Pflanzenöle in europäischem Diesel bedrohen letzte Urwälder / Greenpeace testet Diesel in neun europäischen Ländern
(ots) - 19. 7. 2011 - Bis zu einem Drittel Palmöl enthält 
in Europa die sogenannte Biodieselbeimischung. Dadurch tragen Europas
Autofahrer beim Tanken zur Zerstörung der letzten Urwälder bei. Das 
ist das Ergebnis eines großangelegten Dieseltests der unabhängigen 
Umweltschutzorganisation Greenpeace. Bei dem Test wurde der 
Biodieselanteil im Diesel auf seine Rohstoffe untersucht. Insgesamt 
wurden Dieselproben von 92 europäischen Tankstellen, darunter Shell, 
Aral und Esso, analysiert. Getestet wurde in Deutschland, Frankreich,
Italien, Belgien, Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden, Schweden und
Österreich. Deutschland liegt mit je acht Prozent Palm- und Sojaöl in
der Beimischung im Mittelfeld. In Italien wird der Agrodieselanteil 
aus durchschnittlich 37 Prozent Palmöl hergestellt, in Frankreich aus
28 Prozent Sojaöl. Zwar gelten seit Anfang dieses Jahres EU-weit 
Nachhaltigkeitskriterien für Agrotreibstoffe. Diese führen jedoch 
dazu, dass die Urwälder in Indonesien und Brasilien für den 
Lebensmittelanbau gerodet werden.
   "Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind weltweit begrenzt, die 
europäische Gesetzgebung geht an der Realität vorbei", sagt Gesche 
Jürgens, Waldexpertin bei Greenpeace. Jetzt treiben die sogenannten 
indirekten Landnutzungsänderungen die Urwaldzerstörung voran. Sie 
spielen aber in der EU-Nachhaltigkeitsverordnung für Agrotreibstoffe 
überhaupt keine Rolle." In dieser Woche will die EU-Kommission 
entscheiden, inwiefern die bestehenden Nachhaltigkeitskriterien 
korrigiert werden müssen. Greenpeace fordert die Kommission auf, die 
indirekten Landnutzungsänderungen in die Nachhaltigkeitsverordnung 
aufzunehmen und die Förderung klimaschädlicher Agrotreibstoffe zu 
beenden.
   Agrospritproduktion wird weiter gefördert
   Treibstoffe aus Pflanzen werden von der Politik immer noch als 
Wunderwaffe im Kampf gegen den Klimawandel angepriesen. Auch die EU 
will den Anteil an Agrotreibstoffen bis 2020 auf zehn Prozent 
steigern. Das Institut für Europäische Umweltpolitik (IEEP) hat 
errechnet, dass für dieses Ziel eine Fläche von sechs Millionen 
Hektar, die doppelte Größe Belgiens, nötig wäre. Schon jetzt reichen 
die einheimischen Rohstoffe in Europa nicht aus, um die aktuellen 
Beimischungsquoten zu erfüllen. Laut IEEP wird bei europäischem 
Biodiesel ein Importanteil von rund 41 Prozent erwartet.
   "Agrosprit ist der falsche Weg, um den Ausstoß von 
klimaschädlichem CO2 im Verkehrssektor zu erreichen", sagt Jürgens. 
"Berücksichtigt man die indirekten Landnutzungsänderungen, sind 
pflanzliche Treibstoffe klimaschädlicher als fossile Kraftstoffe. Was
wirklich etwas für den Klimaschutz bringt, sind verbrauchsärmere 
Autos und alternative Verkehrskonzepte."
   Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Gesche Jürgens, Tel. 
0171-8787 833 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778. 
Die Testergebnisse im Detail: www.greenpeace.de
      
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Datum: 19.07.2011 - 06:00 Uhr
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