IndustrieTreff - Energiewende im Kanzleramt: Wärmemarkt am Katzentisch

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Energiewende im Kanzleramt: Wärmemarkt am Katzentisch

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(PresseBox) - Mit dem Start der Energierunde im Kanzleramt wollen Energieversorger, Netzbetreiber und Kraftwerksbauer die Stromversorgung auf Dauer sichern. Es geht um Netzausbau, Windkraft und stabile Stromversorgung mit neuen Kraftwerkprojekten. Bei der Suche nach Lösungen fehlen jedoch jene politischen und wirtschaftlichen Kräfte, die mit Einsparungen und intelligenter Vernetzung innovativer Technologien weitaus geringeren Energiebedarf ausmachen. "Es geht nicht nur um Strom. Der Wärmemarkt ist ein kaum beachtetes Energiepotenzial. Er gehört dazu, um den wahren Energiebedarf zu ermitteln", sagt Guido Gummert, Chef des Brennstoffzellen-Heizgeräte-Herstellers Baxi Innotech.
Der Wärmemarkt könnte sparen, für Strom ohne Kernenergie
Wärme ist etwas Selbstverständliches, angepasst an jede Jahreszeit und deshalb nichts, das polarisiert. Erst wenn die Wärmeproduktion mit Zahlen in Bezug gebracht wird, zeigt sich das gewaltige Energiepotenzial: 610 Milliarden Kilowattstunden werden jährlich in Deutschlands Wohnungen, Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäuden verbraucht. Das entspricht dem Jahresbedarf von 122 Millionen Haushalten mit vier Personen. Mit dem Ziel, 30 Prozent durch Gebäudesanierung einzusparen, könnte das frei werdende Energiepotenzial der Stromproduktion zur Verfügung stehen. In Gas- und Dampfturbinenkraftwerken (GuD) genutzt, ließen sich 80 Prozent des derzeitigen Atomstroms kompensieren.
Dies ergäbe eine nicht zu unterschätzende Verhandlungsmasse bei der Überprüfung des Ausbaus weiterer, zentral erzeugender Kraftwerkskapazitäten mit neuen Überlandleitungen. Die Bundesregierung favorisiert zwar auch die GuD-Kraftwerke als Alternative zur Atomenergie. Allerdings müsste damit eine ausreichende Förderung der energetischen Gebäudesanierung verbunden sein. Sie steht bislang noch auf tönernen Füßen. Was 10 Millionen selbst nutzende Haus- und Wohnungseigentümer brauchen, ist Planungssicherheit. Nur mit ihr kommt das Wärme- Einsparpotenzial auf den Weg. Derzeit fährt die Bundesregierung noch mit gebremstem Schaum: Sie investiert, anstatt in den Wärmemarkt, das Neunfache an Fördergeldern in die reine Stromproduktion. "Ein Masterplan für das anspruchsvolle Projekt der Energiewende fehlt", meint auch Michael Vassaliadis, Vorsitzender der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie, der mit am Kanzlertisch sitzt.




Deutschland bleibt Stromexporteur
Kernkraftwerke kann man nicht zwischendurch abschalten. Sie richten sich nicht nach schwankendem Energiebedarf. Das führt zu bereits bezahlten Überkapazitäten in bedarfsschwachen Zeiten. Der überschüssige Strom wird exportiert und nochmals weiterverkauft: Seit Jahren ist Deutschland, trotz Atomausstieg, Stromexporteur. Allein 2010 habe der Export, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), netto bei 17,7 Millionen Kilowatt gelegen - eine Energiemenge, die zusammengenommen dem Jahresbedarf aller Menschen in London, Berlin und Madrid entspricht.
Bei der Energierunde in Berlin muss das Ergebnis auch die Exportquote mindern, ohne Energieausfallzeiten zu riskieren. Dietmar Schütz vom Bundesverband Erneuerbare Energien sieht die Aufgabe schon jetzt gelöst: "Die Erneuerbaren Energien und Pumpspeicher-Kraftwerke zusammen mit den bestehenden und genehmigten Kohle- und Gaskraftwerken stellen die Versorgung in Deutschland sicher, zu jeder Zeit, bei jedem Wetter." Die Mehrbelastung würde pro Haushalt gering ausfallen, mit höchstens einem Cent.
Die Zukunft liegt im Energie-Mix, kleine KWK-Anlagen zeigen größte Wirkung
Auch hier dürfe, so Guido Gummert, "die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht werden" - die Riege der Energienutzer im Wohnbereich. Neben dem Transfer eingesparter Energie vom Wärme- auf den Strommarkt, trägt gerade die allmähliche Veränderung der fossilen zu erneuerbaren Energien zur Begrenzung neuer Großkraftwerke bei. Fossile Energieträger wie Erdgas sind kurzfristig nicht unbedingt falsch. Bei der Energiewende geht es um ein geordnetes Umdenken und Ändern der sukzessiv verfügbaren technischen Innovationen. Die Zukunft liegt im Energie- Mix.
Die Energieproduktion kleinerer Anlagen wie Brennstoffzellen-Heizgeräte (BZH) arbeitet hocheffizient, da Wärme und Strom bedarfsgerecht erst vor Ort entstehen. Sie liefern tagtäglich den in Ein- und Zweifamilienhäusern benötigten Energiebedarf - uhrzeitgenau, ohne verlustreiche Überlandleitungen. Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller sieht auch darin ein beachtliches Einsparpotenzial und keinen Bedarf an zusätzlichen zentralen Kraftwerken. Ein speziell von ihm vorgestelltes Gutachten bestätigt nochmals die Erkenntnis, dass Mini-Heizkraftwerke in Häusern und Wohnanlagen, intelligent zusammengeschaltet, wie Großkraftwerke arbeiten.
Stadtwerke bleiben ohne Gehör
Wer von der dezentralen Energieversorgung wie auch von der Förderung der energetischen Gebäudesanierung profitiert, wären die Kommunen. Eine höhere regionale Wertschöpfung mit mehr Arbeitsplätzen und zusätzlichen Einnahmen tragen zur Belebung der Regionen bei. Stadtwerke wären zudem in der Lage, ihr eigenes Energieversorgungskonzept weiter zu festigen. "Auch sie sollten Gelegenheit haben, sich mit ihrer dezentralen Ausrichtung in der Berliner Energie- Runde Gehör zu verschaffen", betont Baxi Innotech-Geschäftsführer Guido Gummert. Sie aber sitzen bislang nicht am Tisch im Kanzleramt.
Die Brennstoffzellen-Heizung - ideal, um Primärenergie, CO2 und Kosten zu senken
Einen Vergleich bei der Effizienz mit den am Markt befindlichen neuen Heizungstechniken braucht die Brennstoffzellen-Technologie in der Haustechnik nicht zu scheuen. Ganz im Gegenteil: Die im Testmarkt befindliche Brennstoffzellen- Heizung (BZH) "GAMMA 1.0" von Baxi Innotech ist, in Verbindung mit einem Brennwertkessel, eine umweltfreundliche, Energiekosten sparende und gleichzeitig Strom erzeugende Heizung. Mit ihr kann der Einfamilienhausbesitzer künftig 100 Prozent seines jährlichen Wärmebedarfs und drei Viertel des notwendigen Stroms hocheffizient in Eigenproduktion abdecken. Gegenüber konventioneller Heiztechnik spart das BZH von Baxi Innotech rund 1.000 Euro ein. Ähnlich deklarierte Geräte anderer Hersteller hingegen, die als reine Stromgeneratoren arbeiten, fallen, in der Bewertung des Gesamtwirkungsgrades von Wärme und Strom, in der Effizienzbilanz durchs Raster.
Und im Vergleich zu heute bekannten Heizungstechniken mit unterschiedlichen technologischen Ansätzen schneidet die Brennstoffzellen-Heizung als Mikro-KWKAnlage ebenfalls deutlich besser ab: Werden mit anderen Techniken bisher rund 20 Prozent des Jahreswärmebedarfs abgedeckt, liefert die Brennstoffzellen- Heizung mehr als 65 Prozent des Wärmebedarfs. Auch in der CO2-Bilanz gibt es heute keine effizientere Heizungstechnik, der hohen Abdeckung des Wärmebedarfs und der gleichzeitigen Erzeugung von Strom sei dank.
Den Energiebedarf ausgewogen betrachten
Noch ist, ein Jahr nach Fukushima, in Bezug auf Deutschlands Energiewende, keine Planung in trockenen Tüchern. Dass es anders gehen kann zeigt sich, wenn Not geboten ist: In Japan wurde nun das letzte verbliebene Atomkraftwerk abgeschaltet - zur Überprüfung, wie es offiziell heißt. Ob es jemals wieder ans Netz gehen wird, ist fraglich. Allein dass im Inselstaat 2011 mehr als 12.000 Brennstoffzellen- Heizgeräte neu installiert wurden und bis 2020 gar 600.000 folgen sollen, zeigt den Weg in die entgegen gesetzte, nachhaltige Richtung. Die Bewertung der Förderung von Wärme und Strom wirkt abgewogen, ganz nach Ying und Yang.


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Datum: 15.05.2012 - 13:24 Uhr
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