Parlamentarischer Abend: Hamburger Netzbetreiber fordern integrierte Energiepolitik für Metropolen (FOTO)

(ots) - 
   - Hamburger Energienetze fordern politische Unterstützung ein
   - Nur als Verbund ermöglichen die Netze das Erreichen der       
     Klimaziele    
   - Planung und Regulierung sind zeitnah neu und spezifisch zu      
     gestalten
Ein Parlamentarischer Abend mit Energieexperten aus Politik, Regulierung und 
Wirtschaft unterstrich gestern den politischen Handlungsbedarf für die 
Klimazielerreichung: Nach Ansicht der Energienetzbetreiber Stromnetz Hamburg 
GmbH und Gasnetz Hamburg GmbH können industriell geprägte Metropolen wie Hamburg
die ambitionierten Klimaziele für 2050 mit einer Treibhausgas-Senkung um bis zu 
95 Prozent nur über eine intelligente Sektorenkopplung erreichen. Dafür müssen 
die Energie- und Klima-Politik und dazugehörige Ordnungsrahmen neu und stärker 
integriert gestaltet werden als sie es heute sind.
Metropolen mit hohem Energiebedarf für Wirtschaft, Mobilität und Haushalte 
brauchen aus Sicht der beiden Unternehmen integrativere Strategien beim 
Klimaschutz als ländliche Gebiete. Doch die Netze für CO2-freie Energie in Form 
von Strom, Gas und Wärme müssen hier wie dort heute noch separate Effizienz- und
Regulierungspfade einhalten. Statt der Planung als Solitäre fordern die beiden 
Netzbetreiber integrierte politische Strategien. Um mittel- und langfristig alle
Sektoren auf fossilfreie Energie umzustellen, sei ein neues übergreifendes 
Denken und Handeln erforderlich. "Bislang wird noch zu sehr in kleinteiligen 
Klimamaßnahmen oder entlang der Wendepolitiken gedacht - doch nur ein 
integriertes Energiesystem kann das Klima wirksam schützen", betonte Christian 
Heine, kaufmännischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. Metropolen spielten 
beim Aufbau solcher Systeme aufgrund struktureller Dichte und hoher 
industrieller Energiebedarfe eine besondere Rolle. "Eine effektive und 
skalierbare Sektorenkopplung ist in städtischen Strukturen erheblich komplexer 
als in ländlichen Strukturen", konstatierte Karin Pfäffle, Geschäftsführerin von
Stromnetz Hamburg.
Gasnetz Hamburg und Stromnetz Hamburg hatten zum Parlamentarischen Abend in die 
Hamburger Vertretung in Berlin geladen, um Politiker und Beamte der 
Bundesregierung über die Rolle der Energienetze bei der urbanen Energiewende in 
Metropolregionen zu informieren. In Städten wie Hamburg müssten bereits heute 
Lösungen für CO2-neutralen Verkehr, klimaschonende Wärme und Industrieproduktion
übergreifend in vorausschauenden Planungen einfließen, um die hohe industrielle 
Wertschöpfung und die Attraktivität der Städte langfristig zu erhalten.
"Wir erzeugen bereits viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Jetzt müssen 
wir aus der bisherigen Stromwende eine echte Energiewende machen. Dazu ist es 
wichtig, alle Bereiche, in denen Energie verbraucht wird, zusammen zu 
betrachten. Wir brauchen vor allem im Verkehrs- und Gebäudesektor größere 
Fortschritte. Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 hat die Bundesregierung wichtige 
Weichen hierfür gestellt. Zudem erarbeiten wir eine Wasserstoffstrategie, um 
auch diese wichtige Zukunftstechnologie voranzubringen", sagt Christian Hirte, 
Parlamentarischer Staatssekretär des BMWI. Für ArcelorMittal Geschäftsführer 
Frank Schulz sind freiwillige Klimaschutzmaßnahmen der Industrie unumgänglich, 
um Metropolen-Standorte wie in Hamburg langfristig zu sichern. Sein Unternehmen 
gehe dabei mit Pilotprojekten voran. Als Beispiele nannte er die flexibilisierte
Stromabnahme im Projekt Timeshift und den großtechnischen Einsatz von 
Wasserstoff bei der Reduktion von Eisenerz.
Zu den konkreten Forderungen der Netzbetreiber an die Politik zählen:
   - Um die CO2-freie Energienutzung in Industriemetropolen 
     voranzutreiben, müssen politische Ziele und Rahmensetzungen für 
     alle Marktakteure überarbeitet werden, um Infrastrukturen für 
     Strom, Wärme und Verkehr vernetzt zu planen und zu betreiben.
   - Metropol-Kommunen brauchen ordnungspolitische Leitplanken, die 
     eine Energie-Kopplung in Metropol-Verteilnetzen ermöglichen. Ein
     intelligenter Mix der Energieträger erhöht die Effizienz und 
     Einsatzbreite erneuerbarer Energien.
   - Regulierungsbehörden müssen differenzierte Sektor-übergreifende 
     Ansätze für Energienetze in Metropolen entwickeln, die den 
     spezifischen Bedarf der Netztransformation und des Netzausbaus 
     für eine CO2-freie Versorgung von Industrie, Verkehr und 
     Haushalten berücksichtigen.
   - Der wirtschaftliche Betrieb von Energie-Umwandlungsanlagen wie 
     Power-to-X erfordert Marktanreize innerhalb eines neuen 
     regulatorischen Rahmens. Nur so gelingt der Ausbau 
     sektorenübergreifender Technologien an wichtigen Knotenpunkten 
     der Energienetze.
Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg adressieren mit ihren Forderungen zentrale
politische Handlungsfelder mit hoher Dringlichkeit. Aber auch unter den 
gegenwärtigen Rahmenbedingungen setzen die beiden städtischen Netzbetreiber 
gemeinsam mit der Wärme Hamburg GmbH ihre Aktivitäten zur Integration der Netze 
fort. Aktuell bereiten sich die Unternehmen auf die netzseitige 
Sektoren-Kopplung in Hamburg vor. Ein wichtiges Projekt zur Umsetzung der 
"Integrierten Netzplanung von Strom-, Gas- und Fernwärmenetz" soll mit Start des
Norddeutschen Reallabors im kommenden Jahr beginnen. Mittelfristig soll eine 
Blaupause für industriell geprägte Metropolen entstehen, um für deren 
spezifischen Anforderungen an die Energiewende erfolgreiche Transformationspfade
aufzuzeigen.
Pressekontakt:
Gasnetz Hamburg GmbH
Bernd Eilitz, Telefon: 040 23 66 3507, 
bernd.eilitz(at)gasnetz-hamburg.de
 
Stromnetz Hamburg GmbH 
Anette Polkehn-Appel, Telefon: 040 49202 8333, 
presse(at)stromnetz-hamburg.de
Original-Content von: Gasnetz Hamburg, übermittelt durch news aktuell
      
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Datum: 14.11.2019 - 20:35 Uhr
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