NABU: EU muss sich auf mindestens 30 Prozent weniger Treibhausgase verpflichten
NABU: EU muss sich auf mindestens 30 Prozent weniger Treibhausgase verpflichten
(pressrelations) - Miller: Tatenlosigkeit bei Energieeffizienz und Emissionshandel ist unverantwortlich
Berlin ? Mit dem heute in Brüssel vorgelegten Fahrplan für eine kohlenstoffarme Wirtschaft formuliert die Europäische Kommission lediglich Leitplanken für die künftige EU-Klimapolitik, vermeidet aber die nötigen Schlussfolgerungen. "Die EU muss sich endlich verpflichten, den europäischen Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um mindestens 30 Prozent zu senken", forderte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Darin ist sich der NABU mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen einig, denn nur dann ist das Ziel einer Reduzierung um 95 Prozent bis 2050 noch zu erreichen.
Zudem zeigen die Analyse der EU-Kommission sowie neuere Studien, dass mit den bisherigen Zielen die großen volkswirtschaftlichen Vorteile, die ein ambitionierter Klimaschutz bietet, nicht zu verwirklichen sind. "Nur wenn wir künftig mit Energie und Ressourcen sparsamer und intelligenter umgehen, können wir die drohende Klimakatastrophe abwenden und in Europa Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung langfristig sichern", betont Miller.
Ohne eine Anhebung der Klimaschutzziele droht aus Sicht des NABU auch der europäische Emissionshandel bis 2020 wirkungslos zu verpuffen. So gibt es seit 2005 eine massive Überversorgung von Energieunternehmen und Industrie mit Emissionsrechten, die durch die Wirtschaftskrise weiter verschärft wurde. Das hat auch die EU-Kommission bereits im Mai 2010 offiziell festgestellt. "Aber wenn der Preis für Kohlendioxid-Emissionen weiter sinkt, dann fehlen die Anreize, in zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen zu investieren. Deshalb müssen für die nächste Handelsphase bis 2020 mindestens 1,4 Milliarden Emissionsrechte vom Markt genommen werden", erklärt Leif Miller.
Auch der jetzt vorgelegte EU-Energieeffizienzplan geht dem NABU nicht weit genug. EU-Energiekommissar Oettinger sträubt sich weiter gegen ein verbindliches Energiesparziel für die Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2020. Dabei gibt die Kommission selbst zu, dass die EU das unverbindliche Ziel, 20 Prozent weniger Energie zu verbrauchen, ohne zusätzliche Maßnahmen um die Hälfte verfehlen wird. "Diese Tatenlosigkeit bei der Steigerung der Energieeffizienz ist völlig unverantwortlich. Auch der neue Plan schreibt die alten Versäumnisse fort und schiebt konkrete Aktionen auf die lange Bank", kritisiert Miller.
Für Rückfragen:
Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, Tel. 030-284984-1617.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de.
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Datum: 08.03.2011 - 13:00 Uhr
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