Mammographie-Screening in Deutschland auf sehr gutem Weg / Erfolgreiches Programm: Höhere Entdeckungsrate von kleinen Tumoren und Karzinomen ohne Lymphknotenbefall in Folgerunde
(ots) - Zum zweiten Mal seit Einführung des größten 
europäischen Mammographie-Screening-Programms im Jahr 2005 legt die 
Kooperationsgemeinschaft Mammographie die Auswertungen der Daten für 
Deutschland in einem Evaluationsbericht vor.
   Erstmalig finden sich im aktuellen Bericht Ergebnisse für die 
"Folgerunden", da im Auswertungszeitraum 2008-2009 die Einführung des
Mammographie-Screening-Programms weitgehend abgeschlossen war und 
Frauen bereits wiederholt (im Zwei-Jahres-Intervall) am Screening 
teilgenommen haben.
   Auch für diese "Folgerunden" werden die Vorgaben für die 
Leistungsparameter, die in den Europäischen Leitlinien für 
Qualitätssicherung festgelegt sind, erfüllt und bestätigen die 
erwartete Entwicklung des Programms hin zu einer höheren 
Entdeckungsrate von kleinen Tumoren und Karzinomen ohne 
Lymphknotenbefall.
   "Anhand von belastbaren Daten wird abermals aufgezeigt, dass das 
deutsche Mammographie-Screening-Programm auf einem sehr guten Weg ist
und die bislang für Früherkennungsmaßnahmen einzigartige 
Qualitätssicherung greift", betont Thorsten Kolterjahn, Vorsitzender 
des Beirats der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
   Rund 80 Prozent der entdeckten Krebsformen sind invasive 
Karzinome. Dabei handelt es sich um Tumore, die zerstörerisch in das 
umliegende Gewebe wachsen und Metastasen bilden können. Bei 75 
Prozent der invasiven Karzinome waren die Lymphknoten der Frauen, die
erstmalig am Screening teilnahmen, noch nicht befallen. In der 
Folgerunde stieg der Anteil auf 79 Prozent.
   30 Prozent aller in der Screening-Erstuntersuchung entdeckten 
invasiven Karzinome sind kleiner als 10 Millimeter. Bei bereits schon
einmal gescreenten Frauen sind es sogar 35 Prozent. Zum Vergleich: 
Vor dem Screening waren dies nur 14 Prozent. "Die besten Aussichten 
auf eine erfolgreiche Therapie des Brustkrebses bestehen für Frauen 
mit kleinen Tumoren, die nicht gestreut haben. Die betroffenen Frauen
profitieren zudem von einer schonenderen, meistens brusterhaltenden 
Therapie", erklärt Dr. Karin Bock, Leiterin des Referenzzentrums 
Mammographie Südwest.
   Die prognostisch ungünstigeren größeren Tumore (größer als 2 
Zentimeter) hingegen machen im Screening nur noch 23 Prozent 
(Erstuntersuchung) sowie 19 Prozent (Folgeuntersuchung) aller 
entdeckten invasiven Karzinome aus, während dies vor dem Screening 
noch gut 40 Prozent waren.
   Bei acht von 1.000 Frauen wird in der Erstuntersuchung Brustkrebs 
entdeckt. Die Brustkrebsentdeckungsrate, ebenfalls ein definierter 
Leistungsparameter in der Evaluation, sinkt erwartungsgemäß in der 
Folgerunde auch im deutschen Programm auf fünf bis sechs von 1.000 
Frauen.
   Jährlich erkranken über 59.000 Frauen in Deutschland neu an 
Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2010); rund 17.000 Frauen sterben 
jedes Jahr daran.
   Damit ist das Mammakarzinom der häufigste bösartige Tumor bei 
Frauen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu 
erkranken. Das 2005 eingeführte Mammographie-Screening-Programm wird 
seit Ende 2009 flächendeckend von 94 Screening-Einheiten angeboten. 
Jede Frau in Deutschland zwischen 50 und 69 Jahren hat alle zwei 
Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung. Etwa jede zweite 
Frau - rund 54 Prozent - nimmt dieses Angebot zur Früherkennung von 
Brustkrebs im  qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programm 
wahr.
   Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist in gemeinsamer 
Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der 
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im August 2003 gegründet 
worden. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und 
Evaluation des Mammographie-Screening-Programms.
   Wie in den Krebsfrüherkennungs-Richtlinien vorgesehen, übergibt 
die Kooperationsgemeinschaft Mammographie den Evaluationsbericht für 
das Programm (Auswertungszeitraum 2008-2009) dem Gemeinsamen 
Bundesauschuss zur weiteren Beratung.
Pressekontakt:
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Corinna Heinrich
Goethestraße 85
10623 Berlin
Tel.: 030 3199 851 30
Fax: 030 3199 851 88
cheinrich(at)koop-mammo.de
      
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Datum: 22.02.2012 - 14:37 Uhr
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