IndustrieTreff - Pressemitteilung AGVU e.V.

IndustrieTreff

Pressemitteilung AGVU e.V.

ID: 63795

„Kohlenstoff-Fußabdruck“ auf Verpackungen
– Gemeinsame Position der Wirtschaft gefragt

(industrietreff) - Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e.V. (AGVU) sieht Klärungs- und Beratungsbedarf von Handel und Industrie zur Berechnung eines sogenannten Kohlenstoff-Fußabdrucks („Carbon Footprint“). Das Konzept wird derzeit vor allem in Großbritannien getestet, steht aber auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern zur Debatte. Ziel des Kohlenstoff-Fußabdrucks ist, sämtliche bei der Herstellung und dem Vertrieb eines Produktes entstehenden Treibhausgase zu berechnen und in einer Zahl zusammenzufassen.

Bei einer AGVU-Tagung in Berlin erläuterte vor wenigen Tagen Hervé Humbert, europäischer Repräsentant der von der britischen Regierung gegründeten Organisation Carbon Trust, London, das Konzept des Kohlenstoff-Fußabdrucks. Grundlage ist eine standardisierte Methode, die Freisetzung von klimaschädlichen Gasen über den gesamten Lebensweg eines Produktes – vom Rohmaterial über die Herstellung bis zum Vertrieb, Verbrauch und der Entsorgung beziehungsweise Wiederverwertung – zu ermitteln („PAS 2050“). Das Ergebnis kann von den teilnehmenden Unternehmen in Form eines Labels auf der Verpackung oder in anderer Form kommuniziert werden.

Andreas Detzel vom Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU), Heidelberg, machte bei der AGVU-Veranstaltung deutlich, dass das Carbon Footprint -Konzept eine Simplifizierung gegenüber den eingeführten Ökobilanzen darstellt, die eine Reihe von weiteren wichtigen Umweltaspekten bewusst ausblendet. Es gebe in Europa eine wachsende Zahl von unterschiedlichen „Carbon Footprint“-Initiativen, deren größtes Problem sei, dass Methoden entwickelt würden, ohne dass der Zweck des ‚Carbon Footprint’ präzise geklärt ist.

Dazu erklärt der Vorsitzende der AGVU, Professor Dr. Werner Delfmann: „Albert Einsein sagte, dass alles so einfach wie möglich sein sollte, aber nicht noch einfacher. Genau an dieser Stelle setzen unsere Fragen zum ‚Carbon Footprint’ an. Auch wenn es prinzipiell ein guter, zeitgeistgerechter Gedanke ist, der Öffentlichkeit die Klimarelevanz des Konsums plakativ vor Augen zu führen, so muss sich die wissenschaftliche Tragfähigkeit und die Verantwortbarkeit des Konzepts noch erweisen, bevor eine Umsetzung im Markt empfohlen werden kann. Vor allem sollte es nicht zu unharmonisierten, widersprüchlichen Kennzeichnungen von Verpackungen im europäischen Binnenmarkt kommen, die den Warenverkehr beeinträchtigen und den Verbraucher eher verwirren als informieren.“





Die AGVU hat daher einen Arbeitskreis unter Leitung von Dr. Klaus Stadler, Coca-Cola GmbH, zum Thema Kohlenstoff-Fußabdruck eingerichtet, der die Grundlagen des Konzepts evaluieren und eine gemeinsame Position führender Industrie-, Handels- und Recyclingunternehmen erarbeiten soll. Zugleich appelliert die AGVU an das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt, das dort betriebene „Carbon Footprint“-Projekt klarer zu strukturieren und in transparenter Weise für Unternehmen und Wissenschaft zu öffnen, um Praxiserfahrungen und externen Sachverstand frühzeitig einzubinden und die Akzeptanz des Ergebnisses sicherzustellen.


Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die AGVU tritt für das gemeinsame Interesse ihrer Mitglieder aus dem Einzelhandel, der Konsumgüterindustrie, der Verpackungsindustrie und der Recyclingwirtschaft im Bereich Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft ein. Sie hat sich in der Rechtsform eines für die Interessenwahrung behördlich anerkannten Berufsverbandes formiert, der auf funktional leistungsfähige, wirtschaftliche und umweltverträgliche Verpackungen und Verpackungssysteme spezialisiert ist.

Mit der AGVU ist in Rechtsform und Organisation erstmals in Deutschland ein Verband geschaffen worden, der die Interessen der gesamten Wertschöpfungskette des Produktes Verpackung - vom Rohmaterial über sämtliche Veredelungs- und Vertriebsstufen bis zum Recycling - zusammenfasst. Ihr Auftrag und ihre Aufgabe entspricht der Rechtslage, die durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz geschaffen ist.

Gemeinsam stark - Verpackung und Umwelt. Unseren Namen "Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt" nehmen wir wörtlich. Wir konzentrieren uns, das aber umfassend, auf das Thema Verpackung.

Als Wirtschaftsverband setzen sich die in der AGVU vereinigten Mitglieder selbstbewusst dafür ein, die hohen Umweltstandards für Verpackungen weiterzuentwickeln und unnötige Belastungen von Wirtschaft und Verbrauchern zu überwinden. Die AGVU will erreichen, dass Sondervorschriften wie kommunale Verpackungssteuern, Pfandpflichten und Mehrwegquoten entfallen und statt dessen der privatwirtschaftliche Wertstoffkreislauf der Verpackungen ökologisch und ökonomisch weiter verbessert wird.



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:

Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V. (AGVU), Katrin Fricke, Dorotheenstraße 35, 10117 Berlin, Tel. 030 / 206 42 66, Fax. 030 / 206 42 688



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Bereitgestellt von Benutzer: agvu
Datum: 07.11.2008 - 09:23 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 63795
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Katrin Fricke
Stadt:

Berlin


Telefon: 030 206 42 66

Kategorie:

Energiewirtschaft


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