Erste Vergabe des Hans-Kilian-Preises zur Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation
(ots) - Hans-Kilian-Preis geht an Hartmut Böhme
   Hartmut Böhme, Professor für Kulturtheorie und 
Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, ist 
erster Träger des "Hans-Kilian-Preises zur Erforschung und Förderung 
der metakulturellen Humanisation". Der mit 80.000 Euro dotierte 
internationale Forschungspreis wird am 6. Mai in der Technischen 
Universität Darmstadt vergeben. Der Hans-Kilian-Preis, den die 
Köhler-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 
auslobt, würdigt exzellente Leistungen von Personen, die neue 
Einsichten in die geschichtliche und kulturelle Existenz des Menschen
und seine veränderliche Psyche vermittelt haben.
   Forschungsschwerpunkte Hartmut Böhmes sind die Natur- und 
Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, 
Kunst und Literatur; Historische Anthropologie, insbesondere 
Geschichte des Körpers.
   Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen.
   In der Jurybegründung heißt es:
   "Hartmut Böhme hat in mehreren (interdisziplinär ausgerichteten) 
Arbeiten nicht zuletzt seinem anhaltenden Interesse an 
psychologischen und insbesondere psychoanalytischen Fragestellungen, 
Denkformen und Forschungen auf eindrucksvolle Weise Ausdruck 
verliehen. In bedeutenden Publikationen u.a. zur Kultur- und 
Mentalitätsgeschichte sowie zur Ideen- und Begriffsgeschichte wird 
nicht zuletzt die Bedeutung der Psychoanalyse - auch als Sozial- und 
Kulturwissenschaft - deutlich. Historische sowie sozial- und 
kulturwissenschaftliche Perspektiven charakterisieren das Lebenswerk 
des ersten Preisträgers seit langem. In jüngster Zeit zeigt sich das 
beispielsweise in Böhmes eindrucksvollen, zeitdiagnostisch 
gehaltvollen Studien über den Fetischismus und seine Bedeutung in der
Moderne. Mit seinen interdisziplinären Forschungen, die die 
Psychologie und Psychoanalyse einbeziehen, zu aktuellen Phänomene 
vertritt Hartmut Böhme solche Perspektiven, die für die Vergabe des 
Hans-Kilian-Preises wesentlich waren."
   Der Preis ist nach Hans Kilian (1921-2008) benannt, der - nach 
seiner Habilitation an der TU Darmstadt - von 1971 bis zu seiner 
Pensionierung im Jahre 1984 als Professor für Sozialpsychologie und 
Angewandte Psychoanalyse an der Universität Kassel lehrte. Der 
interdisziplinär arbeitende Gelehrte widmete seine Aufmerksamkeit dem
Menschen in der (post-)modernen Welt. Er sah den Menschen in unserer 
Gegenwart mit zahlreichen neuen kognitiven Anforderungen und Aufgaben
konfrontiert, aber auch mit neuen Herausforderungen unseres 
Wahrnehmungsvermögens, unserer emotionalen Fähigkeiten, Phantasie und
Vorstellungskraft, schließlich unserer praktischen Kreativität.
   In seiner Fragment gebliebenen Theorie der biologischen, 
kulturellen, sozialen und psychischen Evolution des Menschen sieht er
für die postmoderne globalisierte Welt eine neue Stufe der 
Entwicklung vor ("metakulturelle Humanisation").
   Die 1987 durch Lotte Köhler errichtete Köhler-Stiftung im 
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fördert die 
Wissenschaften vom Menschen und zwar insbesondere solche Gebiete, die
das Verständnis des Menschen über sich selbst erweitern. Darunter 
sind zu verstehen sowohl Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der 
Medizin als auch auf dem Gebiet der psychologischen Aspekte der 
Menschen vor allem im Zusammenleben mit anderen in Vergangenheit, 
Gegenwart und Zukunft.
   Anlässlich der Preisverleihung erscheint im Psychosozial Verlag 
Gießen ein Band mit ausgewählten Schriften Hans Kilians und 
wissenschaftlichen Beiträgen zu seinem Leben und Werk (Kulturelle 
Evolution und Bewusstseinswandel, hrsg. von Lotte Köhler, Jürgen 
Reulecke und Jürgen Straub. Gießen 2011).
   Die Preisverleihung ist presseöffentlich. Bitte melden Sie sich 
per E-Mail: nicole.germeroth(at)stifterverband.de zur Veranstaltung an.
   Datum: Freitag, 6. Mai 2011, 
   Beginn 16:00 Uhr 
   Veranstaltungsort: Technische Universität Darmstadt, karo 5,      
Karolinenplatz 5, 64289 Darmstadt
   Ablauf:
   Begrüßung
   Professor Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der Technischen       
Universität Darmstadt
   Hans-Kilian-Preis 2011
   Dr. Heinz-Rudi Spiegel, Vorsitzender des Kuratoriums für den      
Hans-Kilian-Preis
   Hans Kilian: Lebenslauf und wissenschaftliches Anliegen 
   Dr. Lotte Köhler, Stifterin
   Laudatio auf den Preisträger
   Professor Dr. Jürgen Straub, Ruhr-Universität Bochum, Mitglied des
Kuratoriums und des Preiskollegiums für den Hans-Kilian-Preis
   Vortrag: "Der zergliedernde Akt. Zur Bild- und Psychohistorie der 
Anatomie" 
Professor Dr. Hartmut Böhme, Humboldt-Universität zu Berlin 
Erster Träger des Hans-Kilian-Preises zur Erforschung und Förderung 
der metakulturellen Humanisation
   anschließend Empfang
Pressekontakt:
Nicole Germeroth - Referentin Stiftungskommunikation 
DSZ - Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche 
Wissenschaft
Barkhovenallee 1 - 45239 Essen
Tel.: 0201/8401-204
E-Mail: nicole.germeroth(at)stifterverband.de; 
www.deutsches-stiftungszentrum.de
      
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Datum: 24.03.2011 - 12:28 Uhr
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