IndustrieTreff - Waldwirtschaft schafft Natur - Schutz - Wert

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Waldwirtschaft schafft Natur - Schutz - Wert

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(PresseBox) - In Deutschlands Wäldern gibt es Streit. Greenpeace fordert einen Einschlagstopp in alten Laubwäldern. Ein Verzicht auf die nachhaltige Nutzung dieser Wälder sei absurd, sagt die deutsche Holzindustrie. Die Naturschützer wiederum sehen darin rein wirtschaftliche Interessen. Doch die Holzexperten haben gute Argumente - sind doch intakte und stabile Wälder die Grundlage für den Erfolg der Holzwirtschaft.
Derzeit führt Greenpeace eine Medienkampagne gegen die in deutschen Wäldern seit Generationen stattfindende nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Umweltaktivisten fordern einen sofortigen Einschlagstopp für alte Buchen- und Laubwälder in öffentlichem Besitz. Für Dr. Denny Ohnesorge, studierter Forstmann und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR), ist dies purer Aktionismus auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger. "Ein Einschlagstopp bringt keine Vorteile - nicht einmal für die Natur", sagt Ohnesorge. Im Gegenteil: Viele Regionen in Deutschland seien auf die Wälder als Rohstoffquelle angewiesen und schaffen durch die Bewirtschaftung sogar eine höhere Artenvielfalt. Lars Schmidt, geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD), bestätigt: "Regionen, wie beispielsweise der Spessart, leben vom Holz - und das schon seit Jahrhunderten. Durch eine sensible und generationenübergreifende Bewirtschaftung des sorgen die vielen Menschen, die in den Betrieben der Forst- und Holzwirtschaft arbeiten, tagtäglich für die notwendige Verjüngung des Waldes und eine vielfältige Baumartenzusammensetzung."
Studien belegen: Gerade die vom Menschen geprägten Kulturlandschaften, zu denen auch die Wirtschaftswälder zählen, leisten einen großen Beitrag zum Klima- und Artenschutz. Warum ein Einschlagstopp in deutschen Wäldern keinen Sinn macht und was für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung als aktivste und effizienteste Form des Natur- und Umweltschutzes spricht, zeigen folgende Argumente:




Der Wirtschaftswald ist artenreicher
Der direkte Vergleich zwischen Wirtschaftswald und stillgelegten Waldflächen zeigt: In einem nachhaltig und naturnah bewirtschafteten Wald ist die durchschnittliche Anzahl der Tier- und Pflanzenarten deutlich höher als auf einer vergleichbaren stillgelegten Fläche (siehe Grafik). "Die Frage 'entweder Naturschutz oder Waldwirtschaft' stellt sich daher nicht, unser Ziel ist vielmehr' Natur- und Artenschutz durch Waldwirtschaft'", so Bernhard Nätscher, Waldbesitzer aus dem bayerischen Lohr am Main.
Holznutzung ist gut fürs Klima
Jedes Holzprodukt bindet das klimaschädliche CO2 in Form von Kohlenstoff (C) über seine gesamte Lebensdauer. Zudem können energieintensive Baustoffe wie Stahl oder Beton durch den nachwachsenden Rohstoff Holz ersetzt werden, was zusätzlich den CO2-Ausstoß reduziert. Wissenschaftler des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI) haben berechnet, dass die Deutschen durch die Verwendung des Bau- und Werkstoffs Holz im vergangenen Jahr rund 75 Millionen Tonnen CO2 einsparten. Durch die energetische Verwertung kamen weitere 30 Millionen Tonnen hinzu. Insgesamt entsprechen diese Einsparungen in einer Gesamthöhe von 105 Millionen Tonnen 13 Prozent der gesamten 2011 getätigten Treibhausgasemissionen in der Bundesrepublik. Ein großflächiger Nutzungsverzicht von Wäldern wäre daher paradox: "Denn je weniger Holz aus nachhaltiger und naturnaher Waldwirtschaft genutzt wird, umso weniger wird auch zum Klimaschutz beigetragen", erklärt Wolfram Vorndran, Geschäftsführer der Vorndran Holzwerke aus Oberleichtersbach in Bayern. Das 1919 gegründete Traditionsunternehmen wäre von dem von Greenpeace geforderten Einschlagstopp unmittelbar betroffen. Vorndran verarbeitet Laubholz, das direkt aus den benachbarten Wäldern kommt.
Wald- und Holzwirtschaft schafft Arbeitsplätze und stärkt die Region
Mehr als eine Million Menschen leben heute deutschlandweit direkt von der Waldbewirtschaftung und Holzverarbeitung: Waldbesitzer, Waldarbeiter, Förster, Säger, Holzhändler, Holzverarbeiter, Papierhersteller, Tischler, Schreiner und Zimmerer. Laubholz stehe dabei vor allem für umweltbewusste und nachhaltige Hightechprodukte, die zunehmend Materialien wie Stahl und Beton ersetzen könnten, wie Jan Hassan, Marketingleiter bei der Pollmeier Massivholz GmbH, berichtet. Das größte europäische Laubholz-Sägeunternehmen mit Niederlassung in Aschaffenburg beschäftigt 600 Menschen. "Ein Einschlagstopp hätte zur Folge, dass wir Holz aus weiter entfernt liegenden Regionen oder sogar aus dem Ausland beziehen müssten. Die längeren Transportwege würden zu Lasten von Umwelt und Klima gehen", erklärt Hassan. Zusätzlich würden volkswirtschaftliche Erfahrungswerte gegen einen Einschlagstopp sprechen: Erbringt die bewirtschaftete Waldfläche hohe Einnahmen für eine Region, so belasten stillgelegte Waldflächen die Landeshaushalte mit einem hohen Zuschussbedarf.
Deutschland braucht den Rohstoff Holz
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Holz wird zunehmend knapp. Dies liegt laut den Forst- Experten jedoch nicht daran, dass der deutsche Wald bedroht sei. Im Gegenteil: Die Waldfläche, der Holzvorrat und die Artenvielfalt seien in den letzten Jahrzehnten gewachsen. Sowohl die Buchenwaldfläche als auch die Menge an vorrätigem Holz stieg in den letzten zehn Jahren nachweislich an. Auch das Totholz, ein Lebensraum für viele Kleintierarten und Pilze, verzeichnet stetigen Zuwachs. "Von einer Übernutzung der Wälder, vor allem der Laubwälder, kann deshalb keine Rede sein", so Ohnesorge.
Vor diesem Hintergrund und der steigenden Nachfrage nach Holz seien weitere Nutzungsausfälle, die durch den von Greenpeace geforderten Einschlagstopp eintreten würden, ökonomisch und ökologisch nicht vertretbar.
Der Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Um dies zu erreichen, tritt der BSHD aktiv in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung.

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine optimale Versorgung seiner Mitgliedsunternehmen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Holz zu verbessern.


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Datum: 30.03.2012 - 17:34 Uhr
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