VDE-Studie: Energiewende erfordert neues System der elektrischen Energieversorgung / Verband stellt Konzept für die Übertragungsnetze der Zukunft vor
(ots) -
Um den für die nächsten Jahre geplanten deutlichen Ausbau
erneuerbarer Energien zu ermöglichen, müssen bis zum Jahr 2020 alle
Teile des Systems aus Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Nutzung
elektrischer Energie grundlegend weiter entwickelt werden, ansonsten
wird es eng mit der Energiewende. Der VDE fordert ein komplett neues,
integriertes Gesamtsystem ("Smart System"), um die horizontale und
vertikale Systemintegration voranzutreiben - das heißt um den
künftigen europäischen Verbundbetrieb auszuweiten und ein effizientes
Lastmanagement über die Hierarchieebenen Erzeugung, Übertragung und
Verteilung hinweg zu ermöglichen. Besonders dringlich ist der massive
Ausbau der Übertragungsnetze. Dies ist das Ergebnis zweier neuer
Studien des VDE, die das Energiekonzept der Bundesregierung auf den
Prüfstand stellen. In seinen Studien entwickelt der Verband ein
Konzept zum Netzausbau, mit dem auch die Akzeptanz in der Bevölkerung
gesichert und wichtige Impulse für einen effizienten und rationellen
Netzausbau in Europa gegeben wird.
Der VDE empfiehlt, zügig ein leistungsstarkes, europaweites
Overlay-Netz zur Übertragung elektrischer Energie über weite Strecken
zu etablieren. Hierzu sollten verschiedene Infra¬strukturen physisch
gebündelt und vorhandene Verkehrstrassen zum Aufbau des
Overlay-Netzes genutzt werden. Nach Analysen des VDE ist dies umso
dringlicher, als die im Energie¬konzept der Bundesregierung gemachten
Annahmen zum Zubau an erneuerbarer Energie und zur Senkung des
Energiebedarfs noch deutlich über die als Basis des Konzeptes
erarbeiteten Szenarien hinaus gehen. Um die Energiewende stemmen zu
können, müssen über den Netzausbau hinaus das integrierte
Gesamtsystem optimiert, die Verteilungsnetze automatisiert und auf
allen Systemebenen Speichertechnologien zur Verfügung gestellt
werden. Der Technologieverband warnt davor, dass die notwendigen
Veränderungen nicht nur Stromtrassen und einzelne Punkte des
Systemdesigns betreffen dürfen. Das vom VDE geforderte "Smart System"
geht weit über den "Smart Grids"-Ansatz hinaus und beinhaltet die
Neudefinition von Verantwortlichkeiten, Marktregeln,
Geschäftsmodellen, Tarifstrukturen und Anreizsystemen.
Für die Redaktion: Die Studie "Stromübertragung für den
Klimaschutz" kostet 250 Euro und kann im InfoCenter unter www.vde.com
bestellt werden. Für VDE-Mitglieder ist sie kostenlos. Die Empfehlung
"Politische Handlungsfelder im Hinblick auf die Weiterentwicklung in
der Elektrizitätsversorgung in Deutschland und Europa" kann kostenlos
heruntergeladen werden.
Über den VDE:
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 35.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000
Studierende, 4.000 Young Professionals) und 1.000 Mitarbeitern einer
der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE
vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs-
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die
Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln
der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und
Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.
Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als
Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des
VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik,
Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.
Pressekontakt:
Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora(at)vde.com
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Datum: 12.05.2011 - 12:05 Uhr
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