Anti-Atom-Bündnis fordert Bündnis90/Die Grünen auf, schwarz-gelben Atomfahrplan abzulehnen. Offener Brief an Parteitags-Delegierte
(ots) - Umweltverbände und Anti-Atom-Initiativen haben die 
Delegierten von Bündnis90/Die Grünen in einem Offenen Brief 
aufgerufen, bei ihrem Sonderparteitag am kommenden Wochenende den 
Atomfahrplan der Bundesregierung abzulehnen. Einem Gesetz, das den 
Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 hinauszögere und ihn nicht 
unumkehrbar mache, dürfe "kein grüner Segen" erteilt werden. 
Ansonsten würden alte Gräben zwischen der Anti-Atom-Bewegung und 
Bündnis90/Die Grünen wieder aufgerissen.
   Zu den Unterzeichnern des Briefes zählen der Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND), Robin Wood, .ausgestrahlt, Campact, 
die Naturfreunde Deutschlands, die Internationalen Ärzte für die 
Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und zahlreiche lokale 
Standortinitiativen der Anti-Atom-Bewegung wie die Bürgerinitiative 
Lüchow-Dannenberg und die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad.
   Stimme der Parteitag dem schwarz-gelben Atomfahrplan zu, führe 
dies die von den Grünen nach dem Gau von Fukushima erhobene Forderung
nach einem Ausstieg bis 2017 ad absurdum. "So entsteht nicht 
Glaubwürdigkeit bei Wählerinnen und Wählern - sondern der Eindruck, 
aus Angst vor Kampagnen der politischen Konkurrenz grüne 
Kernpositionen zu räumen", heißt es in dem Brief.
   Zwar sei die endgültige Abschaltung der sieben ältesten Atommeiler
plus Krümmel zu begrüßen. Dies bleibe jedoch auch sichergestellt, 
wenn die Grünen den Ausstiegsplan insgesamt ablehnen würden. Zu viele
Komponenten des Atomfahrplans seien unzureichend. Beispielsweise 
würde das AKW Gundremmingen C, nahezu baugleich mit Fukushima, noch 
bis 2021 weiterlaufen dürfen. Unverbindlich bleibe auch die 
angekündigte bundesweite Suche nach einem Endlager für 
hochradioaktiven Atommüll. Fakten würden lediglich in Gorleben 
geschaffen, indem dort der Ausbau des Salzstocks zum Endlager 
fortgesetzt werde.
   "Mit einer Zustimmung würden sich die Grünen an einen Zeitplan 
fesseln, der ihnen jeden relevanten atompolitischen 
Gestaltungsspielraum im Falle einer Regierungsbeteiligung im Jahr 
2013 rauben würde. [..] Die Grünen müssen in der Offensive bleiben 
und dürfen das Heft des Handelns nicht aus der Hand geben! Sie müssen
mit der klaren Forderung nach einem Ausstieg innerhalb einer 
Legislaturperiode in den Bundestagswahlkampf 2013 ziehen", forderten 
die Verbände.
   Im Brief wird auch vor negativen Konsequenzen für das Verhältnis 
zwischen der Anti-Atom-Bewegung und den Grünen gewarnt. Mit ihrer 
Zustimmung zu einem völlig unzureichenden Atomausstieg hätten die 
Grünen bereits im Jahr 2000 einen tiefen Graben zur 
Anti-Atom-Bewegung aufgerissen. Dieser sei in den letzten Jahren auf 
vielfache Weise überbrückt worden, unter anderem durch gemeinsame 
Proteste für das schnelle Ende der Atomkraft. "Beginnen Sie jetzt 
nicht, diese Brücken wieder einzureißen! Streiten Sie mit uns für 
einen Ausstieg, der diesen Namen auch verdient!", lautet die 
Aufforderung in dem Brief an die Delegierten.
   Offener Brief an die Delegierten von Bündnis90/Die Grünen als pdf 
zum Download unter: http://www.bund.net/offenerbrief
Pressekontakt:
Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464/-425, E-Mail: 
presse(at)bund.net, www.bund.net; Christoph Bautz, 
Campact-Geschäftsführer, Tel. 04231-957445, E-Mail: bautz(at)campact.de,
www.campact.de; Dirk Seifert, Energiereferent Robin Wood, 
040-380892-21, E-Mail: energie(at)robinwood.de, www.robinwood.de; Jochen
Stay, Sprecher .ausgestrahlt, Mobil: 0170-9358759, 
www.ausgestrahlt.de; Ewald Feige, IPPNW, Tel: 030-698074-11, E-Mail: 
feige(at)ippnw.de, www.ippnw.de, Uwe Hiksch, Naturfreunde, Mobil: 
0176-62015902, E-Mail: hiksch(at)naturfreunde.de, www.naturfreunde.de
      
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Datum: 21.06.2011 - 12:49 Uhr
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