IndustrieTreff - Nur Biokraftstoffe ermöglichen eine langfristige CO2-Reduktion im Luftverkehr

IndustrieTreff

Nur Biokraftstoffe ermöglichen eine langfristige CO2-Reduktion im Luftverkehr

ID: 398845

(ots) -

Sperrfrist: 04.05.2011 13:30
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Bis 2050 droht Verdreifachung der CO2-Emissionen / Globaler
Luftverkehr wächst pro Jahr durchschnittlich um 4,5% /
Effizienzsteigerungen in der Flugzeugtechnologie werden durch diesen
Anstieg zunichte gemacht / Entwicklung hochwertiger Biokraftstoffe
wird zum Hoffnungsträger für das Erreichen der hochgesteckten
Klimaziele / Erforderlicher Wandel in der Industrie nur durch
konzertiertes Vorgehen von Politik, Wirtschaft und Forschung möglich

Das weltweite Luftverkehrsaufkommen wird sich bei einem
durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 4,5% in den kommenden 15
Jahren verdoppeln und bis 2050 sogar auf rund drei Billionen
transportierte Tonnenkilometer versechsfachen. Der stärkste Boom des
Sektors ist in Asien - insbesondere Indien und China - sowie im Nahen
Osten zu erwarten. Aktuell zeichnet der Luftverkehr für lediglich 2%
der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Bei den erwarteten
technologischen Fortschritten und prognostizierten Wachstumsraten
wird dieser Anteil in den kommenden Jahrzehnten jedoch
unverhältnismäßig zunehmen. Trotz signifikanter technologischer
Innovationen bei neuen Flugzeugtypen führt insbesondere die lange
Nutzungsdauer der Flugzeuge von 30 bis 40 Jahren dazu, dass sich
Effizienzsteigerungen nur langsam auf die Gesamtweltflotte auswirken.
Daher ist von einer jährlichen Steigerung des weltweiten
Kohlendioxidausstoßes im Flugverkehr um 3% auszugehen. In Folge
dessen würden sich bis 2050 trotz der angenommenen
Effizienzsteigerungen die CO2-Emissionen dieses Transportsektors mehr
als verdreifachen. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Studie
"Sustainable Aviation", welche die internationale Strategieberatung




Booz & Company und das Weltwirtschaftsforum (WEF) heute vorgestellt
haben. Sie beschreibt konzertierte Strategien zur Reduktion
klimaschädigender CO2-Emissionen und für ein nachhaltiges Wachstums
im Luftverkehr.

Mit Biokraftstoffen aus der CO2-Falle

Diese Prognosen stehen im krassen Gegensatz zu den ambitionierten
kollektiven Klimaschutzzielen, zu denen sich die internationale
Luftfahrtbranche 2009 selbst verpflichtet hat. Aufbauend auf einer
angestrebten 1,5%igen Treibstoff- und CO2-Effizienzsteigerung pro
Jahr bis 2020 möchte die Industrie ab 2020 CO2-neutral wachsen. Für
das Jahr 2050 wird gar eine 50%-Netto-Verringerung der Emissionen
gegenüber 2005 angestrebt. "Um sich aus diesem strategischen Dilemma
zu befreien, führt für die internationale Luftfahrtindustrie kein Weg
vorbei an Biokraftstoffen", so Jürgen Ringbeck, Partner und
Luftverkehrsexperte bei Booz & Company. "Auch wenn andere Hebel kurz-
und mittelfristig weitere Effizienzgewinne bewirken können, besitzen
nur hochentwickelte Treibstoffe aus Biomasse das Potenzial, die
langfristigen und ambitionierten Industrieziele zu erreichen." Nur
mit ihnen läßt sich das Problem der langen Flugzeugnutzungszyklen
umgehen, da sie auch der bestehenden Flotte beigemischt werden
können. Allerdings befindet sich diese Form der Bioenergie für den
Luftverkehr in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, das noch
erhebliche Risiken birgt. Für die Erreichung der Industrieziele sind
im Jahr 2050 13,6 Millionen Barrel nachhaltige Biokraftstoffe der
zweiten Generation erforderlich. Diese weisen 80-90% geringere
Lebenszyklus-CO2-Emissionen auf als herkömmliches Kerosin. Dies würde
einer ca. 90prozentigen Substitution durch Biokraftstoffe
entsprechen.

Konzertierte Aktion des Industriesektors notwendig

Die vorgelegte Studie quantifiziert das Ausmaß der notwendigen
CO2-Reduktion und skizziert detailliert die Potenziale der
notwendigen Hebel. Diese umfassen Maßnahmen wie die operative
Exzellenz im Flugbetrieb und eine optimierte Infrastruktur im Bereich
der Flugsicherung sowie an Flughäfen, zusätzliche F&E-Investitionen
für radikal neuentwickelte, energieeffizientere Flugzeugtypen,
Biokraftstoffe, aber auch marktbasierte Mechanismen wie
Emissionshandel und -kompensation. Laut Booz & Company spielen für
den Markterfolg der ökologischen Flugzeugtreibstoffe als langfristig
wichtigstem CO2-Reduktionshebel auch der regulatorische Rahmen,
neuartige Kooperationen, innovative Finanzierungskonzepte und eine
gezielte Information der Verbraucher eine zentrale Rolle. "Der Umbau
des Sektors erfordert massive Investitionen, um einen Quantensprung
bei der Technologie und einen nachhaltigen Ausbau der Produktion zu
erreichen. Die notwendigen Marktdynamiken entwickeln sich allerdings
nur, wenn Industrie und Politik gezielt und gemeinsam fördern sowie
die richtigen Anreize setzen", so Ringbeck. Für den Industriestandort
Deutschland ergeben sich durch diesen fundamentalen Strukturwandel
erhebliche ökonomische Chancen, sich durch geeignete Förder- und
Produktionskonzepte für Agrotreibstoffe erfolgreich zu positionieren.
Klar ist aber auch: Für einen zukunftsweisenden Ansatz ist ein
gemeinsamer Kraftakt aller Beteiligten auf globaler Ebene und entlang
der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich.

Zusätzlich liegen kurz- und mittelfristig auch große Potenziale im
konsequenten Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen des
Luftverkehrsmanagements und der Flughäfen. Dieser ist insbesondere in
Regionen mit hohem Wachstum dringend erforderlich. Werden die
notwendigen zusätzlichen Kapazitäten im Luftraum und am Boden nicht
geschaffen, droht eine zusätzliche Verschlechterung der CO2-Effizienz
des Sektors durch das steigende Verkehrsaufkommen.

Positive Anreize wirksamer als Strafabgaben

Die Studie weist positiven Anreizen ein deutlich höheres Potenzial
für die weitere Reduktion des Klimakillers zu, als den aktuell
diskutierten staatlichen Umweltabgaben und Steuern. Letztere
entziehen der Industrie in signifikantem Umfang Gelder, die so für
Investitionen in CO2-reduzierende Maßnahmen fehlen. Marktbasierte
Mechanismen wie Emissionshandel und -kompensation bieten zwar die
Möglichkeit, Emissionen kosteneffizient zu reduzieren, solange
CO2-Einsparungen in anderen Sektoren günstiger zu realisieren sind.
Allerdings müssen auch hier die Auswirkungen des Mittelabflusses aus
dem Luftverkehrssektor und damit verbundene negative makroökonomische
Auswirkungen betrachtet werden. Das mahnende Fazit der Studie: Bei
der Umsetzung dieser marktbasierten Mechanismen ist eine deutliche
Intensivierung der Zusammenarbeit der Fluggesellschaften und ihres
Dachverbandes IATA mit den nationalen Regierungen und der
International Civil Aviation Organization (ICAO) zur Definition eines
globalen nachhaltigen Ansatzes für den Luftverkehr zwingend
erforderlich und langfristig erfolgskritisch für das Erreichen der
ambitionierten Klimaziele.

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allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
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