Wie funktioniert eigentlich ein Sägewerk?

(industrietreff) - Die Nachfrage nach Holz ist so groß, wie seit Jahren nicht mehr. In den Vereinigten Staaten und Kanada herrscht ausgedehnte Baustimmung, gleichzeitig haben schwierige Witterungsbedingungen im Winter den dortigen Abtransport von gefällten Bäumen aus den Wäldern erschwert. Das Resultat sind nicht nur Holzpreise auf Rekordniveau, auch die Sägewerke haben gegenwärtig alle Hände voll zu tun, denn der Bedarf an Bauholz ist kontinuierlich hoch.
Doch was genau passiert dort mit den angelieferten Bäumen?
Wie wird aus einem Baumstamm ein Kantholz oder eine Holzlatte?
Wir erklären, wie die Holzverarbeitung in einem Sägewerk abläuft und wie viele Schritte bis zum fertigen Bauholz notwendig sind.
Das Sägewerk in Zahlen
Der Deutsche Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR) veröffentlicht regelmäßig Zahlen zum Stand der Holzverarbeitung hierzulande. Ihm zufolge umfasst der Standort Deutschland etwa 2.000 Sägewerke mit 19.000 Beschäftigten, welche die ersten Anlaufstellen für das geerntete Rundholz aus unseren Wäldern sind. Jährlich werden hier etwa 35 Millionen Kubikmeter Festholz verarbeitet, der überwiegende Teil davon übrigens Nadelgehölze. Laubbäume wie Buche und Eiche haben lediglich einen Anteil von rund vier Prozent.21 Millionen Kubikmeter davon verlassen die Sägewerke als Schnittholz für den Haus- und Möbelbau. Der Rest findet großteils Verwendung in der Papier- und Zellstoffherstellung.
Jährlich erwirtschaften deutsche Sägewerke übrigens einen Umsatz von 5 Milliarden Euro
So läuft die Holzverarbeitung ab
Es sind einige Schritte notwendig bis aus einem Baum das schöne Stück Holz wird, mit dem ein Dachstuhl oder eine Kommode gebaut wird. Bevor der Tischler oder der Zimmermann sein Bauholz in der Hand hält, muss vom Stamm die Rinde ab, der Baum wird in Form gesägt und die Bretter und Bohlen wollen richtig zwischengelagert sein.
Werfen wir nun einen Blick auf die einzelnen Arbeitsschritte im Detail:
1. Das Entrinden
Der erste Schritt beginnt draußen vor dem Sägewerk, auf dem sogenannten Rundholz-Platz. Hier werden die angelieferten Bäume zwischengelagert und mit einem Kran in eine Art überdimensionierte Drechselbank geschoben. Diese schält die Rinde vom Baumstamm ab und heraus kommt ein glatter Stamm, bereit zur Weiterverarbeitung.
2. Das Zusägen
Weiter geht es in das Herz des Sägewerks. Zunächst wird der Stamm in der Ablängstation auf eine festgelegte Länge abgeschnitten. In der Einschnittlinie wird aus dem runden Stamm ein eckiger Quader. Für diesen wird ein Schnittplan erstellt, um möglichst wenig Ausschuss zu produzieren. In der Zerspananlage wird das Holzstück zugesägt. Hier kommen scharfe Kreissägen zum Einsatz, beispielsweise mit Sägeblättern von WRS.
3. Das Hobeln
Bauholz ist raufasrig. Für die Verwendung in Möbeln kommen die Bretter nun auf eine Hobelbank für eine glatte Oberfläche.
4. Die Vermessung
Mit einem Laser werden die einzelnen Holzstücke exakt vermessen und nach Größe sortiert.
5. Die Lagerung
Frisches Holz arbeitet noch. Durch eine luftige Lagerung sinkt der Feuchtegehalt und das Holz verzieht sich später nicht.
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Datum: 09.05.2022 - 06:50 Uhr
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