ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2019:
Sieben Stunden Mediennutzung täglich - Mediatheken und Streamingdienste werden immer wichtiger (FOTO)

(ots) - 
   Im Durchschnitt verbringen die Deutschen täglich sieben Stunden 
mit medialen Video-, Audio- und Textinhalten. Bei den 
Unter-30-Jährigen ist es eine gute Stunde weniger. In dieser 
Altersgruppe wird der Trend zur non-linearen Nutzung deutlich. In der
Gesamtbevölkerung dominiert bei der Bewegtbildnutzung das lineare 
Fernsehen mit einem Anteil von 76 Prozent, während das Radio mit 79 
Prozent den Löwenanteil der Audionutzung ausmacht.
   Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die Studie 
ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2019, die im dritten Jahr in Folge
im Rahmen der Studienreihe "Medien und ihr Publikum" (MiP) im Auftrag
der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt wurde.
   Betrachtet man die für Medien aufgewendete Zeit, verbringt die 
Bevölkerung täglich sieben Stunden mit Medieninhalten (420 Min.). Nur
rund eine Stunde entfällt auf das Lesen von Texten, wobei sich auch 
die Textnutzung zunehmend ins Netz verlagert. Die meiste Zeit 
entfällt auf das Ansehen von Videos (3:22 Std., 202 Min.) und die 
Audionutzung (3:06 Std., 186 Min.). In der Gesamtbevölkerung 
dominieren nach Nutzungsdauer die lineare Fernsehnutzung mit 76 
Prozent sowie die lineare Radionutzung mit 79 Prozent.
   Bei den 14- bis 29-Jährigen ist eine deutlich andere Nutzung zu 
beobachten. Ihre für Medien aufgewendete Zeit ist mit 5:57 Stunden 
(357 Min.) geringer als die der Gesamtbevölkerung. Von der Zeit zur 
Videonutzung werden 33 Prozent mit Fernsehen, live zum 
Ausstrahlungszeitpunkt, verbracht - 67 Prozent entfallen auf die 
zeitversetzte Nutzung von Fernseh- und Videoinhalten. Bei Audio 
verhält es sich ähnlich, allerdings abgeschwächt. Hier liegt das 
Verhältnis bei 42 Prozent linearer Radionutzung gegenüber 58 Prozent 
zeitsouveräner Nutzung in Form von Musik-Streaming (41 Prozent), 
Musik über CDs (14 Prozent) und Podcasts (3 Prozent). Dies 
dokumentiert den Trend zur zeitsouveränen Nutzung, wobei der Erfolg 
nach wie vor vom Inhalt abhängt.
   Betrachtet man, wie groß die Anteile in der Bevölkerung sind, die 
verschiedene Medien nutzen, ergibt sich folgendes Bild: An einem Tag 
werden durchschnittlich 87 Prozent der Bevölkerung von Videoangeboten
erreicht. Dabei erzielt das lineare Fernsehen mit 67 Prozent trotz 
leichter Verluste nach wie vor die höchsten Tagesreichweiten. Ähnlich
sieht es bei Audio aus: An einem Tag haben durchschnittlich 81 
Prozent der Bevölkerung ein Audioangebot gehört, wobei mit 71 Prozent
die meisten Menschen mit klassischem Radio erreicht werden.
   Analog zur Nutzungsdauer zeigt sich auch nach Reichweiten bei 
Unter-30-Jährigen der Trend zur zeitsouveränen Nutzung von Video und 
Audio: Streamingdienste, Videoplattformen und Mediatheken haben dabei
die klassischen Verbreitungswege eingeholt. Konkurrenz erwächst den 
Fernsehsendern dabei zunehmend durch Streamingdienste wie Netflix und
Amazon, die ähnliche Nutzungsmuster wie das Fernsehen aufweisen. Bei 
den Radiosendern sind es vor allem Streamingdienste wie Spotify, die 
im Musikbereich konkurrieren.
   Der ZDF-Intendant und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission Dr.
Thomas Bellut: "Die aktuellen Ergebnisse bestätigen einmal mehr, dass
wir den Nutzerinnen und Nutzern auch im digitalen Raum einen 
individuellen Zugang und auf sie zugeschnittene Inhalte anbieten 
müssen. Wir sind dabei auf dem richtigen Weg, aber der Wettbewerb mit
den Streamingdiensten nimmt weiter zu. Wir arbeiten deshalb etwa auch
daran, den Zugang zu unserer Mediathek auf den Fernsehgeräten zu 
erleichtern."
   Bei den jüngeren Hörern unter 30 Jahren liegen das tägliche 
Radiohören und das Hören non-linearer Musik auf gleichem Tagesniveau 
(Radio: 52 Prozent, Musik: 53 Prozent). Dabei werden bei jungen 
Hörern Streamingdienste wie Spotify mit 30 Prozent Tagesreichweite 
immer populärer. Musik über CDs und andere Tonträger (20 Prozent) 
wurde inzwischen von diesen Angeboten überholt. Mit 6 Prozent ist 
auch die Tagesreichweite von Podcasts und zeitversetztem Radio bei 
den Jüngeren doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.
   Der Intendant des Hessischen Rundfunks und stellvertretende 
Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission Manfred Krupp: "Die 
Untersuchung zeigt, dass unser eingeschlagener Weg in der ARD richtig
ist. Die klassische Verbreitung unserer Inhalte über Radio und 
Fernsehen bleibt wichtig. Gleichzeitig müssen wir uns stärker darauf 
ausrichten, dass unsere Angebote digital genutzt werden, etwa indem 
wir gezielter für die ARD-Mediathek und -Audiothek produzieren. Denn 
jüngere Menschen nutzen Medien anders und setzen auf Streamingdienste
und Mediatheken. Das lässt sich zunehmend auch bei Älteren 
beobachten."
   Die Ergebnisse des zweiten Teils der Studie, in dem es um den 
Systemvergleich und die Leistungsprofile der öffentlich-rechtlichen 
und privaten Anbieter geht, bestätigen die wichtige Rolle des 
öffentlich-rechtlichen Rundfunks für den Zusammenhalt der 
Gesellschaft und für die politische Meinungsbildung. Im Gegensatz zu 
den Privatsendern werden ARD und ZDF sowie die öffentlich-rechtlichen
Radioprogramme für Glaubwürdigkeit, hohe journalistische Qualität, 
regionale Berichterstattung und Zuverlässigkeit geschätzt. Auch 
Hintergrundinformationen und Wissensvermittlung werden den 
öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radioprogrammen ungleich häufiger
zugeschrieben als den Privaten. Vor allem Unter-30-Jährige beurteilen
die öffentlich-rechtlichen Programmleistungen besonders positiv. 
Private Fernseh- und Radioprogramme werden vor allem mit 
unterhaltenden Eigenschaften wie Spaß und gute Laune in Verbindung 
gebracht.
   Die Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2019 wurde im Rahmen
der "Studienreihe Medien und ihr Publikum" (MiP) realisiert. Die 
Daten basieren auf einer repräsentativen Dual-Frame-Stichprobe von 
insgesamt 2000 deutschsprechenden Personen ab 14 Jahren in 
Deutschland. Die Studie wurde vom Institut Kantar durchgeführt und 
dauerte von Ende Januar bis Mitte April 2019. Eine ausführliche 
Analyse der Daten ist in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift 
"Media Perspektiven" (Heft 7/8 2019, 
https://ard-werbung.de/media-perspektiven/studien/mk-trends/) als 
Artikel und Chartsatz dokumentiert.
Ansprechpartner:
Hessischer Rundfunk, Pressestelle, Telefon: 069 - 155-2482, 
presse(at)hr.de;
ZDF, Pressedesk, Telefon: 06131 - 70-12120, pressedesk(at)zdf.de 
   https://twitter.com/ZDFpresse
Pressekontakt:
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Telefon: +49-6131-70-12121
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Datum: 05.09.2019 - 11:00 Uhr
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