IndustrieTreff - Wenn die Kunden kommen

IndustrieTreff

Wenn die Kunden kommen

ID: 22301

(industrietreff) - NRW beschenkt seine Bürger zum 60. Geburtstag mit längeren Ladenöffnungszeiten

Bonn/Düsseldorf – Die Bundeskanzlerin wollte einst mehr Freiheit wagen. Während sich Angela Merkel gern Zuspruch bei den Wirtschaftsverbänden holt, gilt Jürgen Rüttgers vielen Parteifreunden als eine Art „Herz-Jesu-Marxist“. Jetzt warnte die CDU-Chefin vor einer „Phantomdebatte“ innerhalb der Union. In einer Grundsatzrede zur künftigen Ausrichtung der Partei bemühte sie sich nach Darstellung der Tageszeitung Die Welt http://www.welt.de, alle Parteiflügel einzubinden. Auch wenn Rüttgers bei seiner Forderung bleibt, der Kurs der Partei müsse stärker in Richtung einer Betonung von sozialer Gerechtigkeit geändert werden: Merkel sieht in den traditionellen CDU-Werten wie Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit keine Gegensätze.

Letztlich sind programmatische Debatten überflüssig, wenn die praktische Politik völlig anders ausfällt. Und bei der Schröder-Nachfolgerin haben viele den Eindruck, als stehe sie einer Koalition zweier sozialdemokratischer Parteien vor. Es ist für die Menschen „draußen im Lande“ kaum zu erkennen, auf welchem Politikfeld die CDU für den Wert der Freiheit eintritt. Der Chef der „größten deutschen Arbeitnehmerpartei“ – so positioniert sich die NRW-CDU gern – gibt der Freiheit nun Vorrang. So hat das nordrhein-westfälische Landeskabinett als erste Landesregierung einen Gesetzentwurf genehmigt, der die Ladenöffnungszeiten an Werktagen grundsätzlich freigibt.

Bei Gewerbetreibenden trifft dieser Schritt auf Zustimmung. „Jeder Händler muss das Recht haben, dann zu öffnen, wenn seine Kunden kommen. Die Veränderung des Ladenschlussgesetzes ist eine notwendige Anpassung an die Veränderung des Konsumentenverhaltens. Zudem bietet eine flexible Lösung eine Verbesserung der Konkurrenzsituation zu den Filialisten auf den grünen Wiesen“, sagte Markus Mingers, Vorsitzender des Gewerbevereins Bonner Südstadt http://www.bonner-suedstadt.de/gewerbeverein.html.





Nach dem neuen Gesetz dürfen Geschäfte an Werktagen beliebig öffnen. Geschlossen bleiben die Läden in der Regel an Sonntagen, allerdings mit zahlreichen Ausnahmen. Lediglich die Adventssonntage dürfen dem Entwurf zufolge auf keinen Fall freigegeben werden. Ansonsten sind weiterhin vier verkaufsoffene Sonn- und Feiertage pro Jahr mit jeweils maximal fünf Stunden Öffnungszeit zulässig. Allerdings wird kein vorgeblicher Grund wie ein Volksfest für die Genehmigung mehr benötigt. Mingers forderte die vollständige Freigabe der Ladenöffnungszeiten. „Die Landesregierung darf sich nicht vom Widerstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di von einer vollständigen Freigabe der Ladenöffnungszeiten abhalten lassen“.

Die Landesregierung begründete ihren Schritt mit veränderten Lebensgewohnheiten der Menschen an Rhein und Ruhr. „Mit diesem neuen Gesetz orientiert sich die Landesregierung an den veränderten Arbeits-, Lebens- und Konsumgewohnheiten der Menschen“, erklärte die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU). NRW erreiche damit europäischen Standard. Kurz vor Erreichen des Rentenalters mit 60 Jahren hat das größte Bundesland anscheinend noch mehr reformerischen Elan als die übrigen Länder.

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Enterprise Search trifft auf Blog
Bereitgestellt von Benutzer: cklemp
Datum: 23.08.2006 - 11:58 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 22301
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Ansgar Lange

Kategorie:

Apparate und Behälterbau


Meldungsart: Unternehmensinformationen
Versandart: kein
Freigabedatum: 23.08.06

Diese HerstellerNews wurde bisher 1015 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"Wenn die Kunden kommen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

medienbüro.sohn (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Eigentor oder Lebensrettung für den Grünen Punkt? ...

Berlin/Düsseldorf, 19. Dezember 2007 - Rosige Geschäfte auch für die Zukunft - das eigentlich sollte nach einem Bericht des Handelsblattes der Druck auf den Gesetzgeber dem Dualen System Deutschland (DSD) sichern. „Nun aber sieht es so aus, als ...

Open Source-Prinzip in Wissenschaft und Wirtschaft: ...

Von Gunnar Sohn Berlin/Bonn, www.ne-na.de – Der Zugang zu Wissenschaftsressourcen ist in Deutschland sehr reguliert durch Patentschutz, Copyright und ähnliche Bestimmungen. Diese Ansicht vertritt Julian Klein von der Hochschule für Musik und ...

Alle Meldungen von medienbüro.sohn