Zeitzeugen berichten aus der Chemie
Zeitzeugen berichten aus der Chemie
(pressrelations) -
Um Zeitzeugen berichten zu lassen, trifft sich der Industriekreis der Fachgruppe Geschichte der Chemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zum elften Mal - in diesem Jahr am 6. und 7. September bei der AllessaChemie GmbH in Frankfurt am Main. Zwischen Begrüßung und Schlusswort der beiden Vorsitzenden Dr. Wolfgang Scheinert, Leverkusen, und Dr. Peter Löhnert, Dessau, wird in 16 Vorträgen die Geschichte von Unternehmen der chemischen Industrie, von chemischen Produkten und Verfahren vornehmlich nach 1945 vorgestellt.
Auch in diesem Jahr hat der Gastgeber der Veranstaltung die Möglichkeit, das eigene Unternehmen besonders ausführlich vorzustellen. Das geschieht im ersten Vortrag durch Dr. Thomas W. Büttner, Vorsitzender der Geschäftsführung der AllessaChemie GmbH, die 2001 gegründet wurde und dennoch auf eine fast 150jährige Tradition in der Herstellung chemischer Produkte zurückblickt. Professor Dr. Hansjörg W. Vollmann, Bad Soden, beleuchtet die Vergangenheit des Unternehmens, wobei er vor allem auf die Entwicklung der Cassella Farbwerke Mainkur AG ab 1945 eingeht. Eine besondere Produktfamilie der Cassella, nämlich synthetische hydrophile Polymere, stellt Dr. Fritz Engelhardt vor. Diese Polymere haben - weiterentwickelt - auch bei der AllessaChemie eine große Bedeutung, beispielsweise als Ölfeldchemikalien. Allessa ist ein Ananym von Cassella. Der Name wurde 2001 von den einstigen Geschäftsführern der AllessaChemie (ehemalige Manager der Hoechst AG) gewählt. 2012 sicherte sich Allessa die Markenrechte an Cassella. Die Muttergesellschaft, AllessaHolding GmbH, heißt nun wieder Cassella GmbH.
Die Cassella ist eine der ältesten und wichtigsten Gründungen chemischer Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet. Auf die Entstehung der Chemischen Industrie im Rhein-Main-Gebiet geht ganz generell Dr. Dieter Wagner ein, auf eine Chemieregion also, die bis heute zu den bedeutendsten Deutschlands zählt - auch wenn es den ganz großen Namen nicht mehr gibt. Auch die Region, die heute als Mitteldeutsches Chemiedreieck bezeichnet wird, entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen und vor allem hochmodernen und umweltverträglich arbeitenden Chemiestandort. Es gab diesbezüglich deutlich schlechtere, also umwelt- und gesundheitsbelastende Zeiten, was Dr. Siegfried Möhlhenrich in seinem Vortrag über die Schkopauer Carbidfabrik deutlich macht. Die Konsequenz war, dass vor 21 Jahren, also direkt nach der Wende, der letzte Carbidofen im Bunawerk Schkopau abgeschaltet wurde. Am Beispiel zweier Chemiekombinate wird Dr. Claus Christ die Situation der Chemischen Industrie in der sozialistischen Zentralplanwirtschaft der DDR darstellen.
An Produkten rückblickend betrachtet werden von verschiedenen Vortragenden Naphthalin, das als Aromaten-Rohstoff für Synthesefarben dient (Dr. Gerd Collin), Harnstoff und dessen Weg vom Commodity zum innovativen Dünger (Professor Dr. Hans-Joachim Niclas) sowie durch Professor Dr. Dietrich Braun das Polyvinylchlorid unter den Aspekten Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit. Historisch unter die Lupe genommen werden ferner der Ziegler-Polymerisationsprozess (Professor Dr. Ludwig Böhm: "Vom Weck-Glas zum 200 Kubikmeter-Reaktor"), der Kopier- und Zeitungsdruckprozess unter chemischen Gesichtspunkten (Dr. Werner Fraß) sowie die stoffliche Altreifenentsorgung (Dr. Klaus-D. Röker). Außerdem wird Professor Dr. Werner Plumpe in seinem Vortrag "Carl Duisberg - Ein Leben zwischen Wissenschaft und Industrie" den bedeutenden Industriechemiker (1861-1935) würdigen, und Klaus Beeg stellt den 1963 in Frankfurt am Main geborenen Maler Alexander Calvelli vor, dessen Bilder u. a. Zeitzeugen für Abbau und Verarbeitung von Stein- und Braunkohle, Kali und Salz sind. Über die "Gewinnung junger Menschen für Naturwissenschaft und Technik" macht sich schließlich Professor Dr. Thomas Bayer Gedanken. Im Abschlussvortrag gibt Dr. Wolfgang Scheinert einen Überblick über die zehn vorangegangenen Tagungen zwischen1996 und 2010.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 30.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Geschichte der Chemie. Der Industriekreis der Fachgruppe hat zum Ziel, der Geschichte der chemischen Industrie und Technologie einen höheren Stellenwert zu verleihen.
Kontakt:
Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 69 7917-493
Fax +49 69 7917-1493
Email: pr(at)gdch.de
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Datum: 16.08.2012 - 15:15 Uhr
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