Energiewende deutlich beschleunigen. Alle Atomkraftwerke stilllegen. BUND legt "Maßnahmenkatalog zum Sofortausstieg aus der Atomenergie" vor
(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich ihrer für
kommenden Freitag anberaumten Konferenz mit den Ministerpräsidenten
der Länder aufgefordert, endlich die richtigen Entscheidungen für
eine beschleunigte Energiewende zu treffen. Lediglich einige der
ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke in Deutschland
abzuschalten und andere Risikomeiler weiterlaufen zu lassen, wäre die
falsche Antwort auf die atomare Katastrophe in Japan.
"Die von Kanzlerin Merkel im Herbst 2010 beschworene
`Energie-Revolution` mit längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke ist
mit Fukushima endgültig gescheitert. Deutschland muss und kann sich
sofort und endgültig von der Atomenergie verabschieden. Jetzt muss
eine tatsächliche Revolution her, die sich den entschlossenen Ausbau
erneuerbarer Energien, weit mehr Energieeffizienz als heute und eine
Welt ohne Atomkraft als Ziele setzt", sagte der BUND-Vorsitzende
Hubert Weiger.
Mit deutlich mehr Effizienz im Energiesektor und einer
Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien ließen sich alle
Atomkraftwerke in Deutschland sehr schnell ersetzen. Priorität haben
müssten die drastische Verringerung des Stromverbrauchs in Industrie
und Haushalten sowie der schnelle Ausbau der Energieerzeugung in
Gaskraftwerken, die dabei möglichst mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten
sollten.
Thorben Becker, BUND-Energieexperte: "Der Ausstieg aus der
Atomenergie ist keine Zauberei. Erforderlich ist vor allem schnelles
und entschlossenes Handeln. Wenn klar ist, dass die Atomkraftwerke
endgültig abgeschaltet werden, wenn der Bau neuer Kohlekraftwerke
verboten und die Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen
stärker gefördert wird, dann gibt es einen Neubauboom effizienter
Gas-Kraftwerke. Und wenn die Bundesregierung noch zusätzlich
milliardenschwere Programme auflegt, die zu einer deutlichen
Beschleunigung der Energiewende führen, dann ist der Atomausstieg
da."
Dem von Bundesumweltminister Norbert Röttgen und
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erstellten
6-Punkte-Energiekonzept der Bundesregierung bescheinigt BUND-Experte
Becker große Lücken. Ausgerechnet das entscheidende Thema einer
drastischen Verringerung des Stromverbrauchs werde darin
vernachlässigt. Dringend erforderlich sei ein
Energiespar-Sofortprogramm inklusive der Installierung eines
Energie-Effizienzfonds, der jährlich mit einer Milliarde Euro
ausgestattet werden sollte. Mindestens ein Atomkraftwerk pro Jahr
könne mit einem solchen Programm "weggespart" werden. Benötigt werde
auch ein bundesweites Stromeffizienz- und Einsparprogramm für
Haushalte und Gewerbe inklusive von "Abwrackprämien" für ineffiziente
Geräte.
Das BUND-Hintergrundpapier "Maßnahmenkatalog zum Sofortausstieg
aus der Atomenergie" finden Sie im Internet unter: http://www.bund.ne
t/fileadmin/bundnet/publikationen/atomkraft/20110412_atomkraft_massna
hmenkatalog_sofortausstieg.pdf
Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte, Tel. 0173-6071603 bzw. Rüdiger
Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-464, E-Mail:
presse(at)bund.net, www.bund.net
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Datum: 12.04.2011 - 10:51 Uhr
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