Deutsche Hightech-Technologie für die Halbleiterindustrie
VAHLE liefert induktive Energieübertragung für Taiwans Chipindustrie

(PresseBox) - Ohne Halbleiter läuft in der digitalen Welt heute nichts mehr. Die winzigen Bauteile sind das Rückgrat unserer modernen Gesellschaft und prägen unser tägliches Leben von Smartphones über Elektroautos bis hin zu KI-Systemen. Ein Großteil dieser Schlüsselkomponenten wird in Taiwan hergestellt, das rund ein Viertel der weltweiten Produktion übernimmt. Damit ist die Insel im westlichen Pazifik der strategische Hotspot der globalen Technologie-Landschaft. Jetzt gelingt einem deutschen Mittelständler der Eintritt in diesen äußerst sensiblen Markt: Die Paul Vahle GmbH & Co. KG hat ein innovatives System zur kontaktlosen Energieübertragung für Overhead Hoist Transport (OHT)-Systeme entwickelt. Eine Technologie, die sich in der Hochpräzisionsfertigung von Halbleitern als besonders effizient erweist.
Wer die Zukunft der Technologie verstehen will, muss den Blick nach Taiwan richten. Der Inselstaat hat sich zur Schaltzentrale der weltweiten Halbleiterindustrie entwickelt. Allen voran die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited, kurz TSMC, der größte Chiphersteller der Welt. Auch viele deutsche Unternehmen beziehen wichtige elektronische Bauteile und IT-Komponenten aus Taiwan oder lassen sie dort fertigen.
Strategischer Markteintritt
Der Markteintritt der Paul Vahle GmbH & Co. KG aus dem beschaulichen Kamen – einer Stadt, die eher für Staus und zähfließenden Verkehr am Kamener Kreuz bekannt ist – in den taiwanesischen Chipmarkt ist kein Zufall, sondern eine strategische Reaktion auf weltweite Veränderungen. Und kaum ein Ort auf der Welt ist derzeit so entscheidend für die industrielle Zukunft wie die Insel vor der chinesischen Küste. Steffen Fink, Field Application Engineer bei VAHLE, bringt es auf den Punkt: „Wer in der Halbleiterindustrie mitspielen will, muss in Taiwan präsent sein oder wird abgehängt.“
Ein großer Teil der Intralogistik in der Chipfertigung basiert dabei auf automatisierten Transportsystemen (OHT-Systemen), welche die sensiblen Halbleiter zwischen den Produktionsschritten bewegen. „Früher war dieser Markt fest in japanischer Hand, mit eigenen, geschlossenen Energieversorgungssystemen“, erklärt Fink. Doch der Wind habe sich gedreht: Taiwans Unternehmen streben nach mehr Unabhängigkeit, Innovation und neuen Technologien. Genau hier sieht VAHLE seine Chance. Mit einem Produkt, das im wahrsten Sinne des Wortes den Anschluss ermöglicht.
Effizienz und Sicherheit in der Produktion
Denn was der Systemanbieter für mobile Industrieanwendungen im Bereich kontaktloser Energieübertragung entwickelt hat, ist weltweit einzigartig: Die hauseigene CPS140-Technologie (Contactless Power Supply) arbeitet mit einer Übertragungsfrequenz von 140 kHz. Mehr als das Siebenfache dessen, was andere Marktteilnehmer einsetzen. Denn etablierte Systeme basieren häufig noch auf Technikstandards der 1990er-Jahre und nutzen lediglich 10 bis 20 kHz. „Die hohe Frequenz ermöglicht zudem eine deutlich niedrigere Stromstärke“, erklärt Fink. Während andere Anbieter mit bis zu 85 Ampere arbeiten, genügen VAHLE 45 Ampere. „Im direkten Vergleich ist unsere Technologie somit effizienter, viermal verlustärmer und deutlich leistungsfähiger als viele bestehende Lösungen.“
Ein weiterer Vorteil: CPS140 erzeugt ein besonders kleines Magnetfeld mit einer gleichzeitig äußerst hohen Energiedichte. Ein entscheidender Pluspunkt in sensiblen Produktionsumgebungen mit hohen Sicherheitsanforderungen. Auch die sogenannte metallfreie Zone ist auf ein Minimum reduziert. „Das bedeutet geringste Leistungsverluste, minimale Erwärmung in metallnahen Bereichen und somit höhere Sicherheit und Effizienz im Betrieb“, so Fink. Gerade in der Halbleiterproduktion zählt jeder Grad: Die Fertigung erfolgt in streng klimatisierten Reinräumen bei konstant 25 Grad Celsius und definierter Luftfeuchtigkeit. Jede unnötige Erwärmung durch Verlustleistung muss aufwendig und energieintensiv kompensiert werden. Das System von VAHLE senkt daher nicht nur den Energieverbrauch, sondern reduziert auch den Kühlbedarf und damit die Betriebskosten.
Kompakte Bauform und Wartungsfreiheit
Auch bei der Baugröße und der Integration bietet das kontaktlose Energieübertragungssystem entscheidende Vorteile: Durch die hohe Übertragungsfrequenz können die sogenannten Pickups, also die Energieabnehmer, besonders kompakt gebaut werden. „Unsere Pickups zählen zu den kleinsten induktiven Lösungen am Markt und überzeugen durch ihre hervorragende Integrationsfähigkeit“, betont Fink. Ihre geringe Größe erleichtert die Einbindung in komplexe Fördersysteme, insbesondere dort, wo enge Kurvenradien oder begrenzter Bauraum eine Rolle spielen, etwa in weitläufigen intralogistischen Anlagen mit mehreren Kilometern Streckenführung.
Darüber hinaus arbeitet das System vollständig ohne mechanischen Verschleiß. In der Praxis bedeutet das: Wartungsfreier Betrieb ab Implementierung, ohne Defekte oder Ersatzteile. Gerade in sensiblen Produktionsumgebungen wie der Halbleiterindustrie ist das ein entscheidender Qualitätsfaktor. Denn dort kann jeder ungeplante Stillstand, aber auch der kleinste Fertigungsfehler, hohe Kosten verursachen und ganze Chargen unbrauchbar machen. Außerdem ist die Einstiegshürde für das System niedrig, da es bereits in verschiedenen Industriezweigen wie dem Automobilbau, der Lebensmittellogistik und in Versandzentren zum Einsatz kommt.
Hohe Standards für hohe Ansprüche
Auch regulatorisch ist VAHLE bestens aufgestellt: Die für den Halbleitermarkt zentrale SEMI-Zertifizierung (Semiconductor Equipment and Materials International) bestätigt unter anderem geringe Partikelemissionen, eine hohe Ausfallsicherheit und die Einhaltung internationaler Brandschutzvorgaben. Sie gilt als entscheidender Standard in der streng regulierten Chipfertigung und ist die Grundlage für den weltweiten Einsatz der VAHLE Technologie.
Ein weiterer Türöffner für den internationalen Markt: VAHLE ist einer von weltweit nur zwei Anbietern mit zusätzlicher UL-Zertifizierung. „Dies ist ein wichtiger Faktor für den Marktzugang, in Asien und Nordamerika“, erklärt Fink. Während solche Zertifizierungen in Europa seltener nachgefragt werden, auch bedingt durch die traditionell geringe Halbleiterproduktion, gelten sie etwa in Taiwan als Standard. Auch die Marktlogik unterscheidet sich: Anders als in preissensiblen Branchen wie beispielsweise der Automobilindustrie spielt in der Halbleiterfertigung der Preis eine untergeordnete Rolle. „Hier stehen Qualität, Ausfallsicherheit und Energieeffizienz im Vordergrund. Kriterien, bei denen VAHLE gezielt punkten kann“, so Fink.
Technik allein reicht nicht aus
Der Schritt von VAHLE in den taiwanesischen Markt ist nicht nur ein technologischer Meilenstein, sondern auch ein kultureller. Der Zugang gilt als herausfordernd. Nicht nur wegen der hohen technischen Anforderungen, sondern vor allem aufgrund gewachsener Strukturen und langjähriger Geschäftsbeziehungen. Seit Jahrzehnten dominieren japanische Anbieter den Markt, vielfach in nahezu monopolähnlichen Konstellationen. Wer hier Fuß fassen will, braucht mehr als ein innovatives Produkt. Gefragt sind Vertrauen, lokale Präsenz und interkulturelle Kompetenz.
Für VAHLE war deshalb der Aufbau persönlicher Beziehungen entscheidend. Johannes Schipflinger, Produktmanager im Unternehmen, ist seit Jahren im asiatischen Raum aktiv und arbeitet eng mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammen. Seine regionale Erfahrung und sein Verständnis für kulturelle Feinheiten waren zentrale Faktoren für einen Markteinstieg auf Augenhöhe. „Natürlich wird man ganz anders wahrgenommen, wenn jemand aus dem eigenen Kulturkreis vor einem sitzt“, sagt Schipflinger.
Partnerschaftliche Geschäftsmodelle
Das Geschäftsmodell von VAHLE setzt ohnehin auf partnerschaftliche Zusammenarbeit. Denn die kontaktlose Energieübertragung ist kein sichtbares Endprodukt, sondern ein zentraler Bestandteil innerhalb komplexer Fördersysteme. „Sozusagen die unsichtbare Lebensader. Entscheidend für den Betrieb, aber nicht im Rampenlicht“, so Schipflinger. Deshalb sei die enge Kooperation mit Systemintegratoren und OEMs besonders wichtig, da sie die Technologie in ihre Anlagen integrieren und gemeinsam mit VAHLE vermarkten.
Der Markteintritt in Taiwan erfolgte mit Unterstützung der VAHLE Niederlassungen in Asien sowie der dortigen Kolleginnen und Kollegen, die erste Kontakte herstellten und technische wie kulturelle Übersetzungsarbeit leisteten. Strategisch wird das Projekt weiterhin aus Deutschland gesteuert. Die Nähe zum asiatischen Markt ist von Vorteil, die technologische Kompetenz bleibt jedoch klar „Made in Germany“. Dieses Qualitätsversprechen hat in Taiwan weiterhin großes Gewicht. Trotz aller Diskussionen über den Innovationsstandort Deutschland genießt deutsche Ingenieurskunst in Asien einen exzellenten Ruf. „Spätestens bei der Vorstellung unserer Technologie spüren wir das Vertrauen“, sagt Schipflinger. „Die Offenheit für Innovation ist da, aber man will genau wissen, mit wem man es zu tun hat.“
Vertrauenskultur in Taiwan
Trotz westlich geprägter Oberfläche – deutsche Autos auf den Straßen, iPhones in jeder Hand – gelten in Taiwan eigene Spielregeln: Geschäfte brauchen Zeit, persönliche Bindung und physische Präsenz. Geschäftsessen an runden Tischen mit Dutzenden Gerichten, Gespräche auf Chinesisch, auch wenn Englisch verstanden wird, all das gehört zur Vertrauenskultur.
Mit jeder erfolgreichen Installation wächst das Vertrauen und damit die Chance, in einem der dynamischsten Märkte der Welt langfristig Fuß zu fassen. Erste Projekte stehen bereits in Aussicht, das Team vor Ort überzeugt durch Fachwissen, Engagement und einen professionellen Auftritt. Doch in der Halbleiterbranche reicht ein gelungener Einstieg nicht aus: Jetzt zählt vor allem Konstanz. Verlässlichkeit, technologische Weiterentwicklung und kontinuierliche Präsenz sind die Währungen, mit denen Vertrauen aufgebaut wird.
Globale Chancen mit deutscher Technik
Der Markteintritt von VAHLE in den taiwanesischen Halbleitermarkt zeigt, wie deutsche Ingenieurskunst in Verbindung mit technologischer Innovation auch in einem der weltweit anspruchsvollsten Technologiefelder erfolgreich Fuß fassen kann. Mit der kontaktlosen Energieübertragungslösung CPS140 erfüllt das Unternehmen zentrale Anforderungen der Chipfertigung. Doch der Erfolg beruht nicht allein auf Technik. Der Aufbau vertrauensvoller Partnerschaften, kulturelles Verständnis und die langfristige Präsenz vor Ort haben wesentlich dazu beigetragen, als neuer Anbieter wahrgenommen und akzeptiert zu werden – auch von etablierten Marktakteuren. Inzwischen wächst die Nachfrage, weitere Projekte zeichnen sich ab. „Wir reiten nicht bloß auf einer Welle, wir haben die passenden Surfbretter selbst gebaut“, bringt es Produktmanager Johannes Schipflinger auf den Punkt.
Parallel zur Expansion in Ostasien rücken auch Europa, die USA und Indien stärker in den Fokus. Gerade dort entstehen neue Halbleiterstandorte, mit ähnlichen Anforderungen an zuverlässige und wartungsfreie Technologien. VAHLE bereitet sich auf diesen Schritt vor etwa durch Präsenz auf internationalen Messen wie der Semicon Taiwan oder der Electronica India. Zugleich liefert die Zusammenarbeit mit taiwanesischen Partnern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Produkts. Erste Arbeitspakete für technologische Optimierungen sind bereits definiert. Klar ist: Der Einstieg in Taiwan war mehr als ein einzelner Erfolg. Er ist Teil einer langfristig angelegten Strategie, um auf einem global wachsenden Markt dauerhaft mitzuspielen.
„In der aktuellen Diskussion um Innovation, Hightech und Deutschlands Rolle als Technologiestandort wird oft über Defizite gesprochen. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass zahlreiche mittelständische Unternehmen Made in Germany aktiv in die Welt tragen als echte Leistungsträger einer Exportnation, die Deutschland nach wie vor ist“, resümiert Schipflinger. VAHLE ist eines dieser Unternehmen mit technologischer Tiefe, globaler Ausrichtung und dem Willen, Zukunftsmärkte nicht nur zu bedienen, sondern mitzugestalten.
Infobox:
Was ist CPS? CPS steht für Contactless Power Supply – berührungslose Energieübertragung per Induktion.
Was macht die VAHLE Lösung besonders?
· Übertragungsfrequenz von 140 kHz (üblich: 10 bis 20 kHz)
· Niedrigere Stromstärke bei höherer Leistung ? weniger Verlustleistung, mehr Effizienz
· Überträgt bis zu 30 kW (zum Vergleich: Smartphone-Ladepad ca. 15 W)
Vorteile der VAHLE Lösung?
· Weniger Wärmeentwicklung im System
· Geringerer Energiebedarf für Kühlung
· Kompaktere, leichtere Komponenten
· Mehr Sicherheit durch kleinere Magnetfelder
Effizienzvergleich der Verlustleistung:
· Herkömmliche Systeme (10 kHz, 85 A): ca. 30 Watt Verlust pro Meter
· VAHLE System (140 kHz, 45 A): ca. 8–10 Watt Verlust pro Meter
Fazit: Weniger Verlustleistung bedeutet geringere Betriebskosten, weniger Energieverbrauch und mehr Effizienz für moderne Produktionsumgebungen.
Die VAHLE Group ist ein werteorientiertes Familienunternehmen. Wir denken und handeln nachhaltig. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir die optimale Lösung. Unsere hochwertigen Produkte zeichnen sich durch technologische Innovationen und Qualität „made in Germany“ aus.
Die VAHLE Group erzielt weltweit einen Umsatz von über 180 Mio. Euro. Von den mehr als 800 Mitarbeitern sind etwa 550 an den deutschen Standorten in Kamen und Dortmund sowie in 12 nationalen Vertriebsbüros tätig. VAHLE ist mit 13 Tochtergesellschaften und Vertretungen in mehr als 50 Ländern weltweit geschäftlich aktiv.
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die VAHLE Group ist ein werteorientiertes Familienunternehmen. Wir denken und handeln nachhaltig. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir die optimale Lösung. Unsere hochwertigen Produkte zeichnen sich durch technologische Innovationen und Qualität „made in Germany“ aus.
Die VAHLE Group erzielt weltweit einen Umsatz von über 180 Mio. Euro. Von den mehr als 800 Mitarbeitern sind etwa 550 an den deutschen Standorten in Kamen und Dortmund sowie in 12 nationalen Vertriebsbüros tätig. VAHLE ist mit 13 Tochtergesellschaften und Vertretungen in mehr als 50 Ländern weltweit geschäftlich aktiv.
Datum: 10.09.2025 - 13:20 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Philipp Weber
Stadt:
Kamen
Telefon: +49 (2307) 704-123
Kategorie:
Industrie
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