Langsameres Wachstum im europäischen Industriegütersektor angesichts geopolitischer Herausforderungen

(ots) - Laut einer aktuellen Studie der globalen Strategieberatung Oliver Wyman, einem Unternehmen von Marsh McLennan (NYSE: MMC), erwarten rund die Hälfte der befragten Entscheider in der europäischen Industriegüterbranche für das laufende Jahr kein Wachstum, sondern gehen von Stagnation (39 Prozent) oder Umsatzeinbußen (zehn Prozent) aus.
Für die diesjährige Studie "The State of the Industrial Goods Sector" wurden 140 Führungskräfte führender europäischer Industriegüterunternehmen befragt. Zudem wurden 240 börsennotierte Unternehmen, die im Oliver Wyman Industrial Goods (IGO) Europe Index zusammengefasst sind, analysiert. Die Ergebnisse dokumentieren einen wachsenden Pessimismus: Auf einer Skala von 1 bis 10 nach der Stimmung hinsichtlich der Geschäftslage befragt, ergab sich ein Durchschnittswert von 5,4 - im Vorjahr lag dieser noch bei 6,5. Besonders negativ eingestellt zeigten sich die Entscheider in Deutschland mit einem Mittelwert von 5,0.
Die Analyse von Oliver Wyman zeigt, dass die befragten Unternehmen im Jahr 2024 mit einem Anstieg von nur vier Prozent ein signifikant langsameres Wachstum des Marktwerts erzielten. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegt bei etwa elf Prozent. Im Gegensatz dazu stieg der MSCI Europe Index um fünf Prozent, während der nordamerikanische Industriegütersektor einen Anstieg der Marktkapitalisierung um 16 Prozent verzeichnete. Auch chinesische Unternehmen schnitten besser ab und verzeichneten einen Anstieg von 17 Prozent. In Bezug auf das Umsatzwachstum hinkten europäische Hersteller mit einem Ergebnis von zwei Prozent ihren nordamerikanischen und chinesischen Konkurrenten mit sechs beziehungsweise sieben Prozent hinterher.
Geopolitische Faktoren bleiben das größte Geschäftsrisiko für Entscheidungsträger im europäischen Industriegütersektor: 83 Prozent der Befragten sehen dies als Bedrohung an, während es im Vorjahr noch 68 Prozent waren. Mit deutlichem Abstand folgen Risiken infolge von Nachfrageschwäche oder Rezession (63 Prozent) sowie steigende Kosten (58 Prozent). Europäische Unternehmen zeigen sich besonders anfällig für Zölle oder Exportbeschränkungen, da sie stark vom internationalen Geschäft abhängig sind. Sie erzielen 63 Prozent ihres Umsatzes außerhalb des eigenen Kontinents. 33 Prozent der europäischen Unternehmen planen daher, ihren regionalen Organisationen mehr Autonomie einzuräumen und Geschäftsverantwortung dorthin zu verlagern. Zudem wird nach Vertrieb, Service und Produktion (46 Prozent) in einigen Firmen auch die Entwicklung stärker regionalisiert (22 Prozent).
"Der europäische Industriegütersektor erlebt ein weiteres herausforderndes Jahr aufgrund der Unsicherheiten durch Handels- und Zollpolitik. Das führt dazu, dass Kunden Investitionen hinauszögern. In Deutschland sind Entscheidungsträger besonders pessimistisch, da sie stark von der Automobilindustrie abhängig sind und höhere bürokratische Hürden bestehen. Trotz dieser Herausforderungen wird erwartet, dass Elektrifizierung und Künstliche Intelligenz das Wachstum antreiben und zudem das Interesse am Verteidigungssektor ebenfalls zunimmt", sagt Wolfgang Krenz, Partner und Leiter des Industriegüterbereichs bei Oliver Wyman.
"Hervorgehoben werden kann, dass die europäischen Industriegüterhersteller ihre EBIT-Margen im Durchschnitt trotz der Herausforderungen des vergangenen Jahres auf gleichem Level halten konnten, was auf ein starkes Kostenmanagement und operative Kompetenz hinweist", erläutert Dr. Daniel Kronenwett, Partner im Bereich Industriegüter bei Oliver Wyman. "Der Rückstand bei der Entwicklung der Börsenwerte zeigt hingegen, dass das Wertwachstum zunehmend an der europäischen Industriegüterbranche vorbeigeht. Viele Unternehmen haben daher angekündigt, ihr Geschäft verstärkt zu regionalisieren, um sich in Wachstumsmärkten wie Indien zu positionieren und ihre geopolitische Resilienz zu erhöhen. Auch finanziell ist es wichtig, die Resilienz über Eigenkapital und Liquidität zu stärken, denn eine weitere Verschärfung der geo- und handelspolitischen Spannungen kann nicht ausgeschlossen werden."
Über Oliver Wyman
Oliver Wyman (https://www.oliverwyman.de/), ein Unternehmen von Marsh McLennan (https://www.marshmclennan.com/) (NYSE: MMC), ist eine weltweite Strategieberatung, die fundierte Branchenkenntnisse mit spezialisiertem Fachwissen kombiniert, um Kunden bei der Optimierung ihrer Geschäfte, der Verbesserung ihrer Abläufe und der Steigerung ihrer Leistung zu unterstützen. Marsh McLennan ist weltweit marktführend in den Bereichen Risiko, Strategie und HR und berät mit seinen vier Unternehmen Marsh (https://www.marsh.com/de/de/home.html), Guy Carpenter (http://www.guycarp.com/portal/extranet/index.html?vid=82), Mercer (http://www.mercer.com/home) und Oliver Wyman (http://www.oliverwyman.com/index.html) Kunden in 130 Ländern. Mit einem Jahresumsatz von 24 Milliarden US-Dollar und mehr als 90.000 Mitarbeitenden bringt Marsh McLennan verschiedene Perspektiven zusammen und unterstützt Kunden dabei, ihre Ziele zu erreichen. Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf oliverwyman.com (http://www.oliverwyman.de/) und folgen Sie uns auf LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/oliver-wyman/) und X (https://twitter.com/OliverWyman).
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Datum: 16.07.2025 - 11:30 Uhr
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