Untersuchung der Bedarfe der mittelständischen NRW-Industrie / Unternehmensumfrage zeigt klares Bekenntnis zur klimaneutralen Transformation bis spätestens 2045
(ots) - Die Transformation zur Klimaneutralität ist ein zentrales Thema für die mittelständische Industrie in Nordrhein-Westfalen: Viele Unternehmen verfügen bereits über Pläne für den klimaneutralen Umbau ihrer Betriebe oder befinden sich bereits in der Umsetzung. Diese stellt sie teils auch vor ökonomische oder technologische Herausforderungen, die es noch zu überwinden gilt. Das ist das Ergebnis einer von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate in Kooperation mit IHK NRW durchgeführten Umfrage.
Ziel der Untersuchung war es, die Bedarfe der mittelständischen Industrie auf dem Weg zur Klimaneutralität detailliert zu analysieren, um zukünftig noch gezielter dabei unterstützen zu können. Insgesamt 280 NRW-Unternehmen aus verschiedenen Branchen beteiligten sich an der Befragung.
"Die Umfrage zeigt klar: Wissen über geeignete Technologien und das Bekenntnis zur klimaneutralen Transformation sind vorhanden. Jetzt geht es darum, Hemmnisse bei der Umsetzung schnellstmöglich zu überwinden, um auf einen gleichermaßen nachhaltigen wie wettbewerbsfähigen Pfad für unsere Zukunft und unsere Wirtschaft zu kommen", betont Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate.
"Derzeit ist der wirtschaftliche Druck in der mittelständischen Industrie groß. Gleichfalls haben sich viele in der Industrie auf den Weg gemacht und gehen die Transformation auf betrieblicher Ebene an", stellt IHK NRW-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Mittelstädt fest. "Noch sind die ökonomischen, technologischen und politischen Unsicherheiten groß. Daher stellen viele Unternehmen gerade Investitionen zurück." Für Mittelstädt ist es nun wichtig, nennenswerte Teile der KMU auf dem Weg der Transformation nicht zu verlieren: "Wie die Umfrage zeigt, erwarten die Unternehmen vor allem vom Bund und der EU, mit geeigneten Maßnahmen das Vertrauen in die Energie- und Klimapolitik zurückzugewinnen. Im Fokus stehen dabei neben der Versorgungssicherheit und wettbewerblichen Energiekosten zunehmend die Unternehmen, die nicht allein auf eine Elektrifizierung als Zukunftsoption setzen können."
Zu den Kernergebnissen zählen:
Hohe Dynamik bei Transformationsstrategien und -zielen
Bereits zwei Drittel der befragten Industriebetriebe in NRW planen den Abschluss der eigenen klimaneutralen Transformation bis spätestens 2045 - knapp 40 Prozent möchten diese sogar spätestens bis 2035 abgeschlossen haben. Lediglich sieben Prozent der befragten Unternehmen haben noch keine Strategie, wie sie die eigene Transformation gestalten möchten. Viele Unternehmen haben dagegen schon erste Ansätze formuliert oder stufen die Transformation als "im Gange" ein.
Zukünftige klimafreundliche Energiequellen
56 Prozent der Unternehmen planen, künftig auf Elektrifizierung und Strom als primären Energieträger zu setzen. Grünstrom bezieht aktuell jedes vierte der befragten Unternehmen. Wasserstoff wird zukünftig dort eine wichtige Rolle spielen, wo nicht elektrifiziert werden kann. 16 Prozent der teilnehmenden Unternehmen, die aktuell noch Erdgas nutzen, sehen in Wasserstoff starkes Zukunftspotenzial.
Klimaneutrale Transformation aktuell nicht die größte Herausforderung
Kosten für Rohstoffe und Energie, politische Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel benennen die befragten Unternehmen aktuell als Top-Herausforderungen. Die klimaneutrale Transformation folgt auf Platz vier, die Bedeutung wird aber in Zukunft zunehmen, so die Erwartung der Befragten.
Herausforderungen und Lösungen für die Umsetzung der Transformation
Als Hürden in der Umsetzung der Transformation werden die Kosten für Investitionen (22,8 %) und ökonomische Planungsunsicherheit (20,3 %) am häufigsten genannt, technologische Planungsunsicherheit wird nur von knapp 16 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gesehen. Gleichzeitig wird die zentrale Rolle von EU- und Bundespolitik als Treiber der Transformation deutlich - ebenso, dass das Vertrauen in die angekündigten und beschlossenen Maßnahmen derzeit nicht ausreichend vorhanden ist.
Die Umfrage bildet ein breites Spektrum der mittelständischen Industrie in Nordrhein-Westfalen ab und bietet wertvolle Grundlagen für die Entwicklung von passgenauen Unterstützungsangeboten. Über die Plattform IN4climate.NRW (http://www.in4climate.nrw/) der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate können Industrieunternehmen in Nordrhein-Westfalen selbst aktiv an Strategien für eine klimaneutrale Industrie mitarbeiten. Gleichzeitig bietet NRW.Energy4Climate Unternehmen diverse Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Umstellung des eigenen Betriebs.
Zu den ausführlichen Ergebnissen der Umfrage
Weitere Informationen:
- Link zu Publikationen, Leitfäden und Hintergrundinformationen für Unternehmen (https://www.energy4climate.nrw/publikationen)
- Kontakt zu Ansprechpersonen in Ihrer Region (https://www.energy4climate.nrw/klimaneutrale-kommune-nrw/klimanetzwerkerinnen/seite)
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Birthe Dobertin
E-Mail: birthe.dobertin(at)energy4climate.nrw
Tel.: 0209 408599-29
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Datum: 28.11.2024 - 09:45 Uhr
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