IndustrieTreff - Heizkosten werden durch die Gasumlage für viele Bürger nicht mehr bezahlbar.

IndustrieTreff

Heizkosten werden durch die Gasumlage für viele Bürger nicht mehr bezahlbar.

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Es sind wieder einmal die Bürger die von der Bundesregierung zur Kasse gebeten werden. Zusätzlich zu den hohen Gasrechnungen, die viele Stadtwerke im Herbst versenden, erhebt die Regierung ab dem 1. Oktober die Gasumlage. Der Zuschlag beträgt 2,419 Cent pro Kilowattstunde und wird von allen Gaskunden kassiert. Auf diesen Zuschlag wird dann – entgegen allen anderen Ankündigungen- auch noch die Mehrwertsteuer erhoben.

(industrietreff) - Die jährlichen Mehrkosten, die den Haushalten durch die Umlage entstehen, betragen je nach verbrauchter Gasmenge mehreren hundert Euro. „Die Gasumlage ist damit ein regelrechter Inflationstreiber“ ärgert sich Horst Roosen, Vorstand des UTR |Umwelt|Technik|Recht| e.V. und Initiator des VCD VerbrennerClub Deutschland im UTR e.V.

Kaum eine Nachrichtensendung im Fernsehen, in der nicht Entlastungen für die Bürger angekündigt werden.

Da schwadroniert die Politik von Milliardenschweren Entlastungspaketen die bereits schon auf den Weg gebracht wurden, und von solchen die gerade noch „geschnürt“ würden. Aber was passiert tatsächlich? Genau das Gegenteil! Die Gasumlage sorgt dafür, dass viele Hauhalte nicht mehr wissen, woher sie das Geld nehmen sollen um ihre Energierechnung zu bezahlen.

Die Geringverdiener fragen sich natürlich, warum sie genau so viel bezahlen sollen wie Besserverdienende oder sogar die Spitzenverdiener, denn die geraten durch die zusätzliche Belastung in Existenznot, während die finanziell besser gestellten Gruppen die zusätzliche Belastung kaum spüren. Sozial ausgewogen ist das auf keinen Fall!

Die Umlage wird an die Energieversorger weitergegeben, die damit für massiv gestiegene Importpreise entschädigt werden.

Dies betrifft sowohl Stadtwerke, die nur wenige Zehntausend Kunden beliefern, als auch Großkonzerne wie Uniper, die Gas und Öl nicht selbst produzieren, sondern kaufen, verteilen und an Endverbraucher liefern. Sie werden für 90 Prozent der Preissteigerung der Beschaffungskosten kompensiert. Am Ende landet die Gasumlage in den Kassen der großen Energiekonzerne, die von den hohen Weltmarktpreisen profitieren und bereits Rekordgewinne verbuchen.

Der deutsche Energieriese RWE erwartet für 2022 einen Gewinn von 5,5 Milliarden Euro, 1,5 Milliarden Euro mehr als bisher angenommen. Begründet wird das gute Ergebnis mit der „starken operativen Performance“ im Energiehandel. Der Aktienkurs des Konzerns stieg nach Bekanntgabe der Gewinnprognose stark an.





Das britische Ölunternehmen Shell, weltweit führend im Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG), erzielte im ersten Quartal 2022 einen Rekordgewinn von 9,13 Milliarden US-Dollar. BP, Exxon Mobil, Chevron und TotalEnergies meldeten ebenfalls starke Gewinnsteigerungen. BP hat seinen bereinigten Gewinn mehr als verdoppelt – von 2,6 Milliarden US-Dollar in den ersten drei Monaten des Vorjahres auf 6,25 Milliarden US-Dollar, dem höchsten Quartalsgewinn seit mehr als zehn Jahren.

Die Energiekrise ist der Preis für den Stellvertreterkrieg, den Deutschland, die USA und die Nato in der Ukraine gegen Russland führen. Der Versuch, Russland mit Wirtschaftssanktionen und milliardenschweren Waffenlieferungen in die Knie zu zwingen, hat die Öl- und Gaspreise in astronomische Höhen getrieben. Die Regierung nutzt den Krieg offenbar dazu um Deutschland wieder zur führenden Militärmacht in Europa zu machen. Den Preis dafür zahlen die Bürger.

Eine Mehrheit der Deutschen soll zwar nach wie vor bereit sein, persönliche Nachteile durch die Sanktionen gegen Russland in Kauf zu nehmen. Das könnte sich aber schnell ändern wenn die Gasrechnungen zugestellt werden.

Dass viele Haushalte ihre Gasrechnungen einfach nicht mehr bezahlen können, nimmt die Regierung billigend in Kauf.

Die Bevölkerung soll gezwungen werden, den Gasverbrauch zu reduzieren. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Gasspeicher bis zum Winter nicht ausreichend gefüllt sind, um einen möglichen Zusammenbruch der deutschen Industrie zu verhindern. Minister Habeck hat bereits unmissverständlich klar gemacht, dass private Haushalte im Zweifelsfall in der Energie-Warteschlange nach hinten gedrängt werden könnten.

Hier wird nach der Erkenntnis gehandelt, dass sich über hohe Preise mehr erreichen lässt als über staatliche Regulierungen, die in der Praxis kaum zu kontrollieren und durchzusetzen sind.

Professor Klaus Schmidt, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, verteidigte den Gaszuschlag im Morgenmagazin mit dieser Begründung: „Das wichtigste Instrument, um Gaseinsparungen auf die Beine zu stellen, ist der Preismechanismus.“ Schmidt sprach von einem „Preissignal“, das nun die Verbraucher erreiche, damit sie verstehen, „Gas wird teurer“.

„Bei dieser Energiepolitik werden die Gaspreise noch lange hoch bleiben“ befürchtet Roosen.

Derzeit kompensieren höhere Gasimporte aus den Niederlanden und Norwegen einen Teil der eingeschränkten Produktion aus Russland. Seit Juli fließt russisches Gas nach Abschluss der jährlichen Wartungsarbeiten wieder durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland, doch Moskau begrenzte die Förderung im Juni auf 40 Prozent und in der vergangenen Woche auf 20 Prozent.

Die Bundesregierung versucht, möglichst schnell vollständig unabhängig von russischen Gasimporten zu werden, um den Krieg gegen Russland noch aggressiver fortführen zu können. Es wird hart daran gearbeitet, verflüssigtes Erdgas (LNG) zu importieren, um die Nachfrage zu decken, aber der Aufbau der notwendigen Infrastruktur braucht Zeit und die Preise dafür sind extrem hoch.

Daher wird Anfang nächsten Jahres eine massive Energiekrise erwartet, insbesondere wenn der Winter kalt wird. Für die Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten, Liberaldemokraten und Grünen ist bereits klar, dass die Geringverdiener dafür bezahlen und vielleicht auch frieren müssen.

In Deutschland wurde die Kernenergie ohne Not beendet. Auch die Gasförderung wurde aus konfuser Angst vor Fracking stillgelegt. Dabei verfügt Deutschland über geschätzte 800 Milliarden Kubikmeter eigene Gasreserven. Die Merkel Regierung hat die Gasförderung durch Fracking verboten.

Die Industrie versucht vergeblich zu erklären, dass Fracking nicht nur völlig ungefährlich, sondern eine absolut sichere Methode der Gasförderung ist.

Über die heimische Produktion von Erdgas informiert der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) auf seiner Internerseite sehr ausführlich. Nachstehend einige Textauszüge:

„Schon seit mehr als 60 Jahren wird in Deutschland Erdgas gefördert.

Seitdem wurden hier mehr als 20.000 Bohrungen erstellt. Die Erforschung sämtlicher geologischer Gegebenheiten, vielfältige technische Planungen und die Prüfung der Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Wasser (…) gehen der Produktion voraus“. Mittlerweile spielt Erdgas eine Schlüsselrolle in der Energiewende, denn es ergänzt die erneuerbaren Energien und ist in der Lage, insbesondere bei der Stromerzeugung deren Versorgungsschwankungen auszugleichen. Die Erdgasproduktion im Land leistet einen wertvollen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Darüber hinaus verringert sie die Importabhängigkeit und reduziert CO2-intensive Transporte aus dem Ausland. Steuer- und Förderabgaben, qualifizierte Arbeitsstellen und das technologische Know-how machen die Erdgasindustrie zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für Deutschland.

Erdgas – ein gefragter fossiler Energieträger

Ob als Brennstoff, für die Warmwasserbereitung, zum Kochen, als Treibstoff oder als Energielieferant für die Industrie: Erdgas wird in Deutschland für viele Anwendungen benötigt und ist ein stark gefragter Energieträger. Der Energiebedarf in Deutschland ist immens. Trotz Energieeinsparung und effizienterer Nutzung konnte der Verbrauch in den vergangenen Jahren kaum signifikant gesenkt werden. Insbesondere der Bedarf an Erdgas liegt hierzulande auf einem sehr hohen Niveau. In den vergangenen vierzig Jahren ist der Verbrauch in Deutschland auf ca. 104 Milliarden Kubikmeter Erdgas in 2021 angestiegen. Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an Erdgas in Deutschland in den kommenden Jahren weiter zunimmt.

Förderung von Erdgas in Deutschland

Die Vorkommen von Erdgas sind weltweit verteilt. Die größten Reserven befinden sich in Russland, Iran und Katar. Aber auch in Deutschland wird Erdgas aus Lagerstätten gefördert: Im Jahr 2021 waren es rund 5,2 Milliarden Kubikmeter Über 97 Prozent des deutschen Fördervolumens werden in Niedersachsen gefördert: 5,01 Milliarden Kubikmeter Erdgas in 2021. Bedeutende Gebiete für die deutsche Produktion von Erdgas sind die Förderregionen zwischen Weser und Ems sowie zwischen Elbe und Weser. Allerdings ist die Erdgasförderung in Deutschland seit Jahrzehnten rückläufig – zur Jahrtausendwende betrugen die jährlichen Fördermengen noch rund das Vierfache der gegenwärtigen Produktion. Im Jahr 2021 deckte die heimische Erdgasförderung etwa 5 Prozent des Bedarfs in Deutschland; folglich müssen 95 Prozent importiert werden, u.a. aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Die Importe belasten die CO2-Bilanz von Deutschland.

Versorgungssicherheit für Deutschland

Die heimische Produktion von Erdgas trägt spürbar zur Versorgungssicherheit in Deutschland bei. Zwar deckt diese nur einen kleinen Teil des hiesigen Bedarfs, doch jeder Kubikmeter Erdgas, der nicht importiert wird, erspart CO2-intensive Transporte aus dem Ausland. Durch diese Verbrauchernähe trägt die Erdgasförderung im Land zum Klimaschutz bei Heimische Erdgasförderung verbessert also die CO2-Bilanz Deutschlands und reduziert zugleich die Importabhängigkeit sowie die Wahrscheinlichkeit unsicherer Versorgungsszenarien. Über die aktive Förderung hinaus wird die Versorgungssicherheit durch Reserven sichergestellt. Die Summe der geschätzten sicheren und wahrscheinlichen Erdgasreserven Deutschlands betrug Ende 2021 32,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Die Reserven machen jedoch nur einen geringen Teil des insgesamt vorhandenen Potenzials aus: Auch die Ressourcen an Erdgas, die derzeit noch nicht wirtschaftlich förderbar oder geologisch noch nicht erfasst sind, stimmen vorsichtig optimistisch.

Sichere Versorgung mit Energie

Um die Energiesicherheit der zunehmend klimaschutzorientierten Energielandschaft zu gewährleisten, braucht es zuverlässige Partner der Erneuerbaren und technologieoffenes Denken.

Verbrauchernahe Energieversorgung durch gute Infrastruktur

Für den Transport von Erdgas verfügt Deutschland über eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur. Über das Leitungsnetz von 530.000 Kilometern Gesamtlänge gelangt das Gas sicher und zuverlässig zum Verbraucher. Durch Rohrleitungen und Pipelines lassen sich Energieverbrauch, Emissionen sowie Umweltschadstoffe vermeiden, die durch lange Transportwege per Lkw oder Schiff aus dem Ausland entständen. Des Weiteren stehen in Deutschland unterirdische Erdgasspeicher bereit, um bereit, um eine Versorgung rund um die Uhr zu ermöglichen und Lieferschwankungen oder Mehrbedarfe auszubalancieren. Im Jahr 2021 betrug das Arbeitsgasvolumen deutscher Erdgasspeicher 23,4 Milliarden Kubikmeter.

Quelle: https://www.bveg.de/die-branche/erdgas-und-erdoel-in-deutschland/erdgas-in-deutschland

Der gleichzeitige Ausstieg aus Atomkraft, Kohle und Gas, hat Deutschland eine handfeste Energiekrise beschert, deren Folgen jetzt die Bürger zu tragen haben.

Hätte die deutsche Regierung Russland nicht den Wirtschaftskrieg erklärt, wäre die Rettung von Gaskonzernen überhaupt nicht nötig.

Statt einer Ideologie getriebenen wäre eine interessengeleitete Politik der Schlüssel zur Beendigung dieser schlimmen Energiekrise. Dazu gehört nach Meinung des UTR e.V. die Rückkehr zur Kernenergie so wie die Wiederaufnahme der heimischen Produktion von Erdgas in vollem Umfang.

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Datum: 17.08.2022 - 15:20 Uhr
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