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Bei installierten Offshore-Windkraftanlagen ist Deutschland unter allen Nordsee-Anrainerstaaten das traurige Schlusslicht. Bisher ist noch kein Offshore-Windpark in Betrieb. Erst eine einzige Anlage produziert 500 m vor Rostock Strom.


(industrietreff) - Bonn (www.Strom-Prinz.de) - Eigentlich ist Deutschland Windenergie-Weltmeister. Noch vor den USA, Spanien und Indien ist Deutschland der größte Nutzer von Windenergie zur Erzeugung von elektrischem Strom. Windenergie ist vor der Wasserkraft die bedeutendste erneuerbare Energiequelle in der Stromerzeugung.

Spitzenposition in Gefahr
Bald dürfte Deutschland diese Spitzenposition eingebüsst haben. „Noch liegt Deutschland mit an der Weltspitze, aber andere Länder holen in großen Schritten auf. Die Investitionen fließen in die Länder mit günstigeren Rahmenbedingungen.“ so Thorsten Herdan, Geschäftsführer beim Fachverband VDMA. Insgesamt waren Mitte 2008 in Deutschland 19.869 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 23.044 MW installiert. Ein Jahr vorher waren es 19.024 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 21.283 MW. Damit stieg die Gesamtleistung nur um 8,3 Prozent. Der weltweit prognostizierte starke Zuwachs in den Jahren 2009 bis 2012 ist primär auf die Märkte in den USA, China und Spanien zurückzuführen.

Standorte an Land werden knapp
Ein Grund für die Konsolidierung der Windenergie ist die Knappheit an geeigneten Standorten. Auf dem Festland (Onshore) finden sich kaum noch attraktive Lagen, die im Windenergiegeschäft gute Renditen versprechen. National sucht die Branche ihr Heil inzwischen im sog. Repowering. Damit ist der Ersatz von älteren Windenergie-Anlagen der ersten Generation durch neue, leistungsstärkere Maschinen. Ziel ist eine bessere Ausnutzung der verfügbaren Standorte, die Erhöhung der installierten Leistung bei gleichzeitiger Reduktion der Anlagenanzahl.

Offshore-Anlagen mit Wachstumspotenzial
Eine vielversprechende Technologie stellt die Windenergie auf See (Offshore) dar. Ihr Ertrag ist bis zu 40 Prozent höher als auf dem Land. Auf hoher See herrschen konstantere Windverhältnisse und zum anderen werden im Schnitt wesentlich höhere Windgeschwindigkeiten erreicht. Für einen guten Standort an Land sind etwa 2.200 bis 2.500 Vollbetriebsstunden zu erwarten, Offshore hingegen bis zu 3.800. Laut einer Studie von Greenpeace könnten zwischen 2020 und 2030 durch Offshore Windkraft in der Nordsee 247 Terawattstunden Strom erzeugt werden. Das entspricht einer Versorgung von 71 Millionen Haushalten oder einem Anteil von 13 Prozent an der derzeitigen jährlichen Stromversorgung in den Nordsee-Anrainerstaaten.





Großbritannien führt
Vor den Küsten Großbritanniens sind laut der deutschen Energieagentur (dena) bereits neun Windparks mit 206 Windturbinen und einer Gesamtleistung von 591 MW in Betrieb. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die Windparks meist nur drei bis sieben Kilometer vor der Küste errichtet, das hält die Kosten des Seekabels niedrig. Auch die Wassertiefe beträgt meist nur um die 10 Meter, entsprechend einfach und kostengünstig ist die Verankerung der Anlagen auf dem Meeresgrund. In Dänemark sind bereits 215 Offshore-Anlagen in acht Windparks in Betrieb. Die Gesamtleistung beträgt 426 MW. Auch hier beträgt die Wassertiefe selten mehr als 10 Meter. Bis auf einen Windpark liegen alle Anlagen nicht weiter als sechs Kilometer von der Küste entfernt. Platz drei geht an die Niederlande (128 Turbinen, 247 MW), gefolgt von Belgien (6 Turbinen, 30 MW) und Finnland (8 Turbinen, 24 MW).

Wo bleibt Deutschland?
Aktuell sind nur zwei Windenergieanlagen auf See in Betrieb. Wovon die eine gerade einmal fünf Meter vom Emder Südkai errichtet wurde - nicht wirklich eine Offshore-Anlage. Die Nutzung der Windenergie auf See hat sich in Deutschland seit Jahren hinausgezögert. Schon seit 1997 werden Offshore-Windparks geplant. Aber die Genehmigungsverfahren ziehen sich hin und die meisten Projekte werden unter wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen in Wassertiefen von 20 bis 35 Meter und einer Küstenentfernung von deutlich über 30 Kilometer geplant. Dies ist einerseits eine Folge der intensiven Nutzung der deutschen Küstengewässer durch die Schifffahrt, als Übungsgebiet für Marine und Luftwaffe, als Fischerei- oder Kiesabbaugebiet. Andererseits spielt der Naturschutz im Küstenbereich der Nord- und Ostsee eine wichtige Rolle, so etwa der Nationalpark Wattenmeer. Darüber hinaus halten die meisten Planer freiwillig eine Mindestdistanz von ca. 30 Kilometer zur Küste ein, damit die Anlagen vom Festland und den Inseln aus nicht sichtbar sind.

Später Start mit Rekorden
Jetzt endlich kommen die deutschen Offshore-Windprojekte in Fahrt. Der erste deutsche Offshore-Windpark "alpha ventus" wird seit Sommer 2008 gebaut. Er liegt etwa 43 km nördlich von Borkum in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee. Der Windpark wird von der DOTI (Deutsche Offshore Testfeld- und Infrastruktur GmbH & Co. KG) betrieben, eine Tochtergesellschaft der Unternehmen E.ON Climate & Renewables GmbH, EWE AG und Vattenfall Europe New Energy GmbH. In diesem Vorhaben sind zwölf Windkraftanlagen der 5-MW-Klasse geplant. Es wird weltweit der erste Offshore-Windpark, der Windräder der 5-MW-Klasse benutzt und der erste, der so weit vom Festland entfernt steht. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 180 Mio. Euro und wird vom Bundesumweltministerium (BMU) gefördert. Wenn alle Anlagen installiert sind, wird die Gesamtleistung 1.040 MW betragen.

1.500 Anlagen genehmigt
Bisher sind außerhalb der 12-Meilen-Zone in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands 21 Offshore-Windpark-Projekte mit insgesamt knapp 1.500 Windenergieanlagen genehmigt worden, davon 18 in der Nordsee und drei in der Ostsee. Das entspricht nach Fertigstellung der Anlagen einer potenziellen Energieleistung von ca. 7.500 MW.


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Datum: 26.01.2009 - 23:34 Uhr
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