Energiebeschaffung im Tranchenmodell: Vorteile, Risiken und Alternativen
Grüner Strom zu vernünftigen Preisen? Ja, bitte!

(PresseBox) - Stromkosten unter Kontrolle halten, aber trotzdem flexibel bleiben? Die Strombeschaffung im Tranchenmodell bietet genau diesen Mittelweg. Es kombiniert Planungssicherheit mit der Chance, von günstigen Börsenpreisen zu profitieren. In diesem Artikel zeigen wir, wie das Modell funktioniert, für wen es sich besonders eignet und wie eine klimafreundliche Alternative mit Power Purchase Agreements (PPAs) aussieht.
1. Klassische Modelle der Energiebeschaffung
Elektrische Energie lässt sich auf verschiedenen Wegen beschaffen. Die klassischen Modelle sind die Stichtagsbeschaffung (mit Festpreisvertrag) oder die Beschaffung am Spotmarkt.
Im Festpreismodell wird der Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt und in einer bestimmten Menge (meist für den gesamten Verbrauch) zu einem Fixpreis für einen festen Zeitraum eingekauft. Üblicherweise laufen diese Verträge über ein bis drei Jahre. Das bedeutet: Einmal abschließen und sich für die Vertragslaufzeit nicht mehr kümmern müssen. Dafür bezahlt man allerdings immer den gleichen Preis und der kann mitunter beim Vertragsabschluss deutlich höher sein als der spätere und dann aktuelle Energiepreis am Strommarkt.
Die Spotmarktbeschaffung ist das Gegenteil. Hier wird Energie kurzfristig beschafft. An der Strombörse kann Strom heruntergebrochen bis auf kleinteilige Zeiträume eingekauft werden, das geht bis zu einer Viertelstunde oder sogar minütlich. Gut und praktisch, wenn kurzfristig Energie benötigt wird. Allerdings: Der Strompreis ändert sich auch in kurzfristigen Zeiträumen, die Beschaffungskosten sind daher nur schwer planbar.
2. Das Tranchenmodell: Die goldene Mitte
Da der Festpreisvertrag unflexibel und die Beschaffung am Spotmarkt riskant und preislich schwer planbar ist, kommt als goldener Mittelweg die Tranchenbeschaffung – oder strukturierte Beschaffung – ins Spiel. Dabei wird nicht die gesamt benötigte Strommenge auf einmal gekauft, sondern in Tranchen aufgeteilt, die wiederum zu verschiedenen Zeitpunkten beschafft werden. Die unterschiedlichen Preise für die einzelnen Tranchen mitteln sich am Ende des Jahres zu einem gesamten Strompreis. Mit dieser Strategie lassen sich die Schwankungen am Strommarkt ausgleichen.
Die einzelnen Tranchen können zu festen Zeitpunkten, etwa am ersten jedes Quartals oder je nach Preisentwicklung am Terminmarkt eingekauft werden. So kann das Tranchenmodell mit kluger Planung dazu führen, dass im Durchschnitt ein geringerer Strompreis bezahlt, wird als bei der Festpreisbeschaffung.
Innerhalb des Tranchenmodells gibt es zwei Arten der Beschaffung:
Horizontale Tranchenbeschaffung: Horizontale Tranchen beziehen sich auf die Beschaffung von Strom für einen bestimmten Lieferzeitraum in mehreren Teilmengen oder Tranchen. Jede Tranche deckt einen Teil des Strombedarfs für den gesamten Lieferzeitraum ab.
Vertikale Tranchen: Vertikale Tranchen beziehen sich auf die Beschaffung von Strom in kleineren Teilmengen über kürzere Zeiträume, die spezifische Bedarfselemente abdecken. Jede Tranche entspricht einem Teil des gesamten Bedarfs, jedoch über unterschiedliche Zeiträume.
Innerhalb dieser beiden Beschaffungsarten können die Tranchen jeweils als Band oder im Rahmen eines Fahrplans geliefert werden:
Fahrplanlieferung: Eine Fahrplanlieferung liefert einen Fahrplan, d.h. jede 15-Minuten eine individuell festgelegte Strommenge. Im Unterschied zu Bandlieferungen können die Werte dabei in jeder Viertelstunde quasi beliebig schwanken.
Bandlieferung: Bei den "Bandlieferungen" handelt es sich hingegen um standardisierte Fahrpläne, nämlich sogenannte Baseload, Peak- oder Off-Peak Fahrpläne. Eine Baseload ist zum Beispiel ein Fahrplan, welcher in jeder Viertelstunde des Lieferzeitraums (z.B. Monat, Quartal, Jahr) die exakt selbe Strommenge liefert.
Vorteile der Tranchenbeschaffung
Flexibilität: Die Tranchenbeschaffung bietet Verbrauchern große Flexibilität. Durch die Unterteilung des Energiebedarfs in Teilmengen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gekauft werden, profitieren Verbraucher von fallenden Preisen am Strommarkt. Zudem kann die Beschaffungsmenge regelmäßig an geänderte Bedarfe angepasst werden.
Gemäßigtes Risiko: Da die Energiebeschaffung zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgt, gleichen sich die Strompreise über das Jahr meist aus. So reißen hohe Stromkosten keine Löcher in die Kostenplanung.
Niedrige Preise: Durch die Verteilung Energiebeschaffung auf verschiedene Zeitpunkte sind Käufer nah an der Marktentwicklung und profitieren bei guter Planung und schneller Reaktion von günstigen Preisen. Da zu verschiedenen Zeitpunkten gekauft wird, erhalten Verbraucher am Ende einen durchschnittlichen Lieferpreis, bei dem höhere Preise ausgeglichen werden können.
Nachteile der Tranchenbeschaffung
Planungsaufwand: Der voraussichtliche Energiebedarf für einen bestimmten Zeitpunkt muss sehr gut eingeschätzt werden, um tatsächlich von der Flexibilität zu profitieren. Das gilt nicht nur für die Bedarfsprognose, sondern auch für die richtige Variante der Beschaffung.
Marktexpertise: Nicht nur die Kapazitäten werden benötigt, auch die Marktexpertise zählt. Um Einkaufszeitpunkte gut wählen zu können, brauchen Verbraucher, bzw. ihre Einkäufer ein sehr gutes Wissen über den Energiemarkt.
Hohe Preise: Das Gegenstück zu niedrigen Preisen – die Nähe der Beschaffung zur Marktentwicklung kann auch dazu führen, dass man höhere Preise zahlen muss.
Keine Kontrolle über Stromqualität: Für Einkäufer ist meist nicht nachvollziehbar, aus welchen Quellen der beschaffte Strom stammt – insbesondere im Vergleich zu direkten Power Purchase Agreements (PPAs). Umweltbewusste Unternehmen müssen für ihren Strom weiterhin Herkunftsnachweise zusätzlich einkaufen.
3. PPA als Alternative zum Tranchenmodell
Neben den klassischen Beschaffungsstrategien und dem Tranchenmodell haben sich Power Purchase Agreements etabliert. Dabei wird Strom nicht von Energieversorgern gekauft, sondern direkt bei den Erzeugern, wie Betreibern von Wind- oder Solaranlagen. Der erzeugte Strom geht somit direkt an den Verbraucher. Mittelsleute wie Direktvermarkter oder Energieversorger sind an diesem Vertrag nicht beteiligt, Gebühren für sie fallen damit weg.
PPAs können als Vollversorgung bezogen werden, wobei der gesamte Verbrauch darüber gedeckt wird oder im Rahmen einer Teilversorgung, wobei nur ein Anteil des Verbrauchs über PPAs beschafft wird. Die Variante kann also flexibel an den eigenen Bedarf angepasst werden. Die benötigten Restmengen können dann über ein klassisches Versorgungsmodell beschafft werden.
PPAs bieten volle Transparenz über Preis und Herkunft der beschafften Energie. Dank vertraglich festgelegter Strompreise sind die Energiebeschaffungskosten stets plan- und vorhersehbar.
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Datum: 07.08.2025 - 09:00 Uhr
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