IndustrieTreff - Ach, Du dickes Ei!

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Ach, Du dickes Ei!

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Wahre Landmarken: Wieso haben die Faulbehälter von Emschergenossenschaft und Lippeverband eine Ei-Form?


(PresseBox) - Kurz vor Ostern haben Eier Hochsaison. Da stellt sich der eine oder andere Dortmunder Bürger die Frage: Warum haben die nachts blau bzw. grün angeleuchteten Faultürme der Emschergenossenschaft in Deusen und des Lippeverbandes in Scharnhorst eigentlich eine so markante Ei-Form? Nicht nur eine "moderne" Optik, sondern handfeste wirtschaftliche Gründe sprechen dafür...
Weithin sichtbar ragen die Faultürme der EG-Kläranlage in Deusen und der LV-Kläranlage in Scharnhorst in die Höhe. Die Deusener "Eier" sind 35 Meter hoch, die Scharnhorster immerhin noch 25 Meter. Doch warum sehen die Faultürme häufig wie überdimensionierte Eier aus?
Hauptsächlich wirtschaftliche Beweggründe führten zu der praktischen ovalen Form. Denn in den Faultürmen wird der bei der Abwasserklärung gewonnene Klärschlamm erhitzt und umgewälzt, um den Faulprozess zu beschleunigen. Riesige Schraubenschaufler dienen dazu, eine Strömung von oben nach unten zu erzeugen. Und hier erwies sich die Ei-Form als günstig, da nur ein einziger Schaufler benötigt wird (in einem Faulbehälter mit flachen Grund oft mehrere). In der typischen Ei-Form konnte diese Umwälzung eine gleichmäßige Temperaturverteilung erzeugen und Ablagerungen des Schlammes vermieden werden.
Die Ei-Form ist zudem unempfindlich gegen Rissbildung bei Bergsenkungen, wie sie in der Emscher-Region früher häufiger vorkamen. So konnte man zum Teil sehr große und hohe Faultürme bauen, ohne sie tief in die Erde einlassen zu müssen. Neben der oben genannten Einsparung von Maschinen wie dem Schaufler führte auch dies zu weiteren Kosteneinsparungen.
Nicht zu vergessen ist natürlich die Frage der Optik. In den 50-er Jahren hatte man die technischen Möglichkeiten, Schalungen für solche Formen zu planen und erfolgreich einzusetzen und so kam die Ei-Form in Mode. Heute geht es bei der Formwahl beim Bau eines neuen Faulturms auch um die Abmilderung des doch recht massiven Eingriffs ins Landschaftsbild.




Hintergrund: Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der Ingenieur Dr. Karl Imhoff für die Emschergenossenschaft den so genannten "Emscherbrunnen": ein lang gestrecktes Becken, durch welches das Schmutzwasser langsam floss und sich Schwebstoffe und Schlämme absetzen konnten und in einen unterhalb liegenden Schlammbrunnen gelangten. Er experimentierte sowohl mit einer zylindrischen Form mit flachem Boden als auch mit einer Ei-Form und befand beide für gut. Zunächst entschied man sich für die einfacher zu bauende zylindrische Form mit flachem Boden, bevor in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts die Ei-Form dazukam.
Gemeinsam sind Emschergenossenschaft und Lippeverband der älteste und größte Wasserwirtschaftsverband in Deutschland. 51 Kläranlagen werden vom Lippeverband betrieben, der Emschergenossenschaft gehören vier Großkläranlagen in Dortmund (Deusen), Bottrop (Emscher-Mitte), Dinslaken (Emschermündung) und Duisburg (Alte Emscher).


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Datum: 04.04.2012 - 09:30 Uhr
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