IndustrieTreff - Coface-Analyse: Nickel bleibt trotz Preisflaute ein Schlüsselrohstoff für die Energiewende

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Coface-Analyse: Nickel bleibt trotz Preisflaute ein Schlüsselrohstoff für die Energiewende

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(ots) - Die Preise für Nickel sind am 21. November auf 14.280 US-Dollar pro Tonne gefallen - ein Rückgang von 9,5 Prozent im Jahresvergleich. Damit erreichte der Nickelpreis den niedrigsten Stand seit Oktober 2020 und entwickelte sich schwächer als andere Basismetalle wie Kupfer und Aluminium. Ungeachtet dessen bleibt Nickel als Schlüsselmaterial für Batterien und Elektromobilität ein zentraler Rohstoff für die Energiewende.

"Für das erste Quartal 2026 erwarten wir, dass die Nickelpreise nahe ihrem aktuellen Tief bei rund 14.000 US-Dollar pro Tonne bleiben", erklärt Simon Lacoume, Branchenanalyst beim internationalen Kreditversicherer Coface.

Anhaltender Angebotsüberschuss getrieben von Indonesien

Der Preisdruck resultiert vor allem aus einem globalen Überangebot, das durch hohe Produktionsmengen verstärkt wird - insbesondere Ferronickel in Indonesien sowie Nickel-Sulfat und Anodenmaterialien (für Batterien) in China. Indonesien spielt dabei eine Schlüsselrolle: 2025 entfallen über 60 Prozent der weltweiten Bergbauproduktion und 42 Prozent der Raffination auf den Staat in Südostasien. Seit dem Exportverbot für unverarbeitetes Erz im Jahr 2020 verfolgt die Regierung das Ziel, die Wertschöpfung im Inland zu steigern. Dies hat internationale Investoren veranlasst, lokale Produktionsanlagen zu errichten. Die Zahl der Schmelzen stieg dadurch von zwei im Jahr 2014 auf 30 im Jahr 2025 - ein massiver Kapazitätsausbau, der zu einem globalen Überangebot führte.

Um diese exzessive Expansion einzudämmen, hat die Regierung am 10. November eine Regelung eingeführt, die neue Investitionen über industrielle Geschäftslizenzen einschränkt. Zudem plant das Energieministerium, die Förderquoten für Nickelerz im kommenden Jahr unter das für 2025 genehmigte Volumen von 319 Mio. Tonnen zu senken. Die unmittelbare Auswirkung auf das Angebot bleibt jedoch begrenzt, und die Marktreaktion fällt bislang verhalten aus.

China: Schwankende Nachfrage zwischen Baukrise und E-Auto-Boom





Die Nachfrage nach Edelstahl, dem primären Einsatzbereich von Nickel, bleibt insbesondere in Asien verhalten. Für 2025 prognostiziert Coface ein verlangsamtes Wachstum der Edelstahlproduktion von 3 bis 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 65 Mio. Tonnen - nach einem Anstieg von 7 Prozent im Jahr 2024. Chinas zentrale Rolle bei der globalen Nickelraffination (25 Prozent der weltweiten Raffination) und beim Verbrauch (60 Prozent der Erzimporte und 25 Prozent des raffinierten Nickels) verstärkt die Preisvolatilität. Das Land will seine Produktionskapazitäten begrenzen, während wichtige Abnehmerbranchen wie die Bauwirtschaft weiter unter Druck stehen. Auch die voraussichtliche Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums auf 4,2 Prozent im Jahr 2026 dürfte die Nachfrage dämpfen.

Langfristig jedoch dürften die Technologien der Energiewende, etwa Elektrofahrzeuge oder Netz- und Speicherlösungen, die Schwäche im chinesischen Bau- und Immobiliensektor teilweise ausgleichen. "Nickel spielt eine Schlüsselrolle in der Batteriefertigung für Elektroautos, da es eine kostengünstige Alternative zu kobaltbasierter Technologie bietet. Nickelreiche Batterien machen Elektrofahrzeuge erschwinglicher, reduzieren das Gewicht und erhöhen die Reichweite - ein wichtiger Treiber für die Massenverbreitung", sagt Simon Lacoume. Coface erwartet, dass der chinesische Markt für Elektroautos mittelfristig dynamisch bleibt: Im September erreichte die Volksrepublik mit 1,8 Millionen Einheiten das höchste Produktionsvolumen von Elektrofahrzeugen, während der Anteil an den Gesamtverkäufen in China 2025 voraussichtlich nahe 50 Prozent liegen wird. Diese Dynamik wird die Schwäche traditioneller Sektoren nicht vollständig ausgleichen, aber sie stützt die Nachfrage mittelfristig.

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Datum: 01.12.2025 - 15:38 Uhr
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