Energieverbrauch in Deutschland gesunken / Rückgänge bei Kohle / Mehr Erneuerbare / Zunahmen bei Erdgas und Mineralöl
(ots) - Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2019 nach 
vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG 
Energiebilanzen) eine Höhe von 12.815 Petajoule (PJ) beziehungsweise 437,3 
Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das entspricht einem 
Rückgang um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für den Verbrauchsrückgang 
sorgten, so die AG Energiebilanzen, weitere Verbesserungen bei der 
Energieeffizienz, Substitionen im Energiemix sowie ein konjunkturell bedingter 
Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie. Verbrauchssteigernd wirkten die
etwas kühlere Witterung sowie die Zunahme der Bevölkerung. Die 
verbrauchssteigernden Faktoren waren jedoch in Summe deutlich schwächer als die 
verbrauchssenkenden. Bereinigt um den Einfluss der Witterung sowie 
Lagerbestandsveränderungen wäre der Energieverbrauch nach Berechnungen der AG 
Energiebilanzen sogar um mehr als 3 Prozent gesunken. Da der Verbrauch an Kohlen
2019 besonders stark rückläufig war und die erneuerbaren Energien weiter zulegen
konnten, geht die AG Energiebilanzen von einem merklichen Rückgang bei den 
CO2-Emissionen (ebenfalls bereinigt um Temperatureffekte und 
Lagerbestandsveränderungen) um gut 7 Prozent oder reichlich 50 Mio. t aus.
Der Verbrauch von Mineralöl lag 2019 insgesamt um 1,7 Prozent höher als im 
Vorjahr. Der Absatz von Diesel- und Ottokraftstoff sowie Flugbenzin verzeichnete
einen leichten Anstieg. Beim leichten Heizöl kam es zu einem deutlichen 
Absatzplus in Höhe von 17,4 Prozent. Die Lieferungen von Rohbenzin an die 
chemische Industrie verringerten sich aus konjunkturellen Gründen um rund 8 
Prozent.
Der Erdgasverbrauch erhöhte sich in Deutschland um 3,6 Prozent. Zu diesem 
Anstieg trug neben dem höheren Heizbedarf im kühleren Frühjahr vor allem der 
gestiegene Einsatz von Erdgas in Kraftwerken bei. Der Verbrauch an Steinkohle 
verminderte sich insgesamt um 20,5 Prozent und erreichte ein historisches Tief. 
In der Strom- und Wärmeerzeugung kam es zu Rückgängen von gut einem Drittel, da 
mehr Strom aus erneuerbaren Energien und Erdgas erzeugt wurde. Die 
Stahlindustrie verminderte ihren Einsatz um knapp 4 Prozent. Die Stahlindustrie 
ist seit Längerem erstmals wieder der wichtigste Absatzbereich für diesen 
Energieträger.
Der Verbrauch von Braunkohle verringerte sich 2019 um 20,7 Prozent. Infolge der 
Sicherheitsbereitschaft weiterer Kraftwerksblöcke, der Minderförderung im 
Tagebau Hambach, einer gegenüber dem Vorjahr höheren Zahl von 
Kraftwerksrevisionen sowie durch die Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energien gingen die Lieferungen an die Braunkohlenkraftwerke deutlich zurück. 
Der Verbrauch an Braunkohle sank damit das siebte Jahr in Folge.
Bei der Kernenergie kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer leichten Abnahme 
der Stromproduktion um rund 1 Prozent. Zum Jahresende geht planmäßig ein 
weiteres Kernkraftwerk (Philippsburg) außer Betrieb.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch
im abgelaufenen Jahr um 4 Prozent. Die Windkraft erhöhte ihren Beitrag um 15 
Prozent. Bei der Wasserkraft gab es einen Zuwachs von 4 Prozent. Die 
Solarenergie legte nur leicht um 1 Prozent zu. Die Biomasse, auf die mehr als 50
Prozent des gesamten Aufkommens im Bereich der Erneuerbaren entfällt, verbuchte 
ein Plus von 2 Prozent.
Deutschlands negativer Stromaustauschsaldo mit den Nachbarländern fiel 2019 nach
ersten Zahlen geringer aus als in den Vorjahren. Die Strommenge, die aus dem 
Ausland nach Deutschland floss, nahm zu. Im Gegenzug nahmen die Stromflüsse aus 
Deutschland in die Nachbarländer deutlich ab. Grund für diese Entwicklung waren 
die Verschiebungen in der europäischen Stromerzeugungsstruktur infolge 
gestiegener CO2-Preise sowie niedrigerer Gaspreise.
Die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen Energiemix haben sich 
2019 gegenüber dem Vorjahr weiter verschoben: Bei den fossilen Energien kam es 
in Summe zu einem Rückgang, so dass die Energieversorgung in Deutschland ihre 
Kohlenstoffintensität weiter verringern konnte. Kennzeichnend bleibt aber ein 
breiter Energiemix. Gut 60 Prozent des inländischen Energieverbrauchs entfallen 
auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle deckten zusammen etwa 18 Prozent des 
Verbrauchs. Die Erneuerbaren steigerten ihren Beitrag auf beinahe 15 Prozent.
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F +49 2271 99577 8 34
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Datum: 18.12.2019 - 12:13 Uhr
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