IndustrieTreff - Studie: Potenziale von Ökostrom nicht ausgeschöpft

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Studie: Potenziale von Ökostrom nicht ausgeschöpft

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Studie: Potenziale von Ökostrom nicht ausgeschöpft

(pressrelations) -
Investitionen in Erneuerbare und Haltung der Verbraucher untersucht

Berlin, 15. Februar 2012. Obwohl die Mehrheit der Verbraucher die Investitionen ihres Stromanbieters in erneuerbare Energien und die Energiewende als wichtig bewertet, beziehen nur 20 Prozent dieser Konsumenten tatsächlich Ökostrom. Zudem entspricht die grundsätzlich positive Einstellung und Erwartung der Verbraucher hinsichtlich des ökologischen Engagements ihres Energieversorgers nicht immer der Realität: Das Investitionsverhalten deutscher Energieversorger in erneuerbare Energien weist deutliche Unterschiede auf. Regional verwurzelte Versorger zeigen in Relation zu ihren Gesamtkapazitäten stärkeres Engagement als die großen Energiekonzerne und in absoluten Mengen gesehen mehr Investitionskraft als die ausschließlichen Ökostromanbieter. Zu diesen Ergebnissen kommt die heute in Berlin vorgestellte Studie "Potenziale für Ökostrom in Deutschland". Im Auftrag des Energieversorgers ENTEGA, einem der führenden Ökostromanbieter Deutschlands, untersuchte die DIW econ GmbH Verbrauch erpräferenzen für Ökostrom und das Engagement deutscher Energieversorger beim Ausbau erneuerbarer Erzeugungsanlagen.

Verbraucher legen Wert auf Investitionen in Ökostrom Für die Mehrheit der Befragten sind ökologische Merkmale ihres Stromproduktes relevant: Von größter Bedeutung ist, dass der eigene Energieversorger selbst in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert; 83 Prozent der Verbraucher beurteilen dies als wichtig oder sehr wichtig. "Der Großteil der Verbraucher misst der Senkung von CO2-Emissionen und den Investitionen in Erneuerbare große Bedeutung bei, statt allein auf Preisaspekte zu achten", kommentiert Cordelia Müller, Geschäftsführerin der ENTEGA Privatkunden GmbH Co. KG, die Studienergebnisse. "Es zeigt sich aber eine deutliche Diskrepanz zwischen dem theoretischen Bewusstsein und der eigentlichen Umsetzung." Von allen Befragten, die Handlungsbedarf bei der Senkung von CO2-Emmissionen sehen, sind nur 20 Prozent tatsächlich Ökostromkunden. Zudem ist es den Konsumenten wichtiger, dass ihr Versorger in erneuerbare Energien investiert, als dass sie selbst Strom beziehen, der ausschließlich aus regenerativen Quellen gewonnen wi rd.





"Unterm Strich wollen die Kunden die Energiewende, setzen sich aber nicht aktiv dafür ein", bewertet Müller die Ergebnisse. "Um die Energiewende mitzugestalten, müssen Verbraucher Qualität, Herkunft und Umweltnutzen ihres Stromangebots hinterfragen." Deutlich wird auch, dass Ökostrom-Gütesiegel nur einer Minderheit der Befragten bekannt sind. "Zertifikate, die dem Tarif einen zusätzlichen Umweltnutzen bescheinigen, bieten nur dann Orientierung, wenn die Verbraucher sie auch erkennen und verstehen", sagt Müller. "Hier besteht offensichtlich Handlungsbedarf."

Große Unterschiede im Investitionsverhalten der Versorger Die Investitionen der deutschen Energieversorgungsunternehmen (EVU) in den Ausbau erneuerbarer Energien weisen große Unterschiede auf. Die Studie analysierte die Entwicklung Erzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien (EE-Kapazitäten) ausgewählter EVU von 2005 bis 2010. Verglichen wurden dabei die vier großen Energieversorger E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW, die vier Ökostromanbieter EWS, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom sowie fünf regionale Energieversorger, u.a. ENTEGA mit ihrer Muttergesellschaft HEAG Südhessische Energie AG (HSE). "Das unterschiedliche Engagement ist insbesondere im Hinblick auf die Wirtschaftskraft oder aber die ökologische Ausrichtung einiger Unternehmen überraschend", konstatiert Müller.

Zum Stand 2010 haben die vier großen Energiekonzerne zwar die größten EE-Kapazitäten, anteilig an den Gesamtkapazitäten liegen sie jedoch deutlich unter dem Engagement der Ökostromanbieter (100 Prozent) und dem erneuerbaren Anteil von ENTEGA/HSE (56 Prozent). "Auch die Entwicklung der Kraftwerksparks zeigt, dass einige der großen EVU sogar EE-Kapazitäten in Deutschland abgebaut haben, sofern man Abgänge durch Verkäufe oder Stilllegungen berücksichtigt", erläutert Müller. Die regionalen Versorger bauten in diesem Zeitraum zwischen 20 und 188 Megawatt (MW) zu, die reinen Ökostromanbieter zwischen 0,1 und 29 MW. "Hier fällt die geringe Größe der Ökostromanbieter auf und damit einhergehend auch die geringere Investitionskraft", sagt Müller.

Qualität und Investitionen als Maßstab für Ökostrom "Um die Energiewende umzusetzen, reicht das zum Teil geringe Engagement der Versorger nicht aus", fasst Müller zusammen. "Der Umbau der deutschen Energiewirtschaft stellt uns vor große Aufgaben. Die Ziele sind nicht realisierbar, wenn die Unternehmen nicht genügend in den Ausbau der Anlagen investieren. Die Energieversorger dürfen nicht länger auf fehlende Rahmenbedingungen warten, sie müssen bei sich selbst mit der Energiewende anfangen."

Nach Vorstellung der Studienergebnisse forderte ENTEGA in einer Podiumsdiskussion mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) größeres Engagement auf Seiten der Verbraucher und neue Bewertungsmaßstäbe für Ökostrom: "Zu wenige Verbraucher hinterfragen Herkunft und Umweltnutzen ihres Stroms, während sie Investitionen bei den Unternehmen einfordern - oft, weil sie diese nicht klar erkennen und vergleichen können. Wenn wir aber Veränderungen im Investitionsverhalten der EVU und im Kaufverhalten der Verbraucher anstoßen wollen, muss die Qualität von Ökostrom neben dem Preis zum entscheidenden Bewertungskriterium werden. Dafür müssen wir bereits bestehende Standards, wie das Initiierungsmodell von ok power, noch bekannter machen. Es bedarf neuer Instrumente, die über den reinen Preisvergleich von Tarifen hinausgehen - beispielsweise ein Qualitätsportal als Entscheidungshilfe für Konsumenten, Bewertungsmaßs tab für Medien und Messlatte für die Energieversorger."

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt des DIW, konstatierte in der Diskussion: "Die Energiewende birgt enorme Herausforderungen, aber vor allem enorme Chancen durch die Schaffung von Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Eine kluge Energiewende kann zum Konjunkturmotor werden. Um diesen Motor so rasch wie möglich in Gang zu bringen, ist ein Masterplan nötig: Dazu gehören Ausbau der Stromnetze und Speicher, Netzoptimierung über Nachfragesteuerung sowie Schaffung geeigneter Regulierung und Rahmenbedingungen. Geeignete finanzielle Anreize für Stromnetze, Speicher und notwenige Stromkapazitäten zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage sind ebenso nötig wie die rasche Umsetzung aller Energiesparaktivitäten. Daher müssen nicht nur möglichst rasch die finanziellen Mittel zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung aufgestockt werden, sondern auch jegliche Sparpotentiale ausgeschöpft werden, vor allem im Bereich der Mobilität. Nicht zuletzt bedarf es der Schaffung eines Energieministeriums zur Umsetzung des Change Management Prozesses - eine umfassende, entschlossene und zielgerichtete Umsetzung der Energiewende."

Die ausführliche Studie finden Sie unter:

http://www.entega.de/de/unternehmen/investitionen/ oder http://www.diw-econ.de/de/studien.html


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Datum: 15.02.2012 - 14:00 Uhr
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