IndustrieTreff - Wirtschaftliche Entwicklung ist mehr als Ökonomie

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Wirtschaftliche Entwicklung ist mehr als Ökonomie

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Leo Nefiodow spricht in Altdorf über die zyklische Konjunkturentwicklung und welche wirtschaftlichen und technischen Umwälzungen unsere Gesellschaft prägen

Der Boom der Kommunikations- und Informationstechnik neigt sich seinem Ende entgegen. Für Fortschritt sorgen entscheidende Innovationen in Bio-, Gen- oder optischen Technologien, Umwelt- und Energietechnik, Gesundheit, Bildung oder vernetztes Wissen versprechen neues Wachstum. Am 21. November um 19 Uhr gewährt Leo Nefiodow im Audimax des Wichernhauses in Altdorf einen Blick in diese Zukunft. Für die INUA (Internationales Netzwerk für Universitäten-Altdorf) stellt der Zukunftsforscher in einer öffentlichen Vorlesung mit Dialog die Theorie der langen Wellen vor, die so genannten Kondratieffschen Konjunkturzyklen und beschäftigt sich mit der gegenwärtigen Welle: die unsere Zukunft und die unserer Kinder ausmachen wird.


(industrietreff) - Von der Konjunkturtheorie zur marktwirtschaftlichen Entwicklung

Die Theorie der langen Wellen wurde bereits 1926 von dem russischen Wissenschaftler Nikolai Kondratieff entwickelt und ist bis heute empirisch nachzuvollziehen. Sie zeigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung Westeuropas und der USA nicht ausschließlich durch kurz- und mittelfristige Konjunkturzyklen gekennzeichnet ist. Die Weltwirtschaft bewegt sich ebenso in langfristigen Konjunkturzyklen, Prosperität und Rezessionen treten in periodischen Wellen von 50 bis 60 Jahren auf, ihre Gesetzmäßigkeiten sind wesentlicher Ausgangspunkt für Trendanalysen. Die neuen Industrieländer China, Indien oder Russland sind diesem Muster ebenfalls unterworfen, obwohl sie noch in anderen Phasen ihrer ökonomischen, gesellschaftlichen und sozialen Entwicklung stehen.
Die Kondratieffschen Zyklen erlebten ihre Renaissance innerhalb der Wirtschaftstheorie nach dem ersten Ölpreisschock in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als sie nicht nur auf wirtschaftliche sondern auch auf soziale und institutionelle Fragestellungen angewendet werden konnten. Die Theorie der langen Wellen bietet Lösungen sowohl für die marktwirtschaftliche Perspektive als auch die Gestaltung gesellschaftlichen Wandels, weil sie die Wechselwirkungen zwischen technologischen und wirtschaftlichen sowie sozialen und kulturellen Entwicklungen überzeugend beantworten kann.


Von der Textilindustrie zur Informationsgesellschaft

Kondratieff-Zyklen sind seit der Entstehung der Marktwirtschaft im 18. Jahrhundert (in England) bis heute zuverlässig zu beobachten. Sie bauen aufeinander auf, ein Zyklus bedingt zwangsläufig den anderen. Lebten wir früher in einer Industriegesellschaft, so leben wir heute weitgehend noch im Zeitalter der Informationsgesellschaft. Auslöser dieser langen Zyklen von durchschnittlich 50 bis 60 Jahren Länge sind technische und wirtschaftliche Basisinnovationen. Der jüngste Wellenzyklus, der bereits eingesetzt hat, heißt für die nächsten 50 Jahre Umwelt, Ökologie und Gesundheit und legt damit Definition und Schwerpunkte in der Weltgesellschaft fest.






Von der Dampfmaschine zur Gentechnologie

In Kondratieffs Theorie der langen Wellen spielt die Produktivität eine große Rolle, die sich ungleichmäßig entwickelt und über die schwankenden Unternehmensgewinne für das Auf und Ab der Wirtschaft verantwortlich ist. Jede Produktionsweise stößt irgendwann an ihre Grenzen: Als sich zum Beispiel die Textilproduktion durch das einzelne Spinnrad nicht mehr rentiert, werden große Webstühle eingeführt und per Dampfmaschine angetrieben. Die notwendigen Investitionen machen neues Wachstum möglich. Wichtige technische und gesellschaftliche Innovationen garantieren diese positive Konjunkturentwicklung: zum Beispiel die Eisenbahn zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die erst in der Lage ist, die Masse an Rohstoffen, Produkten und Arbeitskräften der industriellen Produktion zu transportieren.
Die Basisinnovationen sind für die Steigerung der Produktivität verantwortlich, ihre Einführung erhöht die Gewinne, die Unternehmer reagieren mit Investitionen und Expansion. Umgekehrt führt schwache Produktivität zu Stagnation, die Gewinne sinken, Arbeitslosigkeit und Rezession gewinnen an Dynamik. Protagonisten wie Leo Nefiodow definieren das Herzstück Kondratieffs empirischer Theorie sehr eng: Eine neue Technologie kann nur als Basisinnovation gelten, wenn sie die technische und wirtschaftliche Entwicklung bestimmt, die wiederum für neue Märkte und eine Reorganisation von Wirtschaft und Gesellschaft sorgt.


Von der Gegenwart in unsere Zukunft

Die augenblickliche weltweite Finanzkrise verbunden mit massiven rezessiven weltwirtschaftlichen Konsequenzen wird im neuen Kondratieffschen Zyklus die internationale Zusammenarbeit der Gesellschaft nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten verstärken. Neue Technologien und Problemlösungen werden mit einem alles überlagernden Umwelt- und Gesundheitsmarkt über die Mitte unseres Jahrhunderts hinaus den Fortschritt bestimmen. Dabei steht die Kooperationsfähigkeit als Schlüsselqualifikation im Mittelpunkt: seien es kooperative Handlungsfähigkeit der internationalen Regierungen und ihrer Organisationen, die Verstärkung kooperativer Unternehmenskulturen oder Wertebeziehungen kooperativer Gesellschaften, die sich konstruktiv verändern. Zentrales Medium dabei sind Bildung, Ausbildung und Fortbildung, lebenslanges und bewusstes Lernen, Wahrnehmung und Reflexion.

Weitere Informationen zu Leo Nefiodow, Nikolai Kondratieff, langfristigen Zyklen, der Theorie der langen Wellen und der Veranstaltung am 21.11.2008 in Altdorf: www.inua-eg.de/aktuelles.html


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Hochschulen und Universitäten unterliegen einem fundamentalen Wandel: Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen sind als Forschungsstätten, Arbeitgeber oder Meinungsbildner eng mit der Entwicklung der Gesellschaft verflochten. Sie sind autonome Akteure in Politik, Wirtschaft und Kultur, Impulsgeber des Fortschritts, Erhalter und Vermehrer des allgemeinen Wohlstands. Sie beeinflussen das lokale Umfeld und den internationalen Austausch, erzeugen und vermehren das Wissen in der Gesellschaft. Sie sind aber auch Ausgangspunkt und Ziel des globalen Handelns. Damit können sie sich nicht ihrer Verantwortung für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen entziehen, sie sind als wissenschaftliche Einrichtungen einer Ethik der Nachhaltigkeit verpflichtet.

Neben den traditionellen Aufgaben in Forschung und Wissenschaft müssen die Hochschulen und Universitäten eigenständiges Profil aufbauen, ihre zentrale Rolle als unabhängige Institution in der Wissensgesellschaft entwickeln. Wesentlicher Bestandteil sind die internationale Dimension; der interkulturelle Austausch, neue Organisationsformen, Kooperationen und Netzwerke. Die INUA begreift sich als Hochschule neuen Typs, mit neuen Organisationsformen, mit Netzwerkcharakter, flexiblen Kooperationsformen und vielfältigen, internationalen Bildungschancen. Der europäische Gedanke ist dabei der selbstverständliche Ausgangs- und Zielpunkt. Ganzheitliche Ausbildung, interkulturelle Kommunikation und globale Handlungskompetenz werden von der INUA im Studium vermittelt und spiegeln wirtschaftliche und kulturelle Veränderungsprozesse wider.

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Datum: 18.11.2008 - 17:40 Uhr
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