IndustrieTreff - Energiewende durch Trendwende? / Markt, Kosteneffizienz und viele Marktteilnehmer statt Dauersubvent

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Energiewende durch Trendwende? / Markt, Kosteneffizienz und viele Marktteilnehmer statt Dauersubvention und steigende EEG-Umlage

ID: 708637

(ots) - "Jetzt die Erneuerbaren auszubremsen, wäre fatal",
erklärt Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat+ e.V. mit
Blick auf die Positionierung des Bundesumweltministers im Rahmen des
heutigen Energiegipfels. Zwar sei der zunehmende Anteil volatiler
Energiequellen im Gesamtsystem zweifellos eine große Herausforderung
für alle Akteure, davor zurückzuschrecken brauche man allerdings
nicht, so Schultz weiter. "Die Branche verfügt über die
technologischen Mittel, um auch das Problem der Systemstabilität zu
meistern - bei beherrschbaren Kosten. Und sie hat den Mut zum Markt.
Der Biogasrat+ e.V. ist der erste Verband, der ein konkretes
Marktmodell für die erneuerbaren Energien vorschlägt. Dabei ist eine
fundamentale Revision des bestehenden Förderregimes vorgesehen, das
im Ergebnis den Markt stimuliert, ohne die Akteure durch
20-Jahre-rund-um-glücklich-Pakete zu verwöhnen. Konkurrenz ist auch
im Bereich der Erneuerbaren eine wichtige Bedingung für Innovation
und Effizienzsteigerung - und ohne die wird die Energiewende nicht zu
machen sein", so Schultz.

"Der Ausbau der Netze im Nah- und Fernbereich ist sicherlich ein
wichtiger Baustein", erklärt Schultz. "Letztlich geht es aber darum,
durch die Kombination unterschiedlicher Maßnahmen eine konsistente
Gesamtstrategie für den Umbau der Energieversorgung zu entwickeln,
die technologische Vorteile gezielt und effizient nutzt. Das heißt
auch, die richtige Technologie am richtigen Standort einzusetzen und
nicht, je nach Trend auf einzelne Heilsbringer zu setzen, die völlig
unabhängig von den jeweiligen Standortbedingungen umgesetzt werden.
Stattdessen müssen Lösungen entwickelt werden, die das Gesamtsystem
im Blick haben, also Infrastruktur, Flächen-, Rohstoff- und
Energiepotenziale sowie Nutzungskonkurrenzen stärker berücksichtigen




und auf eine umfassende Integration der Erneuerbaren in das
Versorgungssystem abzielen."

Eine solche auf Systemintegration ausgelegte Technologie ist
beispielsweise Power-to-Gas, wodurch die Volatilität von Wind und
Photovoltaik langfristig abgefedert werden kann. Andererseits können
Schwankungen bei der Energieversorgung schon heute durch stetig
verfügbares und und flexibel einsetzbares Biogas/Biomethan
ausgeglichen werden. Auch dem Erdgasnetz kann als Speicher- und
Transportmedium eine entscheidende Rolle zukommen. "Mithin das größte
Versäumnis war es bislang, die Rolle der vorhandenen Gasinfrastruktur
zu unterschätzen", so Schultz. "Das Erdgasnetz ist mit Biomethan der
geborene Bypass zum Stromnetz. Sollen die Kosten für den Verbraucher
nicht weiter durch die Decke steigen, muss eine neue Phase der
Energiewende eingeläutet werden. Die vorhandenen Potenziale müssen
optimal genutzt werden. Nur kosteneffiziente Lösungen können dazu
beitragen, dass sich die deutsche Volkswirtschaft die Energiewende
leisten kann."

Dabei scheint die Politik endlich einzulenken - hin zu mehr
Marktnähe bei der Förderung erneuerbarer Energien. Bereits in seinem
10-Punkte-Plan hat Peter Altmaier die stärkere Orientierung an
Marktmechanismen angekündigt. Etliche Vertreter von Regierung und
Opposition haben sich in den vergangen Tagen für eine Totalrevision
des EEG nach marktwirtschaftlichen Kriterien ausgesprochen. "Wir
begrüßen das ausdrücklich", betont Reinhard Schultz. "Den Vorschlag
des RWI künftig ein Quotenmodell im Bereich der Erneuerbaren
einzusetzen, lehnen wir allerdings ab." Zu groß sei die Gefahr, dass
der Markt für Erneuerbare allein durch diejenigen beherrscht würde,
die die Quoten zu erfüllen hätten. Dadurch würde letztlich die Anzahl
der Marktateure deutlich reduziert. "Das ist das genaue Gegenteil von
Markt und was nützt die schönste Marktregelung, wenn es keinen Markt
mehr gibt?" Der Biogasrat+ schlägt vor, dass künftig die Erneuerbaren
Energien vollständig am Markt verkauft werden sollen. Lediglich die
durchschnittlichen Mehrkosten gegenüber der fossilen Energieerzeugung
sollen über einen Zuschlag ausgeglichen werden, der durch eine Umlage
finanziert wird. "Diese Umlage wird nur einen Bruchteil der künftigen
EEG-Umlage ausmachen", erklärt Schultz. Dieses Marktmodell führt zu
technologischen Innovationen, zu mehr Effizienz, aber auch zu klugem
kaufmännischen Verhalten der Marktteilnehmer im Sinne der
Systemintegration." Darüber hinaus sei es durchaus vorstellbar, dass
der Zubau volatiler Erneuerbarer an die Kapazität der verfügbaren
Netze, besonders in den betroffenen Regionen, geknüpft wird. "Der
Netzbetreiber meldet den möglichen Engpass an, die Bundesnetzagentur
entscheidet, ob der Zubau zeitweise und regional gedeckelt wird." Bei
solchen Einschränkungen könne auch der Einspeisevorrang noch längere
Zeit aufrecht erhalten werden, so Schultz.



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Datum: 28.08.2012 - 14:34 Uhr
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