Aufarbeitung kolonialer Sammlungsgeschichte:

(ots) - Auffindung von k?iwi tangata (M?ori) im Bestand des Francisco Carolinum – sofortige Schritte zur Repatriierung eingeleitet.
Im Zuge der systematischen Aufarbeitung der eigenen Sammlungsgeschichte hat die OÖ Landes-Kultur GmbH (OÖLKG) menschliche Überreste (k?iwi tangata, M?ori) im Bestand des Francisco Carolinum identifiziert. Die Funde stammen aus den Beständen von Andreas Reischek (1845–1902), der in den Jahren 1877 bis 1889 in Aotearoa New Zealand forschte und dort wissenschaftlich bedeutende naturkundlichen Sammlungen zusammenstellte. Nachweislich plünderte er jedoch auch Gräber der M?ori und Moriori.
Die im Depot aufgefundenen k?iwi tangata werden mit höchster Sorgfalt behandelt. Unverzüglich wurden konservatorische Maßnahmen, eine Zugangsprotokollierung sowie die ersten Schritte zur Repatriierung an das Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in Wellington eingeleitet. Die Übergabe ist im September 2025 vorgesehen.
„Seit rund drei Jahren widmen wir uns in einem umfassenden Forschungsprojekt der kritischen Aufarbeitung der kolonialen Verflechtungen unserer Sammlungen. Die Auffindung von k?iwi tangata ist von höchster kultureller und ethischer Bedeutung. Es ist unser klarer Auftrag, diese Überreste respektvoll und würdevoll an ihre Herkunftsgemeinschaft zurückzuführen. Transparenz, Dialog und Verantwortung sind die Leitlinien unseres Handelns“, erklärt Alfred Weidinger, wissenschaftlicher Direktor der OÖ Landes-Kultur GmbH.
Landeshauptmann Thomas Stelzer betont: „Oberösterreich steht zu seiner historischen Verantwortung. Die Aufarbeitung der Sammlungsgeschichte und die Rückgabe der Funde an ihre Herkunftsgemeinschaften sind ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit und Respekt. Es ist mir ein Anliegen, dass diese Repatriierung so rasch und würdevoll wie möglich erfolgt.“
Die OÖ Landes-Kultur GmbH bereitet für 2027 unter dem Titel „Te Whakahoki – Return, Responsibility, Future“ eine große Ausstellung im Francisco Carolinum Linz vor. Begleitet von einem internationalen Symposium soll sie neue Perspektiven auf den Umgang mit kolonial belasteten Sammlungen eröffnen und den Dialog mit Herkunftsgesellschaften in den Mittelpunkt stellen.
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Datum: 01.09.2025 - 10:52 Uhr
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