Blitzschutzorientierte Forschung und Entwicklung
Aktuelle Themen rund um den Blitzschutz standen im Fokus der vom „Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung“ (ABB) des VDE veranstalteten 9. VDE/ABB-Blitzschutztagung in Neu-Ulm. Die Themen erstreckten sich neben der Forschung von der Normung über die Gefährdung von Blitzeinwirkungen bis hin zu praxisbezogenen Herausforderungen.
(industrietreff) - Über den aktuellen Stand der Normung beim Überspannungsschutz berichtete Prof. Dr.-Ing. Klaus Scheibe vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik an der Fachhochschule Kiel. Seinen Angaben zufolge wurden in den zurückliegenden Jahren normativ große Anstrengungen auf dem Gebiet von Überspannungs-Schutzmaßnahmen im Niederspannungsbereich unternommen. Der Schwerpunkt des Beitrages entfiel dabei auf die überarbeiteten und neu erstellten Normen VDE 0675 sowie VDE 0845. Neben den Überspannungsschutzgeräten für den Einsatz in Wechselstrom-Niederspannungsanlagen wurden ergänzend die die aktuellen Standards für den Niederspannungs-Gleichspannungsbereich, der für Photovoltaik- und Windenergieanlagen von Bedeutung ist, von Prof. Scheibe vorgestellt.
Im gleichen Zusammenhang verwies Dipl.-Ing. Josef Birkl von der Neumarkter Dehn + Söhne GmbH + Co. KG auf die neue Blitzschutznorm für Windenergieanlagen. Die deutsche Fassung der EN 61400-24 wurde im April 2011 als VDE 0127-24 veröffentlicht. Diese Norm beschreibt die Blitzumgebung von Windkraftanlagen mit den Verweisen auf die entsprechenden Blitzschutznormen. Dabei werden Anforderungen an den Blitzschutz für Teilkomponenten, wie zum Beispiel Rotorblätter, mechanischer Antriebstrang und elektrische und elektronische Steuerungssysteme festgelegt.
Realisierung adaptiver Wartungszyklen für Windenergieanlagen
Ganz generell ist der Blitz- und Überspannungsschutz von Windenergieanlagen eine unverzichtbare Maßnahme für eine hohe Verfügbarkeit der Anlage und damit für ihre Wirtschaftlichkeit. Darauf wies Dr.-Ing. Martin Wetter von der Blomberger Phoenix Contact GmbH & Co. KG hin. Wetter stellte in seinem Vortrag ein Blitzstrommessverfahren vor, welches es ermöglicht, beim Betrieb der Anlage die durch die Rotorblätter abgeleiteten Blitzströme direkt zu messen und deren Parameter wie Amplitude, Steilheit und Ladung zu erfassen. Das von ihm vorgestellte System ist mit bis zu drei Sensoren zunächst für Windenergieanlagen ausgelegt, um dort auf Basis der realen Blitzbelastung adaptive Wartungszyklen zu ermöglichen.
Verbesserter Personenschutz bei Vorhangfassaden
Auf die besonderen Anforderungen an den Blitzschutz bei Gebäuden mit Vorhangfassaden ging Dr. Franz Pigler von der Erlanger EMV- und Blitzschutz-Beratung ein. „Wenn ein Blitz in ein Gebäude mit Vorhangfassaden einschlägt, wird der größte Teil des Blitzstromes über die Fassade zur Erde abfließen“, erläuterte Pigler. Berühre allerdings eine Person die Fassade während eines Blitzeinschlags, dann könne diese Schaden erleiden. Durch eine bessere Verteilung des Blitzstromes in der Fassade durch Ausnutzung der Bewehrung der obersten Decke sowie durch besseren Potenzialausgleich und durch Isolierung der Fassadenteile könne die Gefährdung reduziert werden.
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Pressebüro für Wissen
Datum: 27.10.2011 - 14:05 Uhr
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Ansprechpartner: Dr. Rolf Froböse
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Telefon: 08071-2600
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