Greenpeace-Projektion auf Tschernobyl-Sarkophag / Umweltschutzorganisation ruft zum globalen Atom-Ausstieg auf
(ots) - Mit einer Projektion auf den
Sarkophag des Atomkraftwerks Tschernobyl erinnerte die unabhängige
Umweltschutzorganisation Greenpeace heute an den Beginn der
Atomkatastrophe von 1986. Um 1.23 Uhr, exakt 25 Jahre nach der
Explosion des Reaktors Nummer 4, waren auf der Schutzhülle die Worte
"Stoppt den atomaren Wahnsinn!" zu lesen.
"Die Atom-Explosion in Tschernobyl brachte furchtbares Leid über
Millionen von Menschen. Und sie tut es immer noch", sagt Kumi Naidoo,
Geschäftsführer von Greenpeace International (aus dem Englischen
übersetzt). "Wir sind heute mit unseren Gedanken bei den Opfern der
Katastrophe und ihren Verwandten. Wir fühlen die moralische
Verpflichtung, aus Tschernobyl zu lernen."
In den frühen Morgenstunden des 26. April 1986 kam es im
Atomkraftwerk Tschernobyl zum Super-GAU. Das Unglück ereignete sich
in einem graphitmoderierten Druckröhrenreaktor vom Typ RBMK. Ursache
für die Havarie war eine Kombination aus menschlichem Versagen und
einem Konstruktionsfehler des Reaktortyps, den mehrere Explosionen
zerstörten. Seine Ummantelung fing Feuer und brannte zehn Tage lang.
Dabei gelangte radioaktives Material in die Atmosphäre und verteilte
sich weiträumig über ganz Europa. Große Flächen wurden dabei
kontaminiert. Experten vermuten, dass noch immer 95 Prozent der 190
Tonnen Kernbrennstoff in der Reaktorruine liegen. Ein "Sarkophag" aus
Metall soll den Austritt weiterer Strahlung verhindern. Doch die
Schutzhülle ist instabil und droht zu kollabieren.
"Die Dimension der Atomkatastrophe sprengt noch immer unser
Vorstellungsvermögen. In Pripjat, etwa zwei Kilometer vom Reaktor
entfernt, lebten vor 25 Jahren noch 50.000 Einwohner. Heute sieht es
dort aus wie in einer Geisterstadt. Noch viele Generationen werden
mit den gravierenden Folgen von Tschernobyl kämpfen müssen", sagt
Tobias Münchmeyer, Atomexperte bei Greenpeace.
Vertreter der Atomindustrie behaupteten vermehrt, die
Tschernobyl-Katastrophe sei ein bedauerlicher Einzelfall und werde
sich nicht wiederholen. Das Erdbeben und der darauf folgende Tsunami
in Japan am 11. März 2011 bewiesen das Gegenteil. Die
Naturkatastrophe führte im Atomkraftwerk Fukushima zu schwersten
Unfällen in vier Kraftwerksblöcken, die mit dem Unglück von
Tschernobyl vergleichbar sind.
Greenpeace warnt seit Jahren vor den Gefahren der Atomkraft. Vor
dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse präsentierte die unabhängige
Umweltschutzorganisation Anfang April 2011 ein neues Energiekonzept
"Der Plan". Das zeigt, dass Deutschland bis 2015 endgültig aus der
Atomkraft aussteigen kann. Die Stromerzeugung aus 100 Prozent
Erneuerbaren Energien ist im Jahr 2050 möglich.
Achtung Redaktionen: Tobias Münchmeyer ist vor Ort in Tschernobyl
unter +49 151 145 330 73 erreichbar. Er nimmt auch Interviewanfragen
für Kumi Naidoo, Geschäftsführer von Greenpeace International,
entgegen. Pressesprecherin Mirja Schneemann steht Ihnen unter +49 151
145 330 73 zur Verfügung. Fotos erhalten Sie unter +49 179 115 33 93,
Filmmaterial unter +49 175 589 17 18.
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Datum: 26.04.2011 - 00:28 Uhr
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