IndustrieTreff - Offensive gegen Gift im Spielzeug

IndustrieTreff

Offensive gegen Gift im Spielzeug

ID: 200491

Offensive gegen Gift im Spielzeug

(pressrelations) -
Anlaesslich der Expertenanhoerung zur Spielzeugsicherheit im Wirtschaftsausschuss des Bundestags erklaeren die Kinderbeauftrage Marlene Rupprecht, die verbraucherpolitische Sprecherin Elvira Drobinski-Weiss und die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion im Wirtschaftsausschuss Andrea Wicklein:

Es ist ein wahrer Giftcocktail, der sich vor allem in importierten Spielzeugen aus Nicht-EU-Laendern mit niedrigeren Umweltund Sicherheitsstandards findet. Importierte Ware stellt inzwischen mit 80 Prozent den Loewenanteil auf dem europaeischen Spielzeugmarkt. Aber auch die europaeischen Vorgaben reichen trotz Novellierung der EU-Spielzeugrichtlinie nicht aus.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gelten als krebserzeugend, erbgutveraendernd und fortpflanzungsschaedigend.
Dennoch sind die Auflagen fuer PAK in Autoreifen strenger als fuer den Einsatz in Kinderspielzeug. Vor dem Hintergrund einer steigenden Zahl von Krebserkrankungen bei Kindern warnt das Bundesinstitut fuer Risikobewertung im Oktober 2009, dass die derzeit gueltigen Werte die Gesundheit von Kindern nicht ausreichend schuetzen.

Hormonell wirksame Flammschutzmittel und Organozinn finden sich in Kuscheltieren und Wasserspielzeug fuer Elektrogeraete sind sie laengst verboten.

Phthalate als Weichmacher in Plastikspielzeug genutzt greifen wie alle hormonell wirksamen Substanzen in die Stoffwechselvorgaenge ein und werden mit Missbildungen der Geschlechtsorgane, Unfruchtbarkeit bei Jungen, verfruehter Pubertaet und Brustkrebs im spaeteren Alter bei Maedchen in Verbindung gebracht. Fuer solche Stoffe gibt es keine sicheren Grenzwerte, denn schon extrem geringe Dosen koennen das Hormonsystem stoeren. Zudem koennen sich solche Substanzen gegenseitig in ihrer Wirkung verstaerken.

Das ebenfalls hormonell wirksame Bisphenol A wurde von Oekotest in Kinderarmbaendern und Schwimmfluegeln gefunden. Daenemark hat inzwischen gehandelt und ein nationales Verbot erlassen.





Hochgiftigen Stoffe wie Blei und Cadmium koennen in Spielzeug mit schwermetallhaltigen Farben zu finden sein, und auch vor Duftstoffen und Nickel, die Allergien ausloesen koennen, sind Kinder nicht ausreichend geschuetzt.

Auf die meisten dieser Stoffe kann laengst verzichtet werden.
Deshalb darf nicht laenger hingenommen werden, dass wirtschaftliche Interessen schwerer wiegen als die Kindergesundheit. Es muss endlich gehandelt werden. Wir fordern eine Offensive gegen Gift im Spielzeug und fuer die Gesundheit der Kinder. Dazu werden wir in den kommenden Wochen einen Massnahmenkatalog verabschieden, fuer den sich die Bundesregierung auf EU-Ebene stark machen soll. Wichtige Punkte werden dabei sein:

  • die Gleichstellung von Spielzeug mit sogenannten Lebensmittelkontaktmaterialen;
  • die Erarbeitung einer Positivliste fuer Duftstoffe, die nachweislich keine Allergien ausloesen und ungefaehrlich fuer Kinder sind. Alle uebrigen Duftstoffe sollten ohne Ausnahmen verboten werden;
  • ein Verbot von hormonell wirksamen Stoffen;
  • ein Verbot von hochgiftigen Schwermetallen wie Blei und Cadmium;
  • ein komplettes Verbot von krebserregenden, erbgutund fortpflanzungsschaedigenden Stoffen in Spielzeug ohne die bisher in der Spielzeugrichtlinie vorgesehenen Ausnahmen;
  • eine verstaerkte Untersuchung der Kombinationswirkungen von Chemikalien und die entsprechende Anpassung der Gesetzgebung;
  • die Einrichtung einer oeffentlich zugaenglichen Datenbank, in der die Kontrollergebnisse der Marktueberwachung veroeffentlicht und die Inhaltsstoffe der auf dem Markt befindlichen Spielzeugprodukte deklariert werden;
  • die Verbesserung der Marktueberwachung zur Sicherung der konsequenten Anwendung der gesetzlichen Vorgaben;
  • die Verpflichtung der Hersteller, eine praeventive Sicherheitspruefung und Zertifizierung durch unabhaengige Dritte durchfuehren zu lassen;
  • eine den Vorgaben fuer Spielzeug entsprechende Regelung fuer Kinderkleidung, denn auch diese wird von Kindern in den Mund genommen und befindet sich direkt auf der Haut.
Alljaehrlich zur Weihnachtszeit ist die Aufregung ueber Gift im Spielzeug gross. Aber immer noch lassen die zum Schutz der Gesundheit der Kinder notwendigen Konsequenzen auf sich warten.
Wir fordern alle Beteiligten auf, sich an unserer Offensive gegen gefaehrliches Spielzeug zu beteiligen. Mit Taten, nicht nur mit Worten.

Unser Ziel: Kein Gift in Kuscheltier, Plastikauto, Schwimmente und Co. unterm Weihnachtsbaum 2010.


© 2010 SPD-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Internet: http://www.spdfraktion.de
E-Mail: presse(at)spdfraktion.de
Tel.: 030/227-5 22 82
Fax: 030/227-5 68 69


Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Canon stellt imagePRESS CR Server A7000 vor
Ceramicx Infrarotstrahler erhöhen den Profit der Thermoformer
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 17.05.2010 - 15:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 200491
Anzahl Zeichen: 0

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese HerstellerNews wurde bisher 633 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"Offensive gegen Gift im Spielzeug
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

SPD-Bundestagsfraktion (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von SPD-Bundestagsfraktion