt OSI für die Umsetzung des
Onlinezugangsgesetzes ein. Durch die Verbindung von OSI mit der Urban
Data Platform (LGV) will die Stadt zudem Mehrwertdienste anbieten,
zum Beispiel in den Bereichen Verkehr und Mobilität sowie Bildung und
Kultur. In anderen großen Städten gibt es Mobilitätsplattformen, auf
denen Angebote wie U-Bahn- und Busverkehr, Carsharing sowie Bike- und
E-Roller-Sharing verschiedener Anbieter gebündelt werden.

Europäische Alternativen zu US-Plattformen im Gespräch

Für große Plattformvorhaben suchen die Verantwortlichen in der
öffentlichen Verwaltung und Versorger verstärkt nach Partnern und




Teilnehmern. 84 Prozent der für die Studie befragten Entscheider sind
der Ansicht, öffentliche digitale Leistungen nur noch im Verbund mit
anderen Unternehmen und öffentlichen Partnern erbringen zu können.
Sie setzen auf offene, aber öffentlich-rechtlich kontrollierte
Plattformansätze.

Einer davon ist, Alternativen zu kommerziellen Plattformen wie
Google, Apple, Facebook und Amazon (GAFA) zu schaffen und so deren
Marktmacht zu begrenzen. 87 Prozent der Befragten befürchten
kritische Abhängigkeiten durch dominierende Plattformen. Ein
Vorschlag, um das zu verhindern, kommt von ARD-Chef Ulrich Wilhelm.
Er hatte 2018 den Plan geäußert, eine Allianz aus Verlagen,
Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Institutionen und Verbänden zu
schmieden mit dem Ziel eines öffentlich-rechtlichen
Medien-Ökosystems. Die digitale Plattform soll unter anderem eine
Suchmaschine mit "bürgerfreundlichen" Algorithmen enthalten, die wie
bei Facebook Interaktion mit Nutzern ermöglichen sowie gemeinsame
Identitätssysteme nutzen.

"Die Umsetzung der Idee in die Praxis wird zur Herkulesaufgabe",
sagt Thomas Walsch, Director Digital Transformation bei Sopra Steria
Consulting. Öffentlich-rechtliche Plattformstrategien sind generell
schwerer zu verwirklichen als privatwirtschaftliche, vor allem auf
internationalem Parkett. Viele Interessen müssen berücksichtigt und
gesetzliche Anpassungen vorgenommen werden. Dazu kommt, dass die
Algorithmen, auf denen Ergebnisse und Empfehlungen öffentlicher
Suchmaschinen sozialer Netzwerke basieren, schärfere
Transparenzanforderungen erfüllen müssen. "Staatliche
Kontrollinstanzen müssen im Namen der Bürgerinnen und Bürger genau
nachvollziehen können, wie Ergebnisse zustande kommen. Das erfordert
erhebliche Investitionen in Explainable AI (erklärbare Künstliche
Intelligenz)", so Walsch.

Stadtwerke sind prädestinierte Plattformbetreiber

Die Branche der Energie- und Wasserversorger ist ebenfalls in der
Plattformökonomie aktiv. Die RWE-Tochter Innogy positioniert sich
beispielsweise als Smart-Home-Portal. Andere Konzerne beteiligen sich
an Internet-of-Things-Plattformen, E.ON unter anderem mit der
Beteiligung an der Firma Cuculus und deren Plattform Zonos. Für
Stadtwerke ist die Rolle des Betreibers einer eigenen Plattform
besonders interessant. Sie positionieren sich als digitale
Drehschreibe für kommunale und regionale Leistungen für Bürgerinnen
und Bürger.

Die Stadtwerke München wollen beispielsweise ein digitales
Ökosystem zur Verfügung stellen und dabei eine Kombination aus
eigenen und fremden Produkten und Services als Gesamtpaket anbieten.
Denkbar ist, künftig digitale Leistungen der Stadtverwaltung zu
integrieren, sofern die Voraussetzungen dazu erfüllt sind. Die
Stadtwerke Burg skizzierten im Rahmen eines
Open-Innovation-Wettbewerbs, welche Services eine digitale Plattform
beispielhaft beinhalten kann. Dazu zählen eigene Leistungen für
Menschen im Versorgungsgebiet wie die Hilfe beim Suchen von
Parkplätzen, die Buchung von Umzugs- und Sperrmüllservices sowie eine
Shopping-Plattform mit Produkten aus der Region mit Sonderkonditionen
für Einzelhändler. Darüber hinaus wird das Einbinden von
Partnerdiensten dargestellt. Dazu gehören Mobilitätspartner wie Bus-,
Bahn- und Taxiunternehmen, Kreditrechner der ansässigen Banken und
Sparkassen sowie IT-Services wie ein Dokumentensafe. Der Ansatz
reicht bis zur eigenen Währung für das Versorgungsgebiet, dem
Burg-Coin.

"Stadtwerke sind im Prinzip prädestinierte Plattformbetreiber. Als
etablierter Dienstleister für Strom, Wasser, Telekommunikation und
Mobilität verfügen sie bereits über langjährige Kundenbeziehungen,
die sich neue Plattformdienstleister erst einmal aufbauen müssen",
sagt Michael Niebergall, zuständig für den Bereich Digital Energy von
Sopra Steria Consulting. "Problematisch ist allerdings die
Skalierung. Der mögliche Nutzerkreis ist in weiten Teilen bereits
geografisch vorgegeben. Die Leistungen sollten sich daher an
möglichst viele Menschen und Unternehmen innerhalb der eigenen
Reichweite richten, um so eine maximale Skalierung zu erreichen", so
Niebergall.

Über die Studie:

Die "Potenzialanalyse Digitale Plattformen" von Sopra Steria
Consulting und dem F.A.Z.-Institut basiert auf einer Online-Befragung
in den Branchen Banken, Versicherungen, Energie- und
Wasserversorgung, Telekommunikation und Medien, öffentliche
Verwaltung, Automotive sowie sonstiges verarbeitendes Gewerbe. Im
April und Mai 2019 wurden 355 Entscheider, Manager und Fachkräfte
befragt, ob und wie ihr Unternehmen auf digitalen Plattformen
vertreten ist, welche Chancen die Plattformökonomie bietet und welche
Risiken bestehen.

Studie herunterladen: http://bit.ly/Studie_Digitale_Plattformen

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 45.000
Mitarbeitern in 25 Ländern erzielte Sopra Steria 2018 einen Umsatz in
Höhe von 4,1 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.

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