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Highlight Hämatologie vom ASCO 2012: Bendamustin plus Rituximab ist effektiver und hat weniger Nebenwirkungen als CHOP-R bei indolenten und Mantelzell-Lymphomen (BILD)

ID: 664987


(ots) -
Die Kombination aus Bendamustin und Rituximab (B-R) verlängert bei
Patienten mit indolenten oder Mantelzell-Lymphomen signifikant das
progressionsfreie Überleben (PFS) und ist wesentlich besser
verträglich als die Standardtherapie CHOP-R. Dies zeigen die erstmals
vorgestellten Langzeitergebnisse einer randomisierten
Phase-III-Studie der Studiengruppe indolente Lymphome (StiL). Unter
B-R war das mediane PFS mit 69,5 Monaten mehr als doppelt so lang wie
unter CHOP-R mit 31,2 Monaten (p<0.001). Die American Society of
Clinical Oncology (ASCO) bewertete diese deutsche Studie als das
hämatologische Highlight des diesjährigen Kongresses Anfang Juni und
lud Studienleiter Prof. Mathias J. Rummel, Leiter des
Schwerpunktbereiches Hämatologie der Justus-Liebig-Universität
Gießen, als einen von nur vier Rednern in ihre Plenary Session und
außerdem in die offizielle Pressekonferenz mit den wichtigsten
Forschungsergebnissen ein.  

In der Studie NHL1-2003 der deutschen Studiengruppe indolente
Lymphome (Stil), die am Universitätsklinikum Gießen angesiedelt ist,
erhielten 514 Patienten mit unbehandelten indolenten Non-Hodgkin-
oder Manzelzell-Lymphomen randomisiert entweder B-R (n=261) oder
CHOP-R (n=253). Nach einem Langzeit-Follow-Up von 45 Monaten betrug
das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) im B-R-Arm  69,5 Monate
versus nur 31,2 Monate im CHOP-R-Arm (Hazard Ratio 0,58;
95%-Konfidenz-Intervall 0,44-0,74; p=0,0000148). Während das
Ansprechen unter beiden Schemata vergleichbar war (B-R: 92,7%,
CHOP-R: 91,3%), war die Rate an kompletten Remissionen unter B-R
signifikant höher (39,8% vs. 30,0 %, p=0,021). Der signifikante
Effektivitätsvorteil zeigte sich auch in verschiedenen Subgruppen und
unabhängig vom Alter, denn Patienten über 61 Jahre profitierten in
gleicher Weise wie jüngere Patienten (p=0,0022). In der häufigsten




Subgruppe mit follikulärem Lymphom ist das mediane PFS unter B-R noch
gar nicht erreicht, während es unter CHOP-R 40,9 Monate betrug.
Selbst bei ungünstiger Prognose (FLIPI 3-5) und bei Patienten mit
Morbus Waldenström und Mantelzell-Lymphom ist B-R von signifikanter
Überlegenheit, bei Patienten mit Marginalzonen-Lymphom war die
Effektivität gleich.  Auch ist B-R deutlich besser verträglich. Unter
dem B-R-Regime trat zwar eine höhere Inzidenz von milden
Hautreaktionen auf, es kam jedoch nicht zu Haarverlust. Außerdem
erlitten im B-R-Arm weniger Patienten neurologische Komplikationen,
Stomatitis und Infektionen und es wurde auch weniger G-CSF benötigt.
(Quelle: Bendamustine plus rituximab (B-R) versus CHOP plus rituximab
(CHOP-R) as first-line treatment in patients with indolent and mantle
cell lymphomas (MCL): Updated results from the StiL NHL1 study.
Abstract No. 3. http://abstract.asco.org/AbstView_114_95807.html)

Prof. Rummel sagte bei seiner Präsentation: "Für uns gilt das B-R
Schema als ein neuer Standard für die Behandlung von Patienten mit
indolenten Lymphomen und für ältere Patienten mit
Mantelzell-Lymphomen, die nicht für eine Transplantation infrage
kommen." Diese Einschätzung teilte ASCO-Diskutant  Professor Michael
E. Williams vom University of Virginia Cancer Center in
Charlottesville, USA, in der Plenary Session.

Das bifunktionelle Alkylanz Bendamustin ist ein besonderes
Zytostatikum, das bereits in den 1960er Jahren in der früheren DDR
entwickelt wurde. Mit der Wende nahm die klinische Entwicklung der
Substanz, die sich durch ihre hohe Effektivität gepaart mit guter
Verträglichkeit auszeichnet, einen großen Aufschwung. Deutsche
Studiengruppen in Klinik und Praxis integrierten Bendamustin in ihre
Studienkonzepte, so auch die StiL. Das CHOP-R-Regime aus
Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison und dem
monoklonalen Antikörper Rituximab war das bisher meist verwendete
Schema für die Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen. Nicht nur in
Deutschland sondern auch in den USA hat sich das B-R-Regime breit
etabliert. Es wird vom amerikanischen National Comprehensive Cancer
Network (NCCN)  und von der deutschen Gesellschaft für Hämatologie
und Onkologie DGHO als First-line Therapie bei indolenten Lymphomen
empfohlen. Die DGHO gab im Anschluss an den ASCO-Kongress eine
Stellungnahme zur NHL1-2003 Studie ab:

https://www.dgho.de/informationen/nachrichten/Lymphom.pdf

Sie möchten die Daten vom ASCO-Kongress im Original ansehen?

Hier geht es zum kostenpflichtigen ASCO Virtual meeting (ASCO
2012, Abstract No. 3).

http://www.asco.org/ASCOv2/MultiMedia/Virtual+Meeting

Sie möchten die Einschätzung der Daten von Studienleiter Prof.
Rummel persönlich kennenlernen?

In einem Interview erläutert er im passwortgeschützten
Ärztebereich auf der Webseite der Deutschen Krebsgesellschaft den
Hintergrund und die Ergebnisse seiner Studie und die praktischen
Konsequenzen daraus. Das Interview kann hier angesehen werden unter

http://ots.de/NtzGZ

Einen wissenschaftlichen Kommentar zur Studie finden Sie zudem auf
der Webseite Onkodin unter
http://www.onkodin.de/e20556/e20635/e90881/e93363/e93365.     



Wissenschaftlicher Kontakt:

Studiengruppe indolente Lymphome
Professor Dr. med. Mathias J. Rummel
Med. Klinik IV - Hämatologie
Universitätsklinik
Klinikstraße 36
35392 Gießen

Tel.: +49 (0)641-985-42-600
mathias.rummel(at)innere.med.uni-giessen.de
www.stil-info.de         

 
Pressekontakt
Dr. Petra Ortner / Carina Jung
POMME-med GmbH
Von-Erckert-Str. 48
81827 München

Tel.: 089/45456622
ortner(at)pomme-med.de


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Datum: 22.06.2012 - 09:30 Uhr
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