IndustrieTreff - Neue Lösung zur Kontrolle von Malaria

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Neue Lösung zur Kontrolle von Malaria

ID: 191809

Neue Lösung zur Kontrolle von Malaria

(pressrelations) -
2010-04-21 P-10-241

Resistenzmanagement mit Hilfe von neuer chemischer Wirkstoffklasse
Zusammenarbeit von BASF, London School of Hygiene Tropical Medicine, und Innovative Vector Control Consortium
Erste neue Produkte werden 2011 erwartet

Ludwigshafen, Deutschland ? 21. April 2010 ? BASF hat mit der London School of Hygiene Tropical Medicine (LSHTM) und dem Innovative Vector Control Consortium (IVCC) ein Abkommen vereinbart, um basierend auf dem BASF Insektizid Chlorfenapyr eine neue Generation von Produkten zur Malariaprophylaxe zu entwickeln.

Die Produkte, von denen das erste nächstes Jahr erwartet wird, werden vor allem helfen, Malaria in Gebieten einzudämmen, in denen Moskitos bereits resistent gegen existierende Lösungen geworden sind. Die neuen Produkte werden sowohl Wandsprays für Innenräume, als auch Moskitonetze, die mit einem langwirksamen Insektizid imprägniert wurden, umfassen (long-lasting insecticide treated nets ? LLIN). Die imprägnierten Moskitonetze gelten als eine der effizientesten Methoden, um Malaria vorzubeugen. Sie bilden eine physische Barriere, um Stechmücken wie Moskitos von Menschen fernzuhalten und das Insektizid garantiert nach dem Kontakt der Mücke mit dem Netz, dass sie betäubt wird und stirbt.

Eine erste Testserie hat die Wirksamkeit von Chlorfenapyr gegen Moskitos bestätigt, die gegen Insektizide resistent sind, die im Moment in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge eingesetzt werden. Gemeinsam mit dem IVCC sind die Forscher des LSHTM für weitere Labortests und Feldstudien mit Chlorfenapyr verantwortlich, während die BASF die Entwicklung, die Registrierung und Zulassung sowie den Vertrieb der Produkte übernimmt.

Die Ausbildung von Resistenzen gegen vorhandene Insektizide ist eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheitsvorsorge. Den Behörden stehen zur Kontrolle von Stechmücken, die den Malariaerreger übertragen, im Moment nur vier Wirkstoffklassen zur Verfügung. Gleichzeitig steigt die Zahl der Insekten, die gegen eine Behandlung mit Insektiziden Resistenzen ausbilden.





Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass die Einführung des letzten Wirkstoffs für Insektizide, der zur Kontrolle gegen Malaria entwickelt wurde, bereits 23 Jahre zurückliegt Heutzutage werden alle nachhaltig insektizidwirksamen Moskitonetze (LLIN), die mit einem langwirksamen Insektizid imprägniert wurden, mit Wirkstoffen aus der chemischen Klasse der Pyrethroide beschichtet. Pyrethroide hemmen Strukturen am zentralen Nervensystem der Insekten. Dieser Wirkmechanismus liegt auch vielen anderen Insektiziden zugrunde. Der neue Wirkstoff Chlorfenapyr gehört zur chemischen Klasse der Pyrrole, die den Energiestoffwechsel der Zellen unterbrechen.

Auch wenn die Anwendung von Chlorfenapyr im Gesundheitswesen eine Innovation darstellt, hat sich dieser Wirkstoff im Bereich Pflanzenschutz schon seit vielen Jahren als wirksame und sichere Substanz bewährt. Tatsächlich sind alle Insektizide, die für den Einsatz in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge entwickelt wurden, ursprünglich für den Einsatz in der Landwirtschaft entwickelt worden. Die Entwicklung eines neuen Wirkstoffes dauert etwa zehn Jahre und kostet rund 200 Millionen Euro. Im begrenzten Markt der Gesundheitsvorsorge stehen kaum Investitionsmittel für solche Entwicklungen zur Verfügung.

Immer noch bedeutet der Transfer einer Anwendung eines Wirkstoffes aus dem Pflanzenschutz in die Anwendung für öffentliche Gesundheitsvorsorge hohe Investitionen und viel Arbeit. Vor allem erfordert dies die Entwicklung von neuen Formulierungen und eine Vielzahl von zusätzlichen Risikostudien, um eine entsprechende Zulassung und Registrierung zu erreichen.

Die strategische Forschungskooperation zwischen BASF, IVCC und LSHTM vereint gemeinsame Expertise und langjährige Erfahrung in der Vektorkontrolle. Dr. Egon Weinmüller, Leiter des Bereiches Öffentliche Gesundheitsvorsorge von BASF erläutert die Ziele: "Wir hoffen, mit unserer Kooperation schon sehr bald innovative und wirksamere Produkte für die Gesundheitsvorsorge zur Verfügung zu stellen. Diese neue Generation von Produkten wird noch effektiver helfen, die Ausbreitung von Malaria und anderen Erkrankungen zu bekämpfen. Ich hoffe, dass wir mit dieser Nachricht alle Beteiligten der Gesundheitsvorsorge in ihrem Kampf gegen Tropenkrankheiten zusätzlich motivieren können und dass dadurch auch der "World Malaria Day" am 25. April noch mehr Aufmerksamkeit bekommt."

Dr. Robert Sloss, Portfoliomanager für Produkte im Bereich Public Health beim IVCC, betont: "Die effektive Vektorkontrolle ist eine der zentralen Säulen im Kampf gegen Malaria. Neue Lösungsansätze, die das momentan verfügbare Wirkstoffarsenal der Malaria-Kontrollprogramme sichern und erweitern, sind essentiell. Nur so können wir die ständig zunehmende Resistenzbildung in den Griff bekommen. Mit diesem gemeinsamen Projekt zeigen wir, dass mit einer Anschubfinanzierung in der Startphase innovative Lösungsansätze entwickelt werden können und dass unser Konzept der strategischen Partnerschaft zur Produktentwicklung auch wirklich funktioniert."

BASF vertreibt seit 2007 insektizid-beschichtete Moskitonetze namens Interceptor®. Im Jahr 2009 erhielt die LSHTM den Preis der Gates-Stiftung für herausragende Forschungsarbeiten und ihren Beitrag zur Kontrolle von Erkrankungen in Entwicklungsländern.

Ãœber den Unternehmensbereich Crop Protection
Der Unternehmensbereich Crop Protection der BASF hält mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden ? im Jahr 2009 einen Spitzenplatz in der Branche. Als verlässlicher Partner der Landwirtschaft bietet der Bereich bewährte und innovative Fungizide, Insektizide und Herbizide an. Produkte und Dienstleistungen des Unternehmensbereichs helfen Landwirten, den Ertrag und die Qualität ihrer Erzeugnisse zu verbessern. Weitere Anwendungen sind Zierpflanzen und Rasen, die Schädlingsbekämpfung in öffentlichen und privaten Gebäuden sowie die Forstwirtschaft. BASF ist darauf ausgerichtet, neues Wissen schnell in Markterfolge umzusetzen. Die Vision des Unternehmens¬bereichs ist es, weltweit führend zu sein mit Innovationen, welche die landwirtschaftliche Produktion optimieren, die Ernährung verbessern und so die Lebensqualität einer wachsenden Weltbevölkerung steigern. Weitere Informationen zu BASF Crop Protection stehen im Internet unter der Adresse www.agro.basf.com .

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Ãœber BASF
BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical Company. Das Portfolio reicht von Chemikalien, Kunststoffen und Veredlungsprodukten bis hin zu Pflanzenschutzmitteln, Feinchemikalien und Öl und Gas. Als zuverlässiger Partner hilft die BASF ihren Kunden in nahezu allen Branchen, erfolgreicher zu sein. Mit hochwertigen Produkten und intelligenten Lösungen trägt die BASF dazu bei, Antworten auf globale Herausforderungen wie Klimaschutz, Energieeffizienz, Ernährung und Mobilität zu finden. Die BASF erzielte 2009 einen Umsatz von mehr als 50 Milliarden ? und beschäftigte am Jahresende rund 105.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen zur BASF im Internet unter www.basf.com .

Ãœber das IVCC
Im Konsortium zur innovativen Vektorkontrolle (Innovative Vector Control Consortium) haben sich in Form eines gemeinnützigen Non-Profit-Unternehmens verschiedene Institutionen zu Produktentwicklungs-Partnerschaften zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Insektizide zur verbesserten Vektorkontrolle in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge, dazu der Aufbau von Informationssystemen und Programmen, um vorhandene Insektizide möglichst effektiv einzusetzen. Strategisches Konzept ist, neue Ansätze für Forschung und Entwicklung innovativer Produkte zu finden und die Umsetzung in Form von Partnerschaften dann mit einer Anschubfinanzierung für die weitere Entwicklung bis zur Marktreife zu fördern. Das IVCC wurde bei seiner Gründung im Jahr 2005 mit einem Kapital von 50,7 Millionen US-Dollar von der Bill and Melinda Gates Foundation ausgestattet. Weitere Informationen zum IVCC im Internet unter www.ivcc.com .


Elise Kissling
Tel.: +49 621 60 27450
Fax: +49 621 60 66 27450


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Datum: 21.04.2010 - 18:17 Uhr
Sprache: Deutsch
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