IndustrieTreff - Klimakabinett: Energie-Experten schicken Wunschzettel nach Berlin (FOTO)

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Klimakabinett: Energie-Experten schicken Wunschzettel nach Berlin (FOTO)

ID: 1754043


(ots) -
++ Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister (a.D.), fordert
Transparenz für Förderdschungel ++ Deutscher Mittelständler Stiebel
Eltron drängt auf Kurskorrektur ++

Die "Fridays-for-Future-Bewegung" hat geschafft, was Wissenschaft,
Klimaexperten und Umweltschützer jahrzehntelang vergeblich forderten:
die Energie- und Wärmewende politisch endlich ernsthaft anzugehen.
Für den 20. September kündigt das eilig gebildete Klimakabinett eine
Entscheidung über neue Maßnahmen an. Hintergrund: Nach anfänglichen
Erfolgen steckt grüner Fortschritt in Deutschland häufig in der
Sackgasse, weil es an politischem Mut mangelt. Historisch gewachsene
Energiesysteme und Fördermaßnahmen stehen auf dem Prüfstand. Einen
Wunschzettel an die Regierung in Berlin diskutierten Energie-Experten
auf dem jüngsten Politdialog, veranstaltet von "enercity" und dem
Haustechnikhersteller Stiebel Eltron, im alten Rathaus in Hannover.

"Es braucht eine Bestandsaufnahme aller Maßnahmen und Fördermittel
nach deren Wirksamkeit zur CO2-Reduktion", fordert
Bundesumweltminister (a.D.) Dr. Klaus Töpfer. "Ziel sollte künftig
ein faktenbasiertes System sein, das klar aufzeigt, mit welcher
Maßnahme zu welchen Kosten welche Wirkung erzielt wird."
Stiebel-Eltron-Geschäftsführer Dr. Kai Schiefelbein benennt konkreten
Korrekturbedarf im Wärmemarkt, der für rund ein Drittel der gesamten
deutschen CO2-Emissionen - mehr als der Straßenverkehr -
verantwortlich ist: So werden umweltfreundliche Wärmepumpen zwar
staatlich gefördert, gleichzeitig aber die dafür notwendige
Antriebsenergie Strom verteuert.

Verbraucher werden in Nutzung fossiler Energien getrieben

"Die Instrumente zur Steuerung der Energiewende sind nicht
aufeinander abgestimmt", erläutert Kai Schiefelbein. "Das aktuelle
System treibt die Verbraucher in die Nutzung fossiler Energien. Seit




2005 hat die Politik den Preisabstand von Strom im Vergleich zu Erdöl
und Gas mehr als verdreifacht. Heute lasten auf jeder Kilowattstunde
Strom 17 Euro-Cent zusätzliche Abgaben - auf einer Kilowattstunde
Erdgas dagegen nur 3 Euro-Cent. Fast unglaublich: Für
klimaschädliches Erdöl und Erdgas werden bis heute kaum CO2-Abgaben
erhoben - im Strompreis ist ein CO2-Aufschlag dagegen schon lange
etabliert. Ziel muss es sein, die künstliche Stromverteuerung zu
beenden."

Wunschzettel an die Politik in Berlin

Einen konkreten Wunschzettel an die Politik mit drei Punkten
formulierte Dr. Susanna Zapreva, Vorsitzende des Vorstands der
enercity AG. "Wir wünschen uns von Berlin die Einführung einer
CO2-Bepreisung bzw. eine CO2-Wahrheit bei den unterschiedlichen
Energieträgern. Zudem brauchen wir angesichts des Kohleausstiegs eine
Lösung für Kohlekraftwerke mit Fernwärmeauskopplung. Schließlich
kommen in Deutschland 40 Prozent der Fernwärme aus Steinkohle. Und
nicht zuletzt benötigen wir dringend Rahmenbedingungen für die
Stromproduktion aus Wind."

Klimaschutz kann Wettbewerbsvorteil für Deutschland sein

Die Heizungsindustrie in Deutschland sieht sich in einer
europäischen Führungsrolle: "Der Reifegrad von Wärmepumpentechnologie
´Made in Germany´ befindet sich im europäischen Vergleich aktuell auf
einem Spitzenplatz", sagt Kai Schiefelbein. "Wir brauchen jedoch
einen starken Heimatmarkt, hier machen wir durch das enge
Zusammenspiel mit dem Fachhandwerk wichtige Erfahrungen, entwickeln
neue Innovationen. Andere Länder setzen aber viel stärker als
Deutschland auf die Systeme zur Dekarbonisierung der Wärmeproduktion
- damit haben Hersteller dort zukünftig deutlich bessere
Voraussetzungen für technologischen und damit auch wirtschaftlichen
Erfolg. Die entscheidende Frage wird also sein, ob es der
Bundesregierung gelingt, den Anteil erneuerbarer Energien im
Wärmesektor konsequent auszubauen. Das ist die Basis für die deutsche
Heizungsindustrie, um ihre Markterfahrung im internationalen
Wettbewerb auch zukünftig ausspielen zu können. Dafür sind andere
Rahmenbedingungen der Politik gefragt, die dem Bürger wie uns
Herstellern Investitionssicherheit geben."

Klimakabinett entscheidet am 20. September

Der Druck zu handeln ergibt sich nicht zuletzt aus den
Verpflichtungen Deutschlands gegenüber der EU, vor allem in den
Bereichen Gebäude und Verkehr. Nach Verfehlung der Klimaziele zum
Jahr 2020 sind nun die Klimaziele bis 2030 einzuhalten. Bis dahin
will Deutschland seinen Treibhausgasausstoß um 55 Prozent im
Vergleich zu 1990 verringern. Außerdem hat sich die Bundesregierung
dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 angeschlossen. Für den 20.
September kündigte Umweltministerin Svenja Schulze an, über ein
komplettes Maßnahmenpaket im Klimakabinett zu entscheiden.

Ordnungsrecht sollte auf Wettbewerb setzen

"Wir brauchen Fakten als eine Basis für rationale Politik", sagt
Dr. Töpfer. "Das Ordnungsrecht sollte in Zukunft darauf setzen,
Grenzwerte für CO2-Emissionen vorzugeben, die von den
Marktteilnehmern einzuhalten sind. Dann wird der Wettbewerb
entscheiden, welche Technologie es besser kann."

Über Stiebel Eltron

Stiebel Eltron, gegründet 1924, gehört mit einem Jahresumsatz von
rund 550 Millionen Euro zu den führenden Unternehmen auf dem Markt
der Erneuerbaren Energien, Wärme- und Haustechnik. Als
innovationsgetriebenes Familienunternehmen verfolgt Stiebel Eltron
bei der Produktion und Entwicklung von Produkten eine klare Linie -
für eine umweltschonende, effiziente und komfortable Haustechnik. Mit
über 3.700 Mitarbeitern weltweit setzt das Unternehmen von der
Produktentwicklung bis zur Fertigung konsequent auf eigenes Know-how.
Das Resultat sind effiziente und innovative Lösungen für Warmwasser,
Wärme, Lüftung und Kühlung. Stiebel Eltron produziert am
Hauptstandort im niedersächsischen Holzminden, in Eschwege sowie an
vier weiteren Standorten im Ausland (Arvika / Schweden, Tianjin /
China, Ayuttaya / Thailand, Poprad / Slowakei).



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Carsten Heer
Tel. +49 (0) 40 822 44 284
E-Mail: redaktion(at)econ-news.de

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Datum: 17.09.2019 - 12:11 Uhr
Sprache: Deutsch
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